Weilen unter den Rinnen
Weilen unter den Rinnen ist eine Gemeinde im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Zollernalbkreis | |
Höhe: | 707 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,08 km2 | |
Einwohner: | 597 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 194 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72367 | |
Vorwahl: | 07427 | |
Kfz-Kennzeichen: | BL, HCH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 17 071 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Angelstraße 1 72367 Weilen unter den Rinnen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerhard Reiner | |
Lage der Gemeinde Weilen unter den Rinnen im Zollernalbkreis | ||
Geographie
Geographische Lage
Weilen unter den Rinnen liegt auf dem Kleinen Heuberg auf rund 707 Metern über dem Meeresspiegel auf einem Ausläufer des Westlichen Albvorlandes. Unmittelbar westlich davon ragt der Albtrauf mehrere hundert Meter steil auf. Markante Berge in der Nähe sind der Oberhohenberg (1011 m), der Ortenberg (996 m) und der Plettenberg (1002 m).
Die Gemeinde gehört der Raumschaft und dem Erholungsgebiet Oberes Schlichemtal an.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Weilen unter den Rinnen gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Orte.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Weilen unter den Rinnen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Zollernalbkreis beziehungsweise zum Landkreis Tuttlingen¹:
Schömberg, Ratshausen und Deilingen¹.
Historische Geographie
Im Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Lachen, Armweiler und Hochstetten und die abgegangene Burg Heidenschlössle in den Fluren Burgstall und Heidenschlößle. Lachen entstand wohl im 8. Jahrhundert und wurde 785 als in loco Lahha erstmals erwähnt. Der Ort bestand bis in das 13. Jahrhundert. Zu Lachen gehörte die Ottilienkapelle, die früher St. Maria hieß. Armweiler wurde als Flurname Armweyler 1685 erstmals genannt. Die Ersterwähnung des Namens Hochstetten ist unbekannt, heute existiert noch der Flurname Hochstetts.[2]
Schutzgebiete
Weilen unter den Rinnen hat an der Gemeindegrenze zu Schömberg einen kleinen Anteil am FFH-Gebiet Prim-Albvorland. Der südliche Teil der Gemarkung gehört zum Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Weilen unter den Rinnen liegt im Naturpark Obere Donau.
Geschichte
Weilen wurde erstmals als Weiler um 1113 genannt[3] und lag zu der Zeit im Gebiet des Herzogtums Schwaben.
Bis 1805 gehörte Weilen zur vorderösterreichischen Grafschaft Oberhohenberg. Durch die Mediatisierung kam der Ort an das Kurfürstentum Württemberg. Im Königreich Württemberg wurde Weilen dem Oberamt Spaichingen zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform 1938 gelangte Weilen an den Landkreis Balingen und nach dessen Auflösung 1973 an den Zollernalbkreis.
Am 20. September 1977 stürzten nahe der Ortschaft zwei US-amerikanische Kampfflugzeuge aus Spangdahlem ab. Drei Soldaten konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Der vierte, Captain John Mike Wertz, starb beim Aufprall.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Weilen unter den Rinnen hat 8 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. 2014 wurde der Gemeinderat noch durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde.
Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 traten zwei Listen an[5]. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,2 %.
Partei | Stimmen | Sitze |
Freie Wählervereinigung | 67,15 % | 5 |
Liste Zwei | 32,85 % | 3 |
Bürgermeister
Im März 2015 wurde Gerhard Reiner (CDU) im zweiten Wahlgang mit 52,53 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt, Stephan Reuß (parteilos) bekam 46,67 %. Der Vorgänger war Richard Ege.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Kirche St. Nikolaus mit Skulpturen des Meisters von Weilen aus der Zeit um 1530 am Altar
- Heiliger Nikolaus, heilige Ottilia
- Heilige Ottilia, Madonna mit Kind, heilige Katharina
- Heilige Katharina, Johannes der Täufer
Vereine
- Narrenzunft Weilen („Hummel“)
- Musikverein Weilen
- Sportgemeinschaft Weilen
Naturdenkmäler
- Schluchten der Rinnen am Albtrauf mit Wasserfall des Mittelbaches und Wasserfall am Heidenschlössle
Verkehr
Die Landstraße L435 führt als Albaufstieg auf das Hochtal von Deilingen.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 334.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- August Blepp (1885–1949), Kirchenmaler
Literatur
- Weilen unter den Rinnen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Spaichingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 57). H. Lindemann, Stuttgart 1876, S. 403–407 (Volltext [Wikisource]).
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 248–249
- Ludwig Karl Schmidt: Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg und ihrer Grafschaft, Stuttgart 1862; S. III f.
- Ortschronik mit Schilderung des Flugzeugabsturzes (Aufgerufen am 19. Apr. 2018)
- Kommunalwahldaten 2019 des Statistischen Landesamtes