Torben Rhein
Torben Bjarne Rhein (* 12. Januar 2003 in Berlin) ist ein deutscher Fußballspieler. Er steht beim FC Bayern München unter Vertrag und wird variabel im Mittelfeld eingesetzt; zudem ist er aktueller Nachwuchsnationalspieler
Torben Rhein | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Torben Bjarne Rhein | |
Geburtstag | 12. Januar 2003 | |
Geburtsort | Berlin, Deutschland | |
Größe | 173 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
–2009 | FC Stern Marienfelde 1912 | |
2009–2017 | Hertha BSC | |
2017– | FC Bayern München | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2020– | FC Bayern München II | 22 (1) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2018 | Deutschland U15 | 2 (0) |
2018–2019 | Deutschland U16 | 6 (1) |
2019–2020 | Deutschland U17 | 10 (3) |
2020 | Deutschland U18 | 1 (0) |
2021– | Deutschland U19 | 4 (0) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 19. Oktober 2021 2 Stand: 12. Oktober 2021 |
Karriere
Vereine
Rhein begann mit dem Vereinsfußball beim FC Stern Marienfelde 1912[1]. Auch außerhalb des Vereinsbetriebs war der Junge fußballbegeistert und spielte mit seinen Freunden auf einem Hartplatz im zentral gelegenen Park am Gleisdreieck.[2] Hier tat es Rhein beispielsweise den Berliner Boateng-Brüdern Jérôme, Kevin-Prince und George gleich und verbesserte im Laufe der Zeit seine Technik, seine Beidfüßigkeit und Reaktionsschnelligkeit. Als F-Jugendlicher wechselte Rhein in das Nachwuchsleistungszentrum von Hertha BSC, wo er acht Jahre lang unter professionellen Bedingungen ausgebildet wurde und mehrere Teams als Mannschaftskapitän anführte.[2] Mit Berliner Jugendmannschaften nahm der Mittelfeldspieler an diversen internationalen Turnieren teil, wo Klubs wie der FC Barcelona oder Arsenal auf ihn aufmerksam wurden; doch der Junge blieb bei der Hertha, war zu sehr verwurzelt in seiner Heimatstadt und zufrieden mit der Ausbildung bei der alten Dame und der Möglichkeit, weiterhin privat mit seinen Freunden zu spielen.[2]
2017 verließ er Berlin dann aus „perspektivischen Gründen“ doch und wechselte zum FC Bayern München, bei dem er seine fußballerische Ausbildung am vereinseigenen Nachwuchscampus fortsetzte.[3] Hermann Gerland, der zu dieser Zeit den Campus gemeinsam mit Jochen Sauer führte, hatte Rhein persönlich gesichtet und im Rahmen einer Talkrunde im Deutschen Fußballmuseum die Worte „Torben Rhein. Merkt Euch diesen Namen!“ an die Konkurrenz gerichtet.[2] Einhergehend mit dem Beginn seines Engagements in der Landeshauptstadt sicherte sich der Jungspieler die Dienste von Steffen Tepel. Der ehemalige Nordische Kombinierer hatte sich im Anschluss an seine Laufbahn zum Neuroathletiktrainer ausbilden lassen und wurde Rheins Privattrainer.[2] Tepel bescheinigte seinem Schützling eine „hervorragende Beidfüßigkeit und Symmetrie der Bewegungstechnik im Schuss“, was er auf die „Ausbalancierung beider Hirnhälften“ sowie Rheins Vergangenheit auf den Bolzplätzen zurückführte. Zur Saison 2018/19 rückte der Berliner gemeinsam mit anderen Spielern des 2003er-Jahrgangs wie Angelo Brückner oder Lasse Günther in die U17 auf, für die bereits unter anderem Jamie Lawrence und Malik Tillman ein Jahr lang spielten. Rhein wurde von Trainer und Ex-Profi Miroslav Klose hauptsächlich im offensiven, manches Mal auch im zentralen Mittelfeld eingesetzt. In 20 Spielen schoss er zwölf Tore, bereite vier weitere vor und trug damit zur Qualifikation für die deutschlandweite Endrunde bei, in der die Münchner gegen den 1. FC Köln ausschieden. Noch während der laufenden Saison lief Rhein erstmals für die A-Junioren auf. Auch dort konnte sich der erst 15-jährige Mittelfeldspieler in der Folge trotz seiner Größe von 173 cm durchsetzen, wurde weiter auf variablen Positionen eingesetzt und sammelte später mit dem Team in der UEFA Youth League erste Erfahrungen gegen internationale Gegner. Gegenüber dem DFB äußerte sich der Jungnationalspieler mit den Worten „Ich bin ballsicher, beidfüßig, möchte immer anspielbar sein und somit eine Sicherheit auf mein Team ausstrahlen. Wenn ich den Ball habe, dann versuche ich, Lösungen zu finden. Klar ist in meinem Alter auch: Ich kann überall noch viel besser werden.“ selbstreflektiert.
