Weiningen ZH
Weiningen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dietikon des Kantons Zürich in der Schweiz. Sie liegt westlich von Zürich am Nordrand des Limmattals.
ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Weiningen zu vermeiden. |
Weiningen | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Dietikon |
BFS-Nr.: | 0251 |
Postleitzahl: | 8104 |
Koordinaten: | 675226 / 252733 |
Höhe: | 413 m ü. M. |
Höhenbereich: | 381–632 m ü. M.[1] |
Fläche: | 5,37 km²[2] |
Einwohner: | 4869 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 767 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 29,6 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.weiningen.ch |
Schlössli Weiningen | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Die Gemeinde Weiningen befindet sich rechts der Limmat am Länggenbach und gliedert sich in folgende zwei Teile: Weiningen-Dorf und Weiningen-Fahrweid. Die Gemeinde ist besonders bekannt für ihre weitläufigen Rebbauflächen (ca. 30 ha) am Hasleren und Gubrist, welche sich fast über die gesamte Hanglage der Gemeinde erstrecken (siehe hierzu auch Weinbau in der Schweiz). Im Gegensatz zu anderen Gemeinden des Bezirks Dietikon hat Weiningen einen deutlich ländlichen Charakter, der sich besonders in der Bauweise des Dorfs äussert. Zu Weiningen gehört auch der Ortsteil Fahrweid. Von der Gemeindefläche sind 31,9 % landwirtschaftliche Nutzflächen, 38,3 % ist Wald, 18,5 % ist Siedlungsfläche und 10,4 % dienen dem Verkehr, 0,2 % sind Gewässer.[5]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Weiningens als Winigon erfolgte am 8. Februar 870. Grund und Boden waren im Besitz von Freibauern, der Kirchensatz der Pfarrkirche St. Peter gehörte den Freiherren von Regensberg; das Gebiet der Pfarrei umfasste auch das Städtchen Glanzenberg. Mitte des 12. Jahrhunderts ging die Pfarrei in den Besitz des Klosters Fahr über. Mit der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen kam das Dorf 1415 in den Einflussbereich der Stadt Zürich. Es war Teil der Grafschaft Baden und bildete einen eigenen Niedergerichtsbezirk. Die Gerichtsrechte gelangten 1435 in den Besitz der Zürcher Familie Meyer von Knonau. Wie in den übrigen Gemeinden des östlichen Teils der Grafschaft Baden setzten die Zürcher in den 1520er Jahren die Reformation durch.
Von 1798 bis 1803, während der Zeit der Helvetischen Republik, war Weiningen eine Gemeinde im Distrikt Regensdorf. Anschliessend lag es bis 1989 (Gründung des Bezirks Dietikon) im Bezirk Zürich. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Weiningen stark landwirtschaftlich geprägt. Dies änderte sich allmählich aufgrund der Erschliessung durch die Limmattal-Strassenbahn, die von 1901 bis 1931 die Zweigstrecke Schlieren–Weiningen betrieb. In den 1950er Jahren entstand die Siedlung Fahrweid. 1971 wurde die A1 eröffnet, 1985 die A4; die beiden Autobahnen kreuzen sich auf Gemeindegebiet (Limmattaler Kreuz).
Wappen
- In Gold eine blaue Pflugschar vor einem blauen Rebmesser mit rotem Griff, überhöht von einer grüngestielten und beblätterten blauen Traube
Politik
Bei den Kantonsratswahlen 2011 erzielte die SVP 45,1 %, die FDP 16,6 %, die SP 13,2 %, die Grünen 7,9 %, die GLP 6,8 %, die CVP 4,0 % und die EVP 2,1 % der Wählerstimmen.[5] Gemeindepräsident ist Hanspeter Haug (SVP Stand 2012).
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Der Zürcher Chorherr, Schriftsteller und Philosophieprofessor Heinrich Hirzel (1766–1833) wurde vermutlich in Weiningen geboren und wuchs dort auf.
Albert Bunjaku, Fussballspieler mit kosovarischer Herkunft und ehemaliges Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft (Teilnahme an der Fussball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika), hat seine Schweizer Staatsbürgerschaft in Weiningen erlangt. Er ist in Fahrweid-Weiningen aufgewachsen und Bürger der Gemeinde Weiningen.
Carmen Schäfer und Janine Greiner, beide aufgewachsen in Fahrweid-Weiningen, haben als Curlerinnen auf internationaler Ebene mehrere Erfolge an Welt- und Europameisterschaften sowie an den Olympischen Winterspielen gefeiert. 2008 wurden sie Europameisterinnen, 2010 (Vancouver) und 2014 (Sotschi) wurden sie jeweils vierte an den Olympischen Winterspielen und 2012 triumphierten sie an der Weltmeisterschaft in Lethbridge.
Korpskommandant Rolf Binder (1929–2016), ehemaliger Ausbildungschef der Schweizer Armee, wurde in Weiningen geboren.
Theo Frey (* 14. Februar 1908 in Hochdorf LU; † 19. April 1997 in Weiningen ZH) war ein Schweizer Fotograf, der über 50 Jahre in Weiningen wohnte. Er zählt zu den Klassikern der Schweizer Reportagefotografen und Dokumentaristen.
Yves Miller, aufgewachsen in Weiningen, wurde in den Jahren 2006 und 2009 Schützenkönig beim Zürcher Knabenschiessen. Ein solcher Doppelsieg bei diesem prestigeträchtigen Anlass, an welchem jährlich über 5000 Schützen (Knaben und Mädchen) teilnehmen, ist seit 1926 niemandem mehr gelungen.
Der Bankmanager und Wirtschaftswissenschaftler Hans Geiger (* 1943) lebt in Weiningen.
Literatur
- Karl Grunder: Die Kunstdenkmäler des Kanton Zürich Band 9: Der Bezirk Dietikon. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1997 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 88). ISBN 3-909164-57-9. S. 367–396.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Gemeindeporträt Weiningen. (PDF) Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2011, abgerufen am 19. November 2012.