Sophonisbe (Voltaire)
Sophonisbe ist eine Tragödie in fünf Aufzügen von Voltaire. Das bereits 1769 mit der Jahreszahl 1770 gedruckte Stück fiel bei der Uraufführung am 15. Januar 1774 durch.
Daten | |
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Titel: | Sophonisbe |
Gattung: | Tragödie |
Originalsprache: | Französisch |
Autor: | Voltaire |
Erscheinungsjahr: | 1770 |
Uraufführung: | 15. Januar 1774 |
Ort der Uraufführung: | Paris |
Ort und Zeit der Handlung: | Comédie-Française |
Personen | |
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Handlung
Die Handlung spielt in einem Saal des Palastes von Cirta zur Zeit des Zweiten Punischer Krieges. Sophonisbe, die Tochter des Asdrubal (Hasdrