Nieder-Ense

Nieder-Ense i​st ein Stadtteil v​on Korbach i​m nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Nieder-Ense
Kreisstadt Korbach
Höhe: 336 m ü. NHN
Fläche: 6,33 km²[1]
Einwohner: 240 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Nieder-Ense erfolgte unter dem Namen Aenesi in einer Aufzeichnung des Kosters Corvey wir in die Zeit 1016–1020 datiert.[1] Durch den Ort führte die frühere Handelsstraße von Frankfurt über Paderborn nach Bremen.

Zudem gibt es den sogenannten „Frau-Holle-Felsen“, dieser liegt südöstlich von Nieder-Ense und ist über den Weg „Am Katergraben“ zu erreichen. Der Felsen in einem lichten Buchen-Hochwald ist vor etwa 200 Millionen Jahren entstanden. Der Sage nach liegt hier das Winterquartier von Frau Holle.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 31. Dezember 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Nieder-Ense zusammen mit Nordenbeck und Ober-Ense auf freiwilliger Basis in die Stadt Korbach eingemeindet.[3] Die Gemeinde Nieder-Ense hatte eine Gemarkungsfläche von 6,33 km².[4] Für Nieder-Ense, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Nieder-Enselag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][6]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Nieder-Ense 343 Einwohner. Darunter waren 3 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 96 zwischen 18 und 49, 57 zwischen 50 und 64 und 48 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 102 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 63 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[7]

Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1541: 23 Häuser
 1620: 32 Häuser
 1650: 7 Häuser
 1738: 31 Häuser
 1770: 38 Häuser, 251 Einwohner
Nieder-Ense: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
251
1800
 
?
1834
 
290
1840
 
306
1846
 
293
1852
 
342
1858
 
286
1864
 
280
1871
 
256
1875
 
269
1885
 
266
1895
 
262
1905
 
243
1910
 
238
1925
 
234
1939
 
232
1946
 
350
1950
 
329
1956
 
282
1961
 
274
1967
 
303
1971
 
315
1980
 
283
1990
 
261
1995
 
261
2000
 
264
2005
 
265
2010
 
250
2011
 
243
2015
 
232
2020
 
240
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][8][2]; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

 1885:262 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
 1961:257 evangelische (= 93,60 %), 16 katholische (= 5,84 %) Einwohner[1]

Religion

Die Kirche d​es Ortes, d​ie zwischen 1130 u​nd 1140 gebaut wurde, i​st dem Apostel Petrus geweiht, s​ie beherbergt e​inen um 1700 gefertigten Barockaltar v​on Josias Wolrat Brützel u​nd die Grabstätte v​on Anna v​on Viermund.

15. Jahrhundert gehörte Nieder-Ense zur Diözese Paderborn der Kirchenprovinz Mainz. Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. Dietrich Hecker predigte als erster Pfarrer nach 1541 entsprechend dem evangelischen Ritus.

Zum Kirchspiel Nieder-Ense gehören bereits i​m Mittelalter Oberense, Nordenbeck u​nd Goldhausen, v​on 1542 b​is 1560 a​uch Immighausen s​owie 1554 u​nd 1557–1558/61 Schaaken. 1975 w​ird Immighausen a​ls Vikariatsgemeinde i​n das Kirchspiel eingegliedert. Seit 2018 gehören z​um Kirchspiel „Nieder-Ense u​nd Eppe“ d​ie Orte Nieder-Ense, Immighausen, Ober-Ense, Goldhausen, Eppe, Hillershausen u​nd Niederschleidern.

Im Jahr 1885 w​aren alle 262 Einwohnern i​n Nieder-Ense evangelisch. 1961 wurden 257 evangelische (93,8 %) u​nd 16 katholische (5,8 %) Christen gezählt.[1]

Sport

In Nieder-Ense gibt es einen Sportplatz mit einem Bolzplatz (mit Basketball- und Fußballfeld). Der Sportplatz wird von dem Fußballverein SSG Ense/Nordenbeck genutzt.

Literatur

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Korbach) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Nieder-Ense, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. März 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Eingliederung der Gemeinden Nordenbeck, Nieder-Ense und Ober-Ense in die Stadt Korbach im Landkreis Waldeck vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 110, Punkt 115 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
  5. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  8. Bevölkerungsentwicklung. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  9. Waldeckische Ortssippenbücher Band 16
  10.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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