Tarnau
Tarnau, polnisch Tarnów Opolski ist eine Ortschaft in Oberschlesien im Powiat Opolski der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 9600 Einwohnern. Diese ist seit 2007 zweisprachig (Polnisch und Deutsch).
Tarnau Tarnów Opolski | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Opolski | ||
Gmina: | Tarnau | ||
Fläche: | 27,18 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 35′ N, 18° 5′ O | ||
Einwohner: | 3449 (30. Juni 2015[1]) | ||
Postleitzahl: | 46-050 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OPO | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Eisenbahn: | Pyskowice–Opole | ||
Kędzierzyn-Koźle–Opole Bahnhof Przywory Opolskie | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Tarnau liegt 20 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke zwischen Oppeln und Gleiwitz.
Nachbarorte
Nachbarorte von Tarnau sind im Norden Schulenberg (Walidrogi), im Osten Nakel (Nakło), im Süden Gross Stein (Kamień Śląski) und im Westen Kossorowitz (Kosorowice).
Geschichte
Tarnau wurde am 9. Oktober 1293 erstmals urkundlich erwähnt.[2]
Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 355 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 532 für Polen. Der gesamte Stimmkreis Oppeln hatte mehrheitlich für Deutschland votiert, weshalb Tarnau beim Deutschen Reich verblieb.[3] Bis 1945 befand sich Tarnau im Landkreis Oppeln.
1945 kam der bisher deutsche Ort an Polen und wurde in Tarnów Opolski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Opolski. Da nach dem Zweiten Weltkrieg nur ein Teil der deutschen Bewohner vertrieben wurde, ist heute ein großer Teil der Bevölkerung deutschstämmig. So gehören laut der letzten polnischen Volkszählung von 2002 24,34 % der Gemeindebevölkerung der deutschen Minderheit an, weitere 10,87 % bezeichneten sich als „Schlesier“.[4] Deshalb ist die Gemeinde seit dem 15. Februar 2007 offiziell zweisprachig und konnte zum 14. April 2008 deutsche Ortsbezeichnungen einführen.
Sehenswürdigkeiten
- Die röm.-kath. St. Martinskirche wurde zwischen 1913 und 1916 erbaut und am 16. Mai 1916 geweiht[5].
Gemeinde
Auf einer Fläche von 81,6 km² gliedert sich die Landgemeinde (gmina wiejska) in acht Dörfer mit Schulzenämtern.
Partnerschaften
Die Gemeinde Tarnau unterhält zwei Partnerschaften mit deutschen Städten, mit Brück in Brandenburg und mit Bad Blankenburg in Thüringen.
In Tarnau geboren
- Alfred Gottwald (1893–1971), deutscher expressionistischer Kirchenmaler
Literatur
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 221.
Einzelnachweise
- Vgl. Gemeinde Tarnau; abgerufen am 3. Februar 2016
- Vgl. Offizielle Internetseite der Gemeinde
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 16. Oktober 2009
- Vgl. DIE ZAHLEN DER VOLKSZÄHLUNG 2002 (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive)
- Website der Gemeinde St. Martin