Wohratalbahn

Die Wohratalbahn war eine Nebenbahn in Hessen. Sie verlief entlang der Wohra von Kirchhain an der Main-Weser-Bahn nach Gemünden mit Anschluss an die Kellerwaldbahn und hatte eine Länge von knapp 20 Kilometern.

Kirchhain (Bz Kassel)–Gemünden (Wohra)
Strecke der Wohratalbahn
Streckennummer (DB):3951
Kursbuchstrecke (DB):193p (1950–1972)
Streckenlänge:19,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
von Zimmersrode
von Frankenberg (Eder) (verworfene Planung)
19,2 Gemünden (Wohra)
18,9 Holzbach
17,6 Gemünden (Wohra) Süd
14,3 Wohra
13,9 Wohra
13,6 Wohra
11,4 Halsdorf
11,1 Halsdorf Gbf
Anschluss Flugplatz Bracht
10,9 Bundesstraße 3
9,6 Ernsthausen-Wambach
7,5 L 3077
7,3 Rauschenberg
5,2 Haartmühle
0,7 Frankfurt–Kassel
0,6 Wohra
0,7 von Frankfurt (Main) Hbf
0,0 Kirchhain (Bz Kassel)
nach Kassel
nach Burg- und Nieder-Gemünden

Quellen: [1][2]

Geschichte

Bahnhof Gemünden (Wohra), Straßenseite

Die Strecke wurde am 1. Mai 1914 eröffnet. Es war geplant, die Kellerwaldbahn, die ebenfalls am Bahnhof Gemünden (Wohra) endete, bis Frankenberg (Eder) zu verlängern. Dieses Vorhaben scheiterte aber am Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Dadurch wurde die ihr ursprünglich zugedachte Bedeutung nie Wirklichkeit.

In den 1930er Jahren wurde eine Anschlussbahn zum Militärflugplatz Bracht eröffnet, welche vom Bahnhof Halsdorf abzweigte.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden der Flughafen und die Anschlussbahn geschlossen.

Der Personenverkehr wurde am 28. Mai 1972 eingestellt, nachdem die Fahrgastzahlen stark gesunken waren.

Güterverkehr fand zunächst noch bis zum 19. Dezember 1981 statt. Zum 31. Dezember des Jahres wurde die Strecke stillgelegt und ein Jahr darauf abgebaut.

Heutige Situation

erhaltene Brücke bei Kirchhain

Die Wohratalbahn ist heute bis auf ein circa 200 Meter langes Stück am Bahnhof Kirchhain (Bz Kassel) komplett abgebaut, dieses dient nurmehr als Abstellgleis.[4]

Die vielen Brücken der Strecke sind bis heute größtenteils erhalten geblieben, nur wenige wurden gesprengt.

Im Bereich eines Feldwegübergangs bei Himmelsberg wurden zwei Gleisstücke zur Erinnerung an die Wohratalbahn in die Wiese gelegt.

Auch die Bahnhofsgebäude sind erhalten geblieben und dienen meist als Wohnhäuser.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.2. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 960 ff. (Strecke 104).
Commons: Wohratalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Arbeitskreis Dorfkultur und Dorfgeschichte Halsdorf., Wohratal-Halsdorf.: 1200 Jahre Halsdorf : ein Buch vom Dorf. Arbeitskreis Dorfkultur und Dorfgeschichte Halsdorf c/o K.-D. Engel, Wohratal, Hohe Str. 11 2002, ISBN 978-3-8311-3529-5.
  4. Gleise in Serviceeinrichtungen (FKIH), DB Netz AG (PDF; 1,5 MiB)
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