Nieder-Schleidern

Nieder-Schleidern i​st ein i​m Aar-Tal gelegener Ort. Er gehört z​um Naturpark Diemelsee u​nd ist e​iner der kleineren Stadtteile d​er Kreisstadt Korbach d​es nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Nieder-Schleidern
Stadt Korbach
Höhe: 396 m ü. NHN
Fläche: 5,45 km²[1]
Einwohner: 175 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631
Nieder-Schleidern
Nieder-Schleidern

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Nieder-Schleidern erfolgte u​nter dem Namen de Slethere i​m Jahr 1245 i​n einer Urkunde d​es Erzbistums Köln.[1]

Gebietsreform

Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Nieder-Schleidern im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[3][4] Die Gemeinde Nieder-Schleidern hatte eine Gemarkungsfläche von 5,45 km².[5] Für Nieder-Schleidern, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1541:10 Häuser
 1770:17 Häuser, 123 Einwohner
Nieder-Schleidern: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
123
1800
 
?
1834
 
194
1840
 
185
1846
 
211
1852
 
187
1858
 
185
1864
 
172
1871
 
144
1875
 
154
1885
 
187
1895
 
210
1905
 
186
1910
 
168
1925
 
175
1939
 
151
1946
 
260
1950
 
240
1956
 
232
1961
 
222
1967
 
204
1971
 
214
1980
 
204
1990
 
188
1995
 
178
2000
 
196
2005
 
180
2010
 
169
2011
 
177
2015
 
186
2020
 
175
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][7][2]; Zensus 2011[8]

Religion

Im Jahr 1482 ist die Gründung einer Kapelle mit der Weihe des Altars durch das Bistum Köln belegt. 1731 wurde eine evangelische Fachwerkkirche an Südrad des Dorfes im Talgrund der Aar errichtet. Da dieser Platz im Überschwemmungsgebiet lag, wurde sie 1958 mit verlängertem Schiff in die Ortsmitte verlegt. Der 1894/95 errichtete katholische Schulbau wurde auch für katholische Gottesdienste genutzt. Seit dem Jahr 1938 dient er ausschließlich diesem Zweck.

Die Nieder-Schleiderner Zugehörigkeit zum Kirchspiel Eppe ist für die Jahre 1539, 1633 und später belegt. Seit 1994 zählt der Ort zum Kirchspiel „Nieder-Ense und Eppe“. Wahrscheinlich um 1530 Einführung der Reformation, die 1626 von der Rekatholisierung gefolgt wurde, worauf der Ort vorwiegend katholisch wurde. Im Jahr 1885 waren von den 210 Einwohnern in Nieder-Schleidern 115 evangelisch, was 54,8 % entspricht, 95 Einwohner waren katholisch (84,2 %). 1961 wurden 130 evangelische (58,6 %) und 92 katholische (41,4 %) Christen gezählt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nieder-Schleidern, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407.
  5. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
  6. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  9.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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