Wundersleben
Wundersleben ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Straußfurt an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Straußfurt hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sömmerda | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Straußfurt | |
Höhe: | 139 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,95 km2 | |
Einwohner: | 658 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99610 | |
Vorwahl: | 036376 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÖM | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 062 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 13 99634 Straußfurt | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Esther Breternitz (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wundersleben im Landkreis Sömmerda | ||
Geografie
Wundersleben liegt an der Unstrut im Thüringer Becken östlich von Straußfurt und westlich der Stadt Sömmerda auf besten Böden.
Klima
Die Jahresmitteltemperatur in Wundersleben beträgt etwa 9,75 °C und der durchschnittliche Luftdruck beträgt 1008,95 hPa.
Geschichte
744 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde des Klosters Fulda als Wunerslouben erwähnt.
Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Weißensee. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam er zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Weißensee im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[2]
Zur Zeit der SBZ wurde das Herrenhaus des Ritterguts abgerissen, obwohl es dringend für die einquartierten Flüchtlinge aus den Ostgebieten gebraucht wurde. Die Besitzer des Guts, Familie Lüttich, wurden entschädigungslos enteignet. Heute stehen von dem großen Komplex nur noch zwei ehemalige Wirtschaftsgebäude. Das übrige Gelände ist mit Wohnhäusern überbaut. Kein Straßenname und keine Schautafel weisen auf die frühere Existenz eines Ritterguts hin.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
|
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Wundersleben setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)
Bürgermeister
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Esther Breternitz wurde am 26. Juni 2004 gewählt.
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Februar 1997 genehmigt.
Blasonierung: „Halbgespalten und geteilt; oben vorn in Blau zwei silberne gekreuzte Schlüssel, oben hinten in Silber ein blauer Krug, unten in Schwarz ein silberner Fisch.“
Das Wappen der Gemeinde Wundersleben greift in seiner Aufteilung das Wappen derer von Wittern auf. Die von Wittern besaßen das Rittergut Wundersleben vom 15. Jahrhundert bis 1817 und prägten damit entscheidend die Entwicklung der Gemeinde. Die gekreuzten silbernen Schlüssel in Blau sind dem Wappen der Familie Hagke entlehnt, die im 14. und 15. Jahrhundert die Besitzer des Rittergutes waren. Der blaue Topf in Silber verweist auf das traditionelle Töpferhandwerk und der silberne Fisch in Schwarz auf die langjährige Fischfangtradition in Wundersleben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Naturdenkmäler
- Reste der Auenlandschaft der begradigten Unstrut
Sport
Neben dem Fußballverein SV Rot-Weiß 50 Wundersleben e.V. gibt es in Wundersleben noch einen Schützenverein und den Tennisverein Wundersleben e.V.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich veranstaltet der SV Rot-Weiß 50 Wundersleben e.V. das traditionelle Dorf-, Sport- und Spielfest. Jedes 1. Dezemberwochenende findet der Wunderslebener Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz von Wundersleben statt.
Verkehr
Wundersleben ist durch die Bundesstraße 176 an das Fernstraßennetz der Bundesrepublik Deutschland angebunden. Zudem gibt es einen Busverkehr nach Sömmerda und Erfurt.
Wundersleben liegt jetzt am offiziellen Unstrut-Radweg, der – von Werningshausen kommend – rechts des Flusses auf neu asphaltiertem Weg nach Schallenburg führt. Vor den Begradigungen beider Flüsse mündete die Gramme erst etwas östlich der jetzigen Brücke in die Unstrut. Vorher hatte die Gramme die Räder einer noch als Wohngebäude (Vierseitenhof) existierenden Mühle angetrieben.
Sonstiges
Während des Zweiten Weltkrieges mussten zwölf Frauen und Männer aus Polen in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten.[3]
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Der Landkreis Weißensee im Gemeindeverzeichnis 1900.
- Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 280.