VR PLUS Altmark-Wendland
Die VR PLUS Altmark-Wendland eG ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Lüchow (Wendland), Landkreis Lüchow-Dannenberg. Sie ist eine der größten gemischtwirtschaftlich tätigen Kreditgenossenschaften in Deutschland[4] und betreibt neben dem klassischen Bankgeschäft ein Agrarhandels- und Dienstleistungsgeschäft mit den Sparten Getreide, Ölsaaten, Futtermittel, Düngemittel, Pflanzenschutz und Saatgut. Darüber hinaus bestehen Aktivitäten in den Bereichen Energie und Mineralölhandel sowie Agrartechnik und Viehhandel. Zudem wird das Einzelhandelsgeschäft in den Raiffeisenmärkten betrieben. Diese sind standortabhängig unterschiedlich ausgerichtet. Einen Schwerpunkt bildet hier der Baustoffhandel.
VR PLUS Altmark-Wendland eG | |
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Zentrale in Lüchow | |
Staat | Deutschland |
Sitz | Amtsweg 4 29439 Lüchow (Wendland) |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 258 634 89[1] |
BIC | GENO DEF1 WOT[1] |
Verband | Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. |
Website | www.vr-plus.de |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 927 Mio. EUR |
Einlagen | 654 Mio. EUR |
Kundenkredite | 446 Mio. EUR |
Mitarbeiter | 791 |
Geschäftsstellen | 17 Bankgeschäftsstellen und 76 Agrar-, Energie-, Markt-, und Technikgeschäftsstellen[3] |
Mitglieder | 13.284 |
Leitung | |
Vorstand | Grit Worsch (Vorsitzende) Berthold Hilmer |
Aufsichtsrat | Torsten Wojahn (Vorsitzender) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Im Jahre 2017 fusionierte die Bank mit der Volksbank Clenze-Hitzacker eG und erhielt ihren aktuellen Firmennamen.
Das höchste Organ ist die Generalversammlung. Sie wählt den Aufsichtsrat, der wiederum den Vorstand benennt. Um der besonderen landwirtschaftlichen Prägung der Genossenschaft Rechnung zu tragen, übernimmt der „Fachrat für den warenwirtschaftlichen Bereich“ die Funktion des Bindegliedes zwischen der Landwirtschaft und der Genossenschaft.
Zweigniederlassungen, Tochterunternehmen, Beteiligung
Das Geschäft wird sowohl als Direktgeschäft als auch über folgende Zweigniederlassungen, Tochter- und Beteiligungsunternehmen abgewickelt:
- VR PLUS Altmark-Wendland (Zweigniederlassung)
- VR PLUS Isenhagener Land (Zweigniederlassung)
- VR PLUS Ostheide (Zweigniederlassung)
- VR PLUS Clenze-Hitzacker(Zweigniederlassung)
- Über die oberen drei Zweigniederlassungen erfolgen Aktivitäten im Agrarhandels- und Dienstleistungsbereich, wobei jede Zweigniederlassung mit ihren Standorten geographisch einen bestimmten Bereich des Geschäftsgebietes der Genossenschaft abdeckt.
- Raiffeisen Handel- und Lagerhaus GmbH (100 %iges Tochterunternehmen)
- Die Raiffeisen Handel- und Lagerhaus GmbH betreibt neben einem Kraftfutterwerk in Osterburg mehrere Lagerstellen zur Aufnahme und zum Handel von Getreide.
- Raiffeisen Getreidelagerhaus Lüneburg-Embsen GmbH (100 %iges Tochterunternehmen)
- Das Kerngeschäft der Raiffeisen Getreidelagerhaus Lüneburg-Embsen GmbH umfasst die gewerbliche Lagerung und den Umschlag von Getreide, Ölsaaten und Futtermitteln. Auch die Lagerung und der Umschlag von Stückgut gehören zum Leistungsumfang.
- Raiffeisen Kartoffellager GmbH (100%iges Tochterunternehmen)
- Gegenstand des Unternehmens ist die Einlagerung, Aufbereitung und Vermarktung von Speisekartoffeln, Zwiebeln und sonstigen Agrarprodukten.
- Raiffeisen Saatenzentrum GmbH Dahlenburg (100 %iges Tochterunternehmen)
- Das Geschäftsfeld der Raiffeisen Saatenzentrum GmbH Dahlenburg umfasst die Veredlung von Saatgetreide, d. h. die Annahme, Lagerung, Bearbeitung und Beizung von sogenanntem Basisgetreide sowie die anschließende Abfüllung des Saatgetreides und dessen Vertrieb an landwirtschaftliche Betriebe.
- alka-tec GmbH (100 %iges Tochterunternehmen)
- Die alka-tec GmbH ist auf den Gebieten Land-, Kommunal- und Gartentechnik mit Standorten in Oetzen, Lüchow und Osterburg tätig. Neben dem Verkauf von Maschinen und Geräten gehören auch deren Wartung, Reparatur und Vermietung sowie der Ersatzteilhandel zum Geschäftsumfang.
