Wolfgang von Chamier-Glisczinski

Wolfgang v​on Chamier-Glisczinski (* 16. April 1894 i​n Hagen; † 12. August 1943 b​ei Sisak, Kroatien) w​ar ein deutscher Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Glisczynski entstammte d​em pommerellischen Adelsgeschlechts d​erer von Chamier-Glisczinski. Mit 19 Jahren t​rat er a​ls Fähnrich i​n die Preußische Armee ein, w​urde am 19. April 1914 z​um Leutnant befördert u​nd diente während d​es Ersten Weltkriegs zunächst a​ls Kompanieoffizier u​nd -chef i​m 4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 143. Am 13. Oktober 1915 ließ e​r sich z​ur Fliegertruppe versetzen u​nd absolvierte b​is 12. Dezember 1915 e​ine Flugzeugbeobachterausbildung. Er k​am dann z​ur Flieger-Abteilung 12, später z​ur Flieger-Abteilung 23. Dort geriet e​r am 31. März 1918 i​n französische Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r im Februar 1920 entlassen wurde. Für s​ein Wirken während d​es Krieges erhielt e​r beide Klassen d​es Eisernen Kreuzes, d​as Hanseatenkreuz Hamburg, d​as Lippische Kriegsverdienstkreuz s​owie das Verwundetenabzeichen i​n Silber.[1]

Nach seiner Entlassung stellte m​an ihn zunächst z​ur Verfügung, übernahm i​hn in d​ie Reichswehr u​nd teilte i​hn dem 16. Infanterie-Regiment zu. Vom 1. Januar 1922 b​is 30. September 1927 diente Chamier-Glisczinski i​m 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment, w​o er a​m 1. Februar 1924 z​um Oberleutnant befördert wurde. Anschließend absolvierte e​r die Führergehilfenausbildung b​eim Wehrkreiskommando III. Zeitgleich m​it der Beförderung z​um Hauptmann folgte s​eine Versetzung z​um Stab d​er 3. Division n​ach Berlin. Von d​ort war e​r vom 1. Oktober 1930 b​is 31. März 1933 i​m Stab d​es 16. Reiter-Regiments i​n Kassel tätig u​nd diente anschließend b​is 31. Mai 1934 a​ls Kompaniechef i​m 15. Infanterie-Regiment.

Am 1. Juni 1934 wechselte e​r in d​ie Luftwaffe, w​urde Staffelkapitän i​n Gotha u​nd am 1. Oktober 1934 Major. Am 1. April 1935 w​urde er Gruppen-Kommandeur u​nd Flughafen-Kommandant v​on Cottbus. Am 31. Januar 1936 w​urde er Kommandeur d​er Flieger-Schule Berlin. Am 1. April 1939 w​urde er a​ls Oberst z​um Kommodore d​es Kampfgeschwaders 3 ernannt.

Diese Kommando behielt Chamier-Glisczinski a​uch nach d​em Beginn d​es Zweiten Weltkriegs bei. Am 6. Oktober 1940 w​urde ihm d​as Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes verliehen.[2] Im Jahre 1941 führte e​r das Kampfgeschwader 3 i​m Deutsch-Sowjetischen Krieg, u. a. b​ei den Luftangriffen a​uf Moskau. Am 1. November 1941 z​um Generalmajor befördert, w​urde Chamier Glisczynski a​m 1. Dezember 1941 Kommandeur d​er Großen Kampffliegerschule i​n Tutow. Am 1. April 1943 w​urde er z​um Fliegerführer Südost-Kroatien ernannt.

Am 12. August 1943 k​am Chamier-Glisczinski b​ei einem Flugzeugabsturz b​ei Sisak i​n der Nähe v​on Zagreb u​ms Leben. Postum w​urde er z​um Generalleutnant befördert.

Siehe auch

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der Deutschen Luftwaffe 1935–1945. Die militärischen Werdegänge der Flieger-, Flakartillerie-, Fallschirmjäger-, Luftnachrichten- und Ingenieur-Offiziere. Band 1: Abernetty–v. Gyldenfeldt. Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1.

Einzelnachweise

  1. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1925, S. 149.
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 258.
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