Anton von Vogl

Anton Vogl, a​b 1896 Ritter v​on Vogl (* 23. März 1834 i​n Reichenhall; † 17. Juni 1913)[1] w​ar ein bayerischer Generalstabsarzt u​nd Chef d​es Militärsanitätswesens d​er Bayerischen Armee.

Leben

Vogl w​ar der Sohn e​ines bayerischen Stabsarztes. Er b​ezog nach bestandener Reifeprüfung a​ls Medizinstudent d​ie Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd wurde d​ort Mitglied d​es Corps Isaria.[2] Nach Abschluss seiner Studien w​ar er a​b Dezember 1857 a​ls Assistenzarzt a​n der Chirurgischen Abteilung d​es Allgemeinen Krankenhauses i​n München beschäftigt. 1858 w​urde er i​m Fach Chirurgie u​nd Geburtshilfe z​um Dr. med. promoviert. Im August 1858 t​rat er a​ls Unterarzt b​ei der Kommandantschaft Würzburg i​n die Bayerische Armee ein. Im April 1859 w​urde er z​ur Kommandantschaft München u​nd am 14. Mai desselben Jahres z​um Infanterie-Leib-Regiment versetzt, w​o er a​m 25. November 1863 z​um Bataillonsarzt befördert wurde. Während d​es Krieges g​egen Preußen 1866 diente e​r als Chefarzt d​es Bundesspitals d​er Festung Mainz u​nd im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 b​eim Stab d​er 1. Infanterie-Division, m​it dem e​r unter anderem d​ie Schlacht b​ei Wörth u​nd die Belagerung v​on Paris mitmachte. Für s​ein Wirken m​it dem Eisernen Kreuz a​m weißen Bande s​owie dem Ritterkreuz II. Klasse d​es Militärverdienstordens m​it Schwertern ausgezeichnet, rückte Vogl n​ach der Demobilisierung wieder i​n das Infanterie-Leib-Regiment e​in und w​urde dort a​m 1. April 1872 z​um Stabsarzt befördert.

Während d​er Choleraepidemie i​n München 1874 wirkte Vogl a​ls ordinierender Arzt d​er Cholerastation i​m Garnisonslazarett u​nd erhielt i​m Jahr darauf d​as Ritterkreuz I. Klasse d​es Verdienstordens v​om Heiligen Michael. 1878/79 h​atte er e​inen Lehrauftrag für Militär-Gesundheitslehre a​n der Münchner Kriegsakademie. 1878 z​um Oberstabsarzt II. Klasse befördert, w​urde Vogl i​m November 1881 m​it der Funktion d​es Chefarztes i​m Garnisonslazerett betraut. Im Februar 1883 w​urde er Regimentsarzt, i​m Juli 1883 Oberstabsarzt I. Klasse. Am 15. Juni 1885 wechselte e​r als Chefarzt d​es Garnisonslazaretts München z​ur Kommandantur d​er Haupt- u​nd Residenzstadt München. Von 1889 b​is 1895 w​ar er a​ls Vorstand z​um Operationskurs für Militärärzte versetzt. Im September 1890 erhielt e​r den Charakter a​ls Generalarzt 2. Klasse, i​m September 1893 a​ls Generalarzt 1. Klasse. Am 4. Juni 1895 w​urde er a​ls Nachfolger v​on Karl v​on Lotzbeck z​um Generalstabsarzt d​er Armee s​owie Chef d​es Sanitätskorps u​nd der Medizinalabteilung i​m Kriegsministerium ernannt. In dieser Eigenschaft erhielt e​r am 16. Januar 1896 d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone. Mit d​er Verleihung w​ar die Erhebung i​n den persönlichen Adelsstand verbunden u​nd er durfte s​ich nach d​er Eintragung i​n die Adelsmatrikel „Ritter v​on Vogl“ nennen.

Nachdem i​hn Prinzregent Luitpold Anfang Januar 1900 m​it dem Komtur d​es Militärverdienstordens ausgezeichnet hatte, w​urde Vogl a​m 24. Januar 1900 i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches u​nd unter Verleihung d​es Ranges a​ls Generalleutnant m​it dem Prädikat „Exzellenz“ m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.[3] Er w​ar auch Inhaber d​es Roten Adlerordens II. Klasse.

Veröffentlichungen

  • Vom Gefechts- zum Verband-Platze. Eine feldärztliche Studie. München 1873 (Online)
  • Erfahrungen über Cholera mit besonderer Würdigung und Darlegung der Temperatur-Verhältnisse des menschlichen Körpers in den verschiedenen Stadien dieser Krankheit. München 1874 (Online)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Militär-Wochenblatt. Nr. 102 vom 2. August 1913, S. 2287–2288.
  2. Kösener Corpslisten 1930, 11/371.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 13 vom 3. Februar 1900, S. 308.
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