Geschäftsgebiet
Das Geschäftsgebiet umfasst das „Vier-Länder-Eck“ von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Hier ist die Genossenschaft mit ihren Zweigniederlassungen und Tochterunternehmen mit 17 Bankgeschäftsstellen und mit 24 Tankstellen, sieben Landtechnikstandorten, 13 VR PLUS-Märkten (Raiffeisen-Märkte) davon vier mit Baustoffabteilung, einem Bau- und Dachdeckerzentrum, 26 landwirtschaftlichen Lagerstellen, einem Kraftfutterwerk, einer Saatgutaufbereitungsanlage und einer Gaststätte in 41 Orten vertreten.[3]
Geschichte
1917 gründeten 28 Männer aus Woltersdorf und den angrenzenden Dörfern die „Spar- und Darlehenskasse Woltersdorf eGmbH“. Anfangs war der überwiegende Teil der Kunden in der Landwirtschaft tätig. Dem Strukturwandel in der Landwirtschaft und den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Bank angepasst. 1976 erfolgte die erste Fusion mit der Spar- und Darlehenskasse Prezelle-Lomitz, wodurch die Firmierung in Spar- und Darlehenskasse Woltersdorf-Prezelle eG geändert wurde. Zwei Jahre später fusionierte die Bank mit der Volksbank Lübbow eG zur Volksbank Wendland eG. Im Folgejahr wurde das Landhandelsgeschäft Schäfke in Schweskau gekauft. Mit der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 ergaben sich für die Genossenschaft, die sich aufgrund der Grenzlage bislang in einem eher benachteiligten Gebiet befand, Entwicklungschancen. Zahlreiche Verschmelzungen, Unternehmenskäufe- und gründungen, die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsfelder und Standorte im Rahmen des Geschäftsmodells der Gemischtwirtschaftlichkeit ließen aus der kleinen dörflichen Spar- und Darlehenskasse die größte gemischtwirtschaftliche Kreditgenossenschaft Deutschlands entstehen.[5]
So wurde 1990 die Fusion mit den Volksbanken in Arendsee und Seehausen realisiert und die Raiffeisen Bezugs-, Verwertungs- und Anlagen-GmbH (RBVA GmbH) in Osterburg gegründet. Bereits ein Jahr nach den letzten Fusionen erfolgte eine weitere Fusion mit der Raiffeisenbank Osterburg. Im gleichen Jahr wurden die Agrochemischen Zentren in Osterburg und Seehausen erworben. 1995 erfolgte die Verschmelzung mit der 1990 gegründeten RBVA GmbH in Osterburg. 1997 wurde mit dem Kauf der Altmärker Zuckerhandel GmbH (AZH) ein weiteres lokales Unternehmen erworben. Bereits ein Jahr später wurde eine weitere Fusion mit der Raiffeisen-Warengenossenschaft Osterburg (RWG) durchgeführt. Im Folgejahr erfolgte durch die Fusion mit der Volksbank Osterburg eG die Änderung der Firmierung in die Volksbank Osterburg-Wendland eG. 2000 wurde die Volksbank Lüchow eG im Rahmen einer weiteren Fusion integriert. Im gleichen Jahr erwarb die Volksbank Osterburg-Wendland eG die Trocknungs- und Kraftfutterwerk Thüritz GmbH und setzte damit den Erwerb lokaler landwirtschaftlicher Unternehmen fort. 2001 wurden die Saatbau Dannenberg eG und die Volksbank Dannenberg eG im Rahmen weiterer Verschmelzungen eingegliedert. Es erfolgte die bisher letzte Änderung der Firmierung in Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG. In den Jahren 2002–2004 wurden mit dem Kauf des Lüchower Standortes des Landtechnikunternehmens Boddien & Co. (2002), dem Kauf der Raiffeisen Agrodienst eG Goldbeck (2003) und der Übernahme aller Beteiligungen an der Raiffeisen Kartoffellager GmbH Pudripp (2004) weitere landwirtschaftliche Unternehmen erworben.
2004 wurde ebenfalls die Brandenburgisch-Mecklenburgische Geflügelnahrung GmbH (BMG GmbH) gegründet. In den beiden Folgejahren standen Fusionen mit der Landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufsgenossenschaft Hankensbüttel-Groß Oesingen eG (2005) und der Raiffeisen Warengenossenschaft Elbe-Ostheide (2006) an. 2006 beteiligte sich die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG an der Viehvermarktung Elbe-Ilmenau GmbH und gründete die Tochtergesellschaft alka-tec GmbH. Die 2004 gegründete Brandenburgisch-Mecklenburgische Geflügelnahrung GmbH (BMG GmbH) wurde drei Jahre später, im Jahr 2007, verkauft. 2009 erfolgte der Kauf der Getreidelagerhaus Lüneburg-Embsen GmbH. Zwei Jahre später, im Jahr 2011, wurde die Raiffeisen Saatenzentrum GmbH Dahlenburg gegründet und 2012 das Bau- und Dachdeckerzentrum Osterburg erworben. 2014 erfolgte die Verschmelzung mit der Viehvermarktung Lüchow-Dannenberg eG. 2016 erwarb die Genossenschaft die Eckhardt GmbH. 2017 fusionierte das Unternehmen mit der Volksbank Clenze-Hitzacker eG und 2018 mit der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft Lüchow eG.
Durch die Gemischtwirtschaftlichkeit, bedingt durch die konsequente Integration landwirtschaftlicher Unternehmen, unterscheidet sich die VR PLUS Altmark-Wendland eG von anderen genossenschaftlichen Finanzdienstleistern und bietet, neben klassischen Bankdienstleistungen, zusätzliche Leistungen im Bereich des ländlichen und gewerblichen Handels an.
Weblinks
- VR PLUS Altmark-Wendland in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
- Website der Bank
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Jahresabschluss 2020 im eBundesanzeiger
- Geschäftsgebiet: Standorte in der Übersicht. Abgerufen am 19. November 2015.
- Deutscher Raiffeisenverband e.V.: Statistischer Bericht 2014, Seite 35
- Volksbank Wendland eG (Hrsg.) 75 Jahre 1917-1992, Woltersdorf, 1992