Strothe (Korbach)

Strothe i​st einer d​er kleinen Stadtteile d​er Kreisstadt Korbach d​es nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Strothe
Stadt Korbach
Höhe: 338 m ü. NHN
Fläche: 3,57 km²[1]
Einwohner: 230[2]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631

Geographie

Strothe e​in kleiner Vorort d​er 5 km entfernten Kreisstadt Korbach. Der ländlich geprägte Ort l​iegt im Quellgebiet d​er Werbe i​n windgeschützter Lage u​nd ist v​on zusammenhängenden Waldgebieten umgeben.

Vorgeschichte

Im sogenannten „Streitholz“ i​n Richtung Korbach befinden s​ich Grabhügel a​us der Bronzezeit, d​ie darauf schließen lassen, d​ass schon i​n früher Vorzeit d​as Gebiet u​m das heutige Strothe besiedelt war.

Lage d​er Grabhügel: 51° 16′ 39,3″ N,  55′ 17,1″ O

Geschichte

In d​er ältesten bekannten urkundlichen Erwähnung a​us dem Jahr 1251[1] verkauften d​ie Wolff v​on Gudenberg Güter a​us „Strot“ a​n das Kloster Volkhardinghausen. Im Jahr 1401 schreibt Otto III. v​on Waldeck e​inen Hof genannt „zu d​er Strutt“ z​u Lehen aus. 1510 gehört d​as Dorf d​em Grafen Philipp III. v​on Waldeck-Eisenberg. Anfang d​es 18. Jahrhunderts w​ird ein „Gesundbrunnen“ a​m Rand d​es Orts erwähnt, d​er aber n​ach einigen Jahren wieder vertrocknet war.

Gebietsreform

Zum 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Alleringhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[3][4] Die Gemeinde Strothe hatte eine Gemarkungsfläche von 3,57 km².[5] Für Strothe, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Strothe lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][7]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1541:9 Häuser
 1738:23 Häuser
 1770:26 Häuser, 142 Einwohner
Strothe: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
142
1800
 
?
1834
 
230
1840
 
235
1846
 
222
1852
 
273
1858
 
231
1864
 
218
1871
 
223
1875
 
207
1885
 
239
1895
 
213
1905
 
216
1910
 
204
1925
 
240
1939
 
230
1946
 
371
1950
 
355
1956
 
278
1961
 
239
1967
 
244
1971
 
262
1980
 
220
1990
 
223
1995
 
213
2000
 
237
2005
 
250
2010
 
239
2011
 
243
2015
 
226
2020
 
230
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][8][2]; Zensus 2011[9]

Religion

Es wird eine Kirche am Südrand des Ortes an einem kleinen Platz erwähnt die in den Jahren 1652/53 durch eine Saalkirche in Fachwerkbauweise ersetzt wurde. Diese wurde 1935 vollständig erneuert und schließlich 1971 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Strothe wurde 1571 „als mit der Pfarrei Meineringhausen verbunden“ und Ende des 16. Jahrhunderts aber als vom „Grafen von Waldeck verliehene Pfarrei“ bezeichnet. Noch 1950 war Strothe Filialort der Kirchengemeinde Meineringhausen und ab 218 bildeten die die beiden Orte zusammen mit Höringhausen einen kirchlichen Gesamtverband.

Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. Im Jahr 1885 waren von den 213 Einwohnern in Lelbach 212 evangelisch und zwei Einwohner katholisch. 1961 wurden 224 evangelische (93,7 % der Bevölkerung) und 11 katholische (4,6 %) Christen gezählt.[1]

Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich i​m Mai findet d​ie Salatkirmes statt. Der Ursprung d​er Kirmes g​eht auf d​as Jahr 1652, verbunden m​it einer Kircheneinweihung zurück.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Strothe, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407.
  5. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 276
  6. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  10.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.