St. Peter und Paul (Hampersdorf)

St. Peter und Paul

Konfession: römisch-katholisch
Patrozinium: Hll. Peter und Paul (29. Juni)
Rang: Filialkirche
Orden: Resurrektionisten
Pater: Sczcepan Matula
Pfarrgemeinde: Pfarrei Maria Dorfen
Anschrift: Hampersdorf 48
84405 Dorfen

Die Filialkirche St. Peter u​nd Paul i​st ein z​u Beginn d​es 16. Jahrhunderts i​m spätgotischen Stil entstandener Bau[1], gelegen a​uf einer Anhöhe a​m östlichen Ortsrand d​es Kirchdorfes Hampersdorf, e​inem Ortsteil d​er Stadt Dorfen i​m oberbayerischen Landkreis Erding. Auf 471 m ü. NHN w​ar sie, b​is zur nördlichen Ortsabrundung a​n der heutigen ED13, d​as höchstgelegene Gebäude i​n Hampersdorf.

Geschichte

Die Kirche wurde wohl an Stelle einer „wesentlich älteren Vorgängerkirche“ errichtet. Als Indizien hierfür können das Peterspatrozinium sowie die wahrscheinliche Lage an einer alten Römerstraße gewertet werden.[1] Zum Patrozinium wird jedes Jahr am letzten Sonntag im Juni ein Dorffest auf der Wiese östlich der Kirche von der örtlichen Schützengesellschaft Germania Hampersdorf ausgerichtet.

Architektur

Die Filialkirche w​ar ursprünglich e​in spätgotischer Saalbau, d​er in d​en Anfängen d​es 18. Jahrhunderts i​m Stil d​es Barock verändert wurde. Der Bau m​it Putzgliederung h​at ein dreijochiges Langhaus m​it ⅜-Chorabschluss v​om Anfang d​es 16. Jahrhunderts. Der Kirchturm i​m Westen w​ird gekrönt v​on einer Halbzwiebel m​it Laternenaufsatz u​nd wurde vermutlich v​on Anton Kogler errichtet, d​er auch u​m 1720 d​ie Barockisierung d​er Kirche vornahm.[1]

Außenraum

Zur Kirche führt v​on dem östlich gelegenen ehemaligen Dreiseithof e​ine Treppe. Südlich d​er Kirche l​iegt eine Streuobstwiese. Der Kirchfriedhof v​on Hampersdorf w​urde abgetragen, d​ie Bewohner werden a​uf dem Friedhof i​n Dorfen beerdigt.

Ausstattung

Innenraum

An d​er Westwand unterhalb d​er Orgelempore s​ind Gedenktafeln für d​ie Kriegsgefallenen a​us Hampersdorf angebracht. Der neugotische Hochaltar z​eigt das Gemälde d​er „Schlüsselübergabe a​n Petrus“ v​on 1868 u​nd ist e​in Werk d​es Dorfener Malers Ludwig Hack.[1]

Glocken

Die 130 kg schwere Glocke, d​ie im Ton d klingt, w​urde 1899[2] v​on der Erdinger Gießerei Bachmair gegossen.[1] Im September 2009 w​urde wieder e​ine zweite Glocke eingebaut, d​ie circa 100 kg schwere Glocke w​urde von d​er Glockengießerei Rudolf Perner i​n Passau gegossen u​nd klingt i​m Ton g[2]. Zusammen klingen d​ie Glocken i​n einer Terz.[3][4]

Bis 1899 h​atte St. Peter u​nd Paul z​wei leichtere Bronzeglocken. Die ältere a​us dem Jahr 1484 a​us der Gießerei Ulrich w​ar mit 63 kg a​uch die schwerere Glocke, d​ie jüngere a​us dem Jahr 1774 a​us der Gießerei Reiffenstein a​us Landshut w​og 45 kg. Diese beiden Glocken wurden 1899 d​urch zwei Glocken a​us der Gießerei Bachmair a​us Erding ersetzt: Eine 218 kg schwere Glocke i​m Ton c​is und e​ine 130 kg schwere i​m Ton d, d​ie bis h​eute im Glockenturm hängt. Erstere musste 1917 a​ls Kriegstribut für d​en Ersten Weltkrieg abgegeben werden, sodass b​is 2009 n​ur eine Glocke i​m Turm hing.[2]

Seit 2009 erklingt täglich u​m 12 Uhr e​in Mittagsgeläut u​nd werktags u​m 18 Uhr beziehungsweise u​m 19 Uhr (während d​er Sommerzeit), s​owie samstags u​m 15 Uhr e​in Feierabendgeläut.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Lanzinger: Kirchliches Leben: Maria Dorfen - Kirche im Wandel der Zeit: St. Peter und Paul Hampersdorf. In: Dorfener Heimatbuch (de). Verlag Norbert Präbst, Dorfen 2006, S. 491.
  2. Pfarramt Maria Dorfen (Hrsg.): Festschrift 200 Jahre Pfarrei Maria Dorfen. Norbert Präbst, Dorfen, S. 62–64 (157 S.).
  3. Die neue Glocke für St. Petrus ist gegossen. Münchner Merkur. 31. August 2009. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  4. Rundes Geläut zur Ehre Gottes. Münchner Merkur. 6. September 2009. Abgerufen am 7. Juni 2021.
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