World Sailing
Die World Sailing ist der Weltverband aller Segelsportarten. Sie wurde als International Yacht Racing Union (IYRU) im Oktober 1907 in Paris gegründet. Heute befindet sich der Sitz in Southampton (Hampshire, UK).
Geschichte
Ab dem 5. August 1996 hieß der Verband International Sailing Federation (ISAF). Seit Dezember 2015 hat er sich offiziell in World Sailing - A Sport for Life umbenannt und verwendet seither ein neues Logo. Das Motto „ein Sport fürs Leben“ soll unterstreichen, dass die Verbandsanstrengungen der gesamten Segelwelt dienen. Die vier Hauptziele nach der neuen Namensgebung sind mehr Transparenz, eine bessere Kommunikation, eine stärkere Führung und eine höhere Verantwortlichkeit.
2017 hat die World Sailing 120 Mitgliedsländer. Sie führt 82 Bootsklassen, unterteilt nach (Schwert-)Jollen, Kielbooten, Mehrrumpfbooten und Surfbrettern und Yachten, z. B. die acht Bootsklassen der Kategorie olympisch, dazu international, anerkannt und klassisch.[1]
Aufgaben
Für internationale Segelwettbewerbe wie Weltmeisterschaften oder die Olympischen Spiele bildet die World Sailing qualifizierte nationale Wettfahrtleiter, Schiedsrichter und Umpire weiter und ernennt diese, wenn sie die Voraussetzungen und Anforderungen erfüllen, zu International Judges (Internationalen Schiedsrichtern), International Race Officers (Internationale Wettfahrtleiter) und International Umpires. Diese werden zu den entsprechenden Wettbewerben von World Sailing berufen.
Weltweit gibt es nur rund 400 Segler, die die Berechtigung International Judge[2] haben, sowie etwa 110 International Umpire und etwa 210 International Race Officers. Die Kombination der einzelnen Berechtigungen ist möglich.
Dabei ist es von Seiten der World Sailing unerwünscht, dass ein Wettfahrtleiter bei derselben Veranstaltung auch Aufgaben als Schiedsrichter oder Umpire hat. Es ist aber möglich, dass auf einer Regatta (z. B. der Kieler Woche) Schiedsrichter gleichzeitig Umpire sind, insofern sie beide Berechtigungen haben und entsprechend berufen wurden.
Preis: Weltsegler des Jahres
Der Verband vergibt seit 1994 jährlich die Rolex World Sailor of the Year Awards. Dieser Preis repräsentiert die höchste Auszeichnung, die ein Segler oder eine Seglerin für ihre herausragende Leistung in der Segelwelt erhalten kann.[3] Seit 2001 kam die Firma Rolex als Sponsor und Namenspatron hinzu. Der Preis wird jährlich im Herbst in zwei Kategorien vergeben:
- bester Segler / männliche Crew des Jahres
- beste Seglerin / weibliche Crew des Jahres
Liste der Preisträger
- 1994: Peter Blake und Robin Knox-Johnston
- 1995: Russell Coutts
- 1996: Jochen Schümann
- 1997: Pete Goss
- 1998: Ben Ainslie
- 1999: Mateusz Kusznierewicz
- 2000: Mark Reynolds und Magnus Liljedahl
- 2001: Robert Scheidt
- 2002: Ben Ainslie
- 2003: Russell Coutts
- 2004: Robert Scheidt
- 2005: Fernando Echávarri und Antón Paz
- 2006: Mike Sanderson
- 2007: Ed Baird
- 2008: Ben Ainslie
- 2009: Torben Grael
- 2010: Tom Slingsby
- 2011: Iker Martínez und Xabier Fernández
- 2012: Ben Ainslie
- 2013: Mathew Belcher
- 2014: James Spithill
- 2015: Peter Burling und Blair Tuke
- 2016: Santiago Lange
- 2017: Peter Burling[4]
- 2018: Pavlos Kontides
- 2019: Marco Gradoni
- 2020: nicht vergeben
- 2021: Tom Slingsby
Liste der Preisträgerinnen
- 1994: Theresa Zabell
- 1995: Isabelle Autissier
- 1996: Lee Lai-shan
- 1997: Ruslana Taran und Olena Pacholtschyk
- 1998: Carolijn Brouwer
- 1999: Margriet Matthijsse
- 2000: Shirley Robertson
- 2001: Ellen MacArthur
- 2002: Sofia Bekatorou und Aimilia Tsoulfa
- 2003: Siren Sundby
- 2004: Sofia Bekatorou und Aimilia Tsoulfa
- 2005: Ellen MacArthur
- 2006: Paige Railey
- 2007: Claire Leroy
- 2008: Alessandra Sensini
- 2009: Anna Tunnicliffe
- 2010: Blanca Manchón
- 2011: Anna Tunnicliffe
- 2012: Xu Lijia
- 2013: Jo Aleh und Olivia Powrie
- 2014: Martine Grael und Kahena Kunze
- 2015: Sarah Ayton
- 2016: Hannah Mills und Saskia Clark
- 2017: Marit Bouwmeester[5]
- 2018: Carolijn Brouwer und Marie Riou
- 2019: Anne-Marie Rindom
- 2020: nicht vergeben
- 2021: Hannah Mills und Eilidh McIntyre
ISAF Sailing Hall of Fame
Zum 100. Jahres des Bestehens des Weltseglerverbandes 2007 wurde die ISAF Sailing Hall of Fame ins Leben gerufen.[6] Es sollen besonders verdiente Sportsegler durch die Ehrenmitgliedschaft (Inductee) in der „Ehrenhalle des Segelns“ geehrt werden. Alle vier Jahre will man neue Inductees in die Hall of Fame aufnehmen. Vorschläge für Nominierungen können von World Sailing-Mitgliedern eingereicht werden, die endgültige Entscheidung für ein Ehrenmitglied fällt das ISAF Executive Committee. 2015 erfolgte die zweite Aufnahmerunde.[7]
2007 Inductees
- Paul Elvstrøm (1928–2016)
- Barbara Kendall
- Robin Knox-Johnston
- Ellen MacArthur
- Olin Stephens (1908–2008)
- Éric Tabarly (1931–1998)
2015 Inductees
- Dennis Conner
- Alessandra Sensini
- Harold Vanderbilt (1884–1970)
- Peter Blake (1948–2001)
- Harry Melges
- Walentin Mankin (1938–2014)
- Torben Grael
Weblinks
- The home of World Sailing. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- Become an International Race Officer (IRO). Abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- Rolex World Sailor of the Year Awards. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- Race Officials. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
Einzelnachweise
- Bootsklassen auf der Website von World Sailing. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- ISAF Race Officials Search. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- Rolex World Sailor of the Year Awards. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- yacht-online: Rolex Weltsegler des Jahres "Ich bin nur ein Mädchen aus Friesland" (Tatjana Pokorny), 8. November 2017, abgerufen am 9. November 2017
- yacht-online: Rolex Weltsegler des Jahres "Ich bin nur ein Mädchen aus Friesland" (Tatjana Pokorny), 8. November 2017, abgerufen am 9. November 2017
- 2007 was the Centenary Year of the International Sailing Federation. sailing.org, abgerufen am 6. Juni 2017 (englisch).
- Seven Sailors inducted into World Sailing's Hall of Fame. In: The Official Website of the International Sailing Federation. 13. November 2015, abgerufen am 24. Februar 2020 (englisch).