Wolfram Schubert
Wolfram Schubert (* 30. September 1926 in Körbitz) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Hochschullehrer.[1]
Leben
Nach Schulzeit an der Saldria in Brandenburg an der Havel meldete sich Wolfram Schubert 1944 als Kriegsfreiwilliger zur Wehrmacht. Im gleichen Jahr geriet er in Breslau in Kriegsgefangenschaft und wurde bis 1949 beim Wiederaufbau der sowjetischen Wirtschaft eingesetzt.
1950 begann er ein Studium der Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst Berlin-Weißensee und beendete dieses 1955 erfolgreich mit Diplom. Zu seinen Lehrern gehörten Kurt Robbel, Horst Strempel und Bert Heller. Als Aspirant blieb er bis 1958 an der Hochschule. Danach arbeitete er freiberuflich.
1960 zog die Familie nach Neubrandenburg. Dort war er von 1965 bis 1988 Bezirksvorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Studienreisen führten ihn in dieser Zeit unter anderem in die Sowjetunion, nach Rumänien, Usbekistan, Guinea, Mali, Syrien und Nordkorea. 1969 gehörte er zu den Mitbegründern des Zentrums Bildende Kunst in Neubrandenburg.
Im Rahmen einer Ausstellung in Weimar wurde 1969 erstmals sein Gemälde Prager Frühling gezeigt. Nur durch die Umbenennung des Bildes in Auseinandersetzung wurde es nicht aus der Ausstellung entfernt.
1972 wurde er von Walter Womacka an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee geholt, wo er bis 1977 als Dozent arbeitete und das Fachgebiet Malerei leitete.
Nach 1990 gab er sein Atelier auf. 2003 wurde er Mitglied im Künstlersonderbund in Deutschland. Anlässlich seines 80. Geburtstages wurde 2006 ein großer Katalog der künstlerischen Werke veröffentlicht. 2019 wurde bekannt, dass der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte das gesamte Werk von Wolfram Schubert übernimmt.[2]
Wolfram Schubert lebte und arbeitete von 1970 bis 2020 in Potzlow in der Uckermark. Heute wohnt er mit seiner Frau in der Altmark.
Auszeichnungen
- 1970: Kunstpreis der DDR
Werke (Auswahl)
- 1969 Kampf und Sieg der Arbeiterklasse, Wandbild im heutigen Neubrandenburger Rathaus
- 1972 Karakalpakin mit Kind, Ölmalerei
- 1975 Brot für alle, Gemälde für die Galerie im Palast der Republik[3], das auch als Briefmarke Bekanntheit erlangte.
- 1978 Einheit von Volk und Partei, Wandbild am Gebäude der SED-Kreisleitung Prenzlau (Abriss 2005)[4]
- 1986 Ernte in Potzlow, Mischtechnik
- Ausstellungsbeteiligungen
- Beteiligung an den zentralen Kunstausstellungen der DDR von 1967 bis 1988 sowie diverser Bezirkskunstausstellungen.
Weblinks
- Wolfram Schubert beim Verbundprojekt Bildatlas Kunst in der DDR
- Wolfram Schubert in der Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt
- Die Früchte der Erde, Artikel von Eva-Martina Weyer in der Märkischen Oderzeitung vom 25. Juli 2019
- Einst verfemt, jetzt im Kommen: DDR-Kunst, Beitrag im NDR-Nordmagazin vom 13. November 2019
- Schutz für die Quelle, Artikel zur Restaurierung eines Wandbildes von Wolfram Schubert in Neubrandenburg im monopol-Magazin vom 19. Oktober 2019
- Neubrandenburg legt im Rathaus überklebte DDR-Kunst frei. In: Berliner Morgenpost. dpa, 30. Januar 2020, abgerufen am 4. Mai 2020.
Einzelnachweise
- Die künstlerische Biografie von Wolfram Schubert, veröffentlicht im Rahmen einer Ausstellung der Helle Panke e.V., 22. September 2011 (PDF).
- Kreis übernimmt gesamtes Werk des Malers Wolfram Schubert. In: Süddeutsche Zeitung. dpa-Newskanal, 18. März 2019, abgerufen am 4. Mai 2020.
- Information zum Bild auf den Seiten des Deutschen Historischen Museums
- Die Suche nach den verlorenen Wandbildern aus der DDR-Zeit In: Nordkurier, 8. Oktober 2019.