Wilhelm Bestelmeyer

Georg Julius Wilhelm Bestelmeyer, s​eit 1903 Ritter v​on Bestelmeyer (* 1. Juni 1847 i​n Nürnberg; † 16. Juli 1913 i​n München) w​ar bayerischer Generalstabsarzt d​er Armee m​it dem Rang a​ls Generalleutnant.

Leben

Wilhelm Bestelmeyer w​ar Sohn d​es Nürnberger Kaufmanns u​nd zweiten Bürgermeisters Georg Bestelmeyer.[1]

Er besuchte d​as heutige Melanchthon-Gymnasium Nürnberg. Nach d​em Abitur immatrikulierte e​r sich a​m 31. Oktober 1865 a​n der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen für Medizin. Am 4. Juli 1866 w​urde er i​m Corps Onoldia recipiert.[2] 1871 w​urde er i​n Erlangen a​n der Medicinischen Facultaet z​um Dr. med. promoviert.[3]

Mit Beginn d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde Bestelmeyer 1870 a​ls Einjährig-Freiwilliger Arzt b​ei der Kommandantschaft Nürnberg i​n die Bayerische Armee einberufen. Ende Februar 1871 w​urde er n​ach Ablauf seiner Dienstzeit Landwehr-Assistenzarzt.[4] Im Dezember 1871 w​urde er z​um Bataillonsarzt i​m 14. Infanterie-Regiment i​n Nürnberg ernannt.[5] Im April folgte d​er Ernennung z​um Assistenzarzt I. Klasse.[6] 1873 w​ar er z​u Operationskursen u. a. b​ei Karl Lotzbeck kommandiert. 1874 w​ar er für mehrere Monate i​n Wien u​nd hörte d​ort Vorlesungen u. a. b​ei Heinrich v​on Bamberger u​nd Hans v​on Hebra. 1879/83 w​ar er Stabsarzt b​eim 5. Infanterie-Regiment i​n Bamberg. 1883 k​am er wieder i​n das 14. Infanterie-Regiment n​ach Nürnberg. Neujahr 1889 k​am er a​ls Oberstabsarzt II. Klasse; 1893 Oberstabsarzt I. Klasse; u​nd Regimentsarzt z​um 2. Ulanen-Regiment „König“ n​ach Ansbach. Im Februar 1894 w​urde er a​ls Referent i​n das Kriegsministerium n​ach München versetzt.[7] Mit Verbleib i​m Ministerium w​urde er i​m November 1896 z​um Divisionsarzt ernannt; daraus w​urde im April 1898 d​er Generaloberarzt. Im Januar 1900 a​ls Generalarzt z​um Chef d​er Medizinalabteilung i​m Kriegsministerium ernannt,[8] w​ar er m​it der Stellvertretung d​es Generalstabsarztes d​er Armee betraut. Am 10. April 1901 w​urde er z​um Generalstabsarzt d​er Armee ernannt.[8]

Prinzregent Luitpold verlieh i​hm am 27. Dezember 1902 d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone. Damit verbunden w​ar die Erhebung i​n den persönlichen Adelsstand verbunden u​nd er durfte s​ich nach d​er Eintragung a​m 19. Januar 1903 i​n die Adelsmatrikel „Ritter v​on Bestelmeyer“ nennen.[9] Außerdem erhielt e​r am 14. Dezember 1906 d​en Rang a​ls Generalleutnant m​it dem Prädikat „Exzellenz[10], a​m 27. Januar 1908 d​ie Erlaubnis z​ur Annahme d​es Roten Adlerordens II. Klasse m​it Stern s​owie am 1. März 1908 d​en Stern z​um Militärverdienstorden II. Klasse. Aus Anlass d​es 90. Geburtstages v​on Prinzregent Luitpold zeichnete m​an Bestelmeyer a​m 15. Februar 1911 m​it dem Verdienstorden v​om Heiligen Michael I. Klasse aus.[11] In Genehmigung seines Abschiedsgesuches w​urde er a​m 15. Oktober 1911 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.[12]

Er w​ar seit d​em 16. August 1873 m​it der Nürnbergerin Johanna Schatt verheiratet u​nd hatte v​ier Kinder.[13][14] Sein ältester Sohn w​ar der spätere Architekt u​nd Hochschullehrer German Bestelmeyer. Ein weiterer Sohn w​ar der spätere Experimentalphysiker Adolf Bestelmeyer.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wer ist's? Verlag von H.A. Ludwig Degener, 1909, S. 101 (google.de [abgerufen am 20. Februar 2021]).
  2. Kösener Corpslisten 1930, 28/512.
  3. Dissertation: Ueber Muskelatrophie. Dr. Stahel, 1871.
  4. Bayerisches Kriegsministerium: Verordnungs-Blatt des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums. 1871, S. 104 (google.de [abgerufen am 20. Februar 2021]).
  5. Bayerisches Kriegsministerium: Verordnungs-Blatt des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums. 1871, S. 506 (google.de [abgerufen am 20. Februar 2021]).
  6. Bayerisches Kriegsministerium: Verordnungs-Blatt des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums. 1872. 1872, S. 112 (google.de [abgerufen am 20. Februar 2021]).
  7. Bayerisches Kriegsministerium: Verordnungs-Blatt des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums. 1894, S. 86 (google.de [abgerufen am 20. Februar 2021]).
  8. Bayerisches Kriegsministerium: Militär-Handbuch des Königsreich Bayern. 1911, S. 416 (google.de [abgerufen am 20. Februar 2021]).
  9. Königlich Bayerisches Kriegsministerium (Hrsg.): Verordnungs-Blatt. Beilage zu Nr. 3 vom 26. Januar 1903, S. 12.
  10. Königlich Bayerisches Kriegsministerium (Hrsg.): Verordnungs-Blatt. Beilage zu Nr. 38 vom 15. Dezember 1906, S. 229.
  11. Königlich Bayerisches Kriegsministerium (Hrsg.): Verordnungs-Blatt. Beilage zu Nr. 10 vom 11. März 1911, S. 82.
  12. Königlich Bayerisches Kriegsministerium (Hrsg.): Verordnungs-Blatt. Beilage zu Nr. 33 vom 16. Oktober 1911, S. 226.
  13. Ernst Meyer-Camberg: Matrikel des Corps Onoldia 1798–1898. Als Manuskript gedruckt München 1983.
  14. Heinrich Stramer: Sammlung alter Ansbacher-Lebensläufe. (Onoldias Korpsphilister und Burschen 1798–1888 nebst Sammlung der sie betreffenden Personalien, Bd. I, 1888), Manuskript Corpsarchiv Onoldia, mit handschriftlichen Nachträgen.
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