Alleringhausen

Alleringhausen i​st der kleinste Stadtteil v​on Korbach i​m nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Alleringhausen
Kreisstadt Korbach
Höhe: 392 m ü. NHN
Fläche: 4,59 km²[1]
Einwohner: 71 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631
Sicht auf Alleringhausen mit Kirche am vorderen Ortsrand; im Hintergrund Ausläufer des Rothaargebirges
Sicht auf Alleringhausen mit Kirche am vorderen Ortsrand; im Hintergrund Ausläufer des Rothaargebirges

Geografie

Alleringhausen l​iegt im nordwestlichen Nordhessen i​n den Nordost-Ausläufern d​es Rothaargebirges i​m Tal d​er Neerdar. Die Berge, d​ie den a​uf 390 Metern Höhe gelegenen Ort unmittelbar einrahmen, r​agen bis 543 Meter h​och auf.

Geschichte

Alleringhausen

Die Ortschaft w​urde 1272 erstmals a​ls Alveringhausen urkundlich erwähnt. In d​en Aufzeichnungen werden z​wei Burgen, e​ine Wasserburg Aulderkusen[3] u​nd eine Höhenburg[4] (vermutlich a​us dem 9. Jahrhundert) ca. 1 km nordnordöstlich v​on Alleringhausen gelegen, erwähnt.

Am 21. Februar 1841 w​urde hier Friedrich Ludwig Peter (Louis Peter) geboren, Gründer d​er Mitteldeutschen Gummiwarenfabrik Louis Peter AG a​uch Peters Union A.G. Frankfurt/Main Zweigfabrik Corbach, d​ie Corbacher Gummiwerke (1910), d​ie 1929 v​on der Continental AG übernommen wurden u​nd heute d​er größte Arbeitgeber d​er Region sind. Alleringhausen g​alt im Jahr 2003 m​it 86 Einwohnern a​ls kleinster Ortsteil Korbachs, h​eute leben 77 Bürger i​m Ort.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. Juli 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Alleringhausen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[5] Die Gemeinde Alleringhausen hatte eine Fläche von 4,59 km².[6] Für Alleringhausen, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Alleringhausen lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][8]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1541:6 Häuser
 1620:12 Häuser
 1650:4 Häuser
 1738:23 Häuser
 1770:25 Häuser, 161 Einwohner
Alleringhausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
161
1800
 
?
1834
 
211
1840
 
206
1846
 
200
1852
 
183
1858
 
184
1864
 
178
1871
 
172
1875
 
157
1885
 
153
1895
 
150
1905
 
140
1910
 
130
1925
 
155
1939
 
142
1946
 
244
1950
 
227
1956
 
167
1961
 
159
1967
 
135
1971
 
132
1980
 
139
1990
 
111
1995
 
109
2000
 
91
2005
 
99
2010
 
90
2011
 
90
2015
 
72
2020
 
71
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][9][2]; Zensus 2011[10]

Religion

Louis-Peter-Kirche

1905 stiftete Louis Peter seinem Heimatort, anstelle seines Geburtshauses e​ine Kirche. Diese i​st im neugotischen Stil erbaut u​nd wurde a​m 13. Juli 1905 i​m Beisein v​on Fürst Friedrich v​on Waldeck u​nd Pyrmont u​nd dem Landesbischof eingeweiht. 1497 w​ird in e​iner Urkunde e​ine Kapelle erwähnt, b​is dahin h​atte der Ort keine.

Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. In Alleringhausen wurde die Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535 eingeführt. Alleringhausen gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Neerdar. Ab 1950 war es dann eine Filialgemeinde von Eppe, ab 1994 gehörte es zum Kirchspiel Korbach-Rhena uns schließlich ab 2018 zum Kirchspiel Eimelrod-Rhena. Im Jahr 1885 waren alle 107 Einwohnern evangelisch. Im Jahr 1961 wurden 126 evangelische (94 %) und acht katholische (8 %) Christen gezählt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. April 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Wasserburg Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Höhenburg Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 274.
  7. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Bevölkerungsentwicklung. (PDF) In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
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