Obwohl er in der Saison 2019/20 weiterhin für die B-Jugend spielberechtigt war, spielte der Mittelfeldspieler nur noch für die U19. Im Vorfeld soll sich Medienberichten zufolge der FC Chelsea für ihn interessiert haben.[3][4] Am 34. Spieltag der Drittligasaison 2019/20 debütierte er 17-jährig für die zweite Herrenmannschaft beim 2:2-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Magdeburg.[5] Hintergrund war unter anderem die COVID-19-Pandemie, welche zum vorzeitigen Abbruch der laufenden Junioren-Bundesligaspielzeiten geführt hatte. Darüber hinaus wurden in den Profiligen, die den Spielbetrieb wieder aufgenommen hatten, temporär fünf statt drei Einwechslungen gestattet und viele Teams nutzten die Gelegenheit, um ihren Junioren wertvolle Spielpraxis zu verschaffen. Die kleinen Bayern holten am Saisonende erstmals den Meistertitel, durften aber als Zweitmannschaft eines Bundesligisten nicht aufsteigen. Im Anschluss an die Saison wurde Rhein in der Altersklasse U17 mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber und somit als fünfter Preisträger aus den Reihen der Bayern-Junioren ausgezeichnet.[6] Zwischen Sommer 2020 und 2021 war der Spieler häufig nur auf dem Trainingsplatz für die Münchner aktiv. Aufgrund der weiterhin präsenten Pandemielage konnten in der A-Junioren-Bundesliga nur vier Spiele absolviert werden, ehe die Spielzeit erneut unter- und schließlich abgebrochen wurde. Bei der U23 ermöglichten ihm seine Trainer Holger Seitz sowie Danny Schwarz und Martín Demichelis zwar neun Startelfnominierungen, über die volle Saison gesehen musste er sich aber im Mittelfeld hinter den Mitspielern Angelo Stiller (defensiv), Christopher Scott (offensiv) und Timo Kern (zentral) einreihen. Bereits einige Monate zuvor hatten sich Verein und Spieler auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags bis zum 30. Juni 2022 geeinigt.[7]
Im Frühjahr 2021 musste Bayern München II als erster Drittligameister den Gang in die Regionalliga antreten. Während seine Mannschaftskameraden die ersten fünf Ligaspiele souverän gewannen, griff Rhein erst ab dem 6. Spieltag auf dem Platz ein, nachdem er unter dessen neuen Trainer Julian Nagelsmann am Sommertrainingslager des Bundesligateams teilgenommen hatte.[8] Bis zur Winterpause verlor Rhein mit der Mannschaft nur zwei Spiele und trat mit ihr in direkte Konkurrenz mit der SpVgg Bayreuth um den ersten Tabellenrang. Er war häufig Teil eines Dreiermittelfelds, das er mit Eyüp Aydın, Timo Kern oder Gabriel Vidović formte und konnte drei Torvorlagen liefern. In Folge einer COVID-19-Infektion sowie einer Bänderverletzung war Rhein ab Ende Oktober 2021 vorerst nicht mehr in der Lage, für die Bayern zu spielen.
Nationalmannschaft
Der ehemalige Spieler der Berlin-Auswahl bestritt zwei Länderspiele für die U15-, sechs für die U16- und zehn für die U17-Nationalmannschaft. Sein Debüt für die U18-Nationalmannschaft gab er am 4. September 2018 in Leipzig bei der 1:3-Niederlage gegen die U18-Auswahl Dänemarks. Seit der U16 ist Rhein in jedem Team häufiger als dessen Spielführer aufgelaufen.
Auszeichnungen
- Preisträger der Fritz-Walter-Medaille 2020 in Silber
Weblinks
- Torben Rhein in der Datenbank von weltfussball.de
- Torben Rhein auf dfb.de
- Torben Rhein in der Datenbank von transfermarkt.de
Einzelnachweise
- Chronik auf sternmarienfelde.de, abgerufen am 23. Januar 2021
- Torben Rhein vom FC Bayern München im Porträt: Gewachsen auf Gummi, spox.com, abgerufen am 12. August 2021
- FC Chelsea lockt Bayern-Talent Torben Rhein mit Profivertrag, tz.de, abgerufen am 24. September 2020
- Chelsea baggert an FCB-Top-Talent, sport1.de, abgerufen am 24. September 2020
- Starker Schlussspurt: Bayern II rettet ein 2:2 und bleibt vorne. In: Kicker-Sportmagazin. Olympia Verlag GmbH, 20. Juni 2020, abgerufen am 21. September 2020.
- Torben Rhein erhält Fritz-Walter-Medaille in Silber, fcbayern.com, abgerufen am 24. September 2020
- Torben Rhein geht auch die nächsten Schritte beim FC Bayern, fcbayern.com, abgerufen am 12. August 2021
- Dämpferle im Schwarzwald, sueddeutsche.de, abgerufen am 12. August 2021