Rudolf von Marschall (Landrat)
Freiherr Rudolf Levin Marschall von Altengottern (* 10. Februar 1820 in Dresden; † 16. September 1890) war ein preußischer Verwaltungsjurist, Landrat und Politiker (MdPrA).
Herkunft
Er entstammte dem Thüringer Adelsgeschlecht der Marschalle aus der Linie Altengottern. Seine Eltern waren Freiherr Julius August Marschall von Altengottern (* 17. Mai 1799) und dessen Ehefrau Agnes Luise von Nostitz (* 13. September 1800; † 17. Mai 1875), eine Tochter des Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf.
Leben
Marschall studierte an der Universität Leipzig und wurde 1841 Mitglied des dortigen Corps Saxonia.[1] Nach dem Studium trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Als Regierungsreferendar bei der Regierung in Gumbinnen wurde er 1853 Landrat des Landkreises Lyck und war anschließend von 1857 bis 1890 Landrat des Kreises Langensalza.
Von 1855 bis 1858 saß Marschall als Abgeordneter des Wahlkreises Gumbinnen 5 im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte keiner Fraktion an. Am 27. Januar 1858 wurde sein Mandat für erloschen erklärt. Von 1867 bis 1873 saß er für den Wahlkreis Erfurt 3 (Langensalza, Weißensee, Mühlhausen) im Preußischen Abgeordnetenhaus und gehörte der Fraktion der Konservativen Partei an. Von 1877 bis 1890 war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Er war auch Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Sachsen.
Marschall war königlich preußischer Kammerherr, Erbmarschall der Landgrafschaft Thüringen und Rechtsritter des Johanniterordens.
Familie
Er heiratete die Freiin Anna Luise von Seebach (* 26. Juli 1827; † 21. März 1897). Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Wolf Rudolf (* 26. September 1855; † 20. November 1930), preußischer General der Kavallerie ⚭ 1885 Gräfin Wilhelmine Auguste Marie von Rittberg (* 2. September 1866; † 3. August 1951)
- Anna Gertrud (* 25. Februar 1858)
Auszeichnungen
- Ernennung zum Geheimen Regierungsrat
- Genehmigung zur Führung des Freiherrentitels (1884)[2]
Literatur
- Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5, S. 170.
- Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 262.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1862, S.514
Einzelnachweise
- Kösener Korpslisten 1910, 154, 258
- A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 38.