Marktkirche St. Veit (Dorfen)
Die Marktkirche St. Veit ist eine dem Patrozinium des heiligen Vitus unterstellte spätgotische Filialkirche, die im Zentrum der kreuzförmig angelegten Altstadt von Dorfen liegt, etwa 350 m südöstlich ihrer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. St. Veit teilt die Altstadt in den Unteren Markt und den Marienplatz (von Osten nach Westen) und in Kirchtorplatz und Rathausplatz (von Norden nach Süden).
Künstlerische Gestaltung
Architektur
Die Kirche ist ein früher Spätgotik-Bau von 1390. Sie besitzt ein dreijochiges Langhaus mit barocker Flachputzdecke und einen zweijochigen Chor mit 3/8-Schluss und gotischem Tonnengewölbe.[1] An der Westwand angebaut ist der hohe, schlanke Turm (der eine ganz leichte Schieflage aufweist) mit barocker Zwiebelhaube, nördlich und südlich davon sind Ladenanbauten. Am Turm befinden sich vier Uhren, auf der Südseite des Turmes befindet sich zusätzlich eine Sonnenuhr.
Innenraum
Betreten wird die Marktkirche durch das Nord- oder Südportal. Diese führen hinter den Volksstühlen, die durch ein Eisengitter getrennt sind, in das Langhaus. Dort sind die 14 Nothelfer, die aus der Eibacher Kirche stammen[1], an den Außenwänden angebracht. Im Chorraum befinden sich sechs Heiligenfiguren an den Außenwänden, neben zwei Silberbüsten der Heiligen Joachim und Anna.
Das Deckenfresko im Langhaus zeigt eine historische Ortsdarstellung Dorfens des Malers Johann Mang von 1799.[1] Das Fresko, das sich über dem Chorraum befindet, zeigt eine Darstellung des heiligen Vitus, in der er sich weigert ein Götzenbild anzubeten.[2]
Altäre
Im Langhaus befinden sich zwei hochbarocke Seitenaltäre, die 1676 und 1681 der Dorfener Schreiner Hieronymus Reizer anfertigte.[2] Der nördliche enthält die Gnadengruppe aus der abgebrochenen Filialkirche Hl. Blut (Rinning)[1], die Christus in der Kelter, umgeben von den Heiligen Sebastian und Barbara, zeigt. Im Altarauszug ist die heilige Veronika mit Schweißtuch zu sehen.[2] Im Zentrum des südlichen Seitenaltars befindet sich eine Marien-Gnadenstatue und im Altarauszug der heilige Florian.[2]
Der spätbarocke Hochaltar von ca. 1730 stammt aus der zur Pfarrei Maria Dorfen gehörenden Filialkirche in Kienraching[1] und wurde 1982 mit der Barockfigur des heiligen Vitus, umgeben von Figuren der Heiligen Petrus und Paulus, anstelle des ursprünglichen Altarblatts eingebaut.[2]
Außenraum
Auf der Ostseite der Marktkirche zum Unteren Markt befindet sich das Kriegerdenkmal Dorfens für die Gefallenen der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Auf der Westseite zum Marienplatz steht der Floriansbrunnen, ein gusseiserner Laufbrunnen im Stil der Neurenaissance aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Einzelnachweise
- Marktkirche Dorfen. Pfarrverband Dorfen. Abgerufen am 31. Mai 2021.
- Wolfgang Lanzinger: Kirchliches Leben: Maria Dorfen - Kirche im Wandel der Zeit: Marktkirche St. Veit. In: Dorfener Heimatbuch (de). Verlag Norbert Präbst, Dorfen 2006, S. 488–489.