Heinrich von Bamberger

Heinrich v​on Bamberger (* 27. Dezember 1822 i​n Zwonarka b​ei Prag; † 9. November 1888 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Pathologe.

Heinrich von Bamberger
Büste von Richard Kauffungen im Arkadenhof der Universität Wien

Bamberger studierte Medizin a​n der Universität Wien, w​o Josef v​on Škoda u​nd Carl v​on Rokitansky z​u seinen Lehrern gehörten. 1847 w​urde er promoviert. Anschließend arbeitete Bamberger a​m Allgemeinen Krankenhaus i​n Prag. Von 1851 b​is 1854 w​ar er Assistent b​ei Johann v​on Oppolzer i​n Wien. 1854 w​urde er Professor a​n der Universität Würzburg u​nd 1872 Universitätsprofessor i​n Wien.

1887 gründete Bamberger m​it Ernst Fuchs d​ie Wiener klinische Wochenschrift.

Er w​ar der Vater d​es Internisten Eugen v​on Bamberger u​nd des Malers Gustav Bamberger.

Ehrungen

  • 1954 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Bambergergasse nach ihm benannt.
  • Im Arkadenhof der Wiener Universität – der Ruhmeshalle der Universität – steht eine Büste von Bambergers, geschaffen von Richard Kauffungen. Im Rahmen von „Säuberungen“ durch die Nationalsozialisten Anfang November 1938 wurden zehn Skulpturen jüdischer oder vermeintlich jüdischer Professoren im Arkadenhof im Zusammenhang der „Langemarck-Feier“ umgestürzt oder mit Farbe beschmiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte der kommissarische Rektor Fritz Knoll eine Überprüfung der Arkadenhof-Plastiken veranlasst; auf seine Weisung hin wurden fünfzehn Monumente entfernt und in ein Depot gelagert, darunter diejenige von Heinrich von Bamberger.[1] Nach Kriegsende wurden im Jahr 1947 alle beschädigten und entfernten Denkmäler wieder im Arkadenhof aufgestellt.

Schriften

  • Lehrbuch der Krankheiten des Herzens. Braumüller, Wien 1857, (Digitalisat).
    • Enrico Bamberger: Manuale delle malatie del cuore e delle arterie. Übersetzung durch Vittore Dal Canton. G. B. Randi, Padua 1859.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mitchell G. Ash: Die Universität Wien in den politischen Umbrüchen des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Mitchell G. Ash, Josef Ehmer (Hrsg.): Universität – Politik – Gesellschaft (= 650 Jahre Universität Wien – Aufbruch ins neue Jahrhundert. 2). V & R unipress u. a., Göttingen 2015, ISBN 978-3-8471-0413-1, S. 29–172, hier S. 118.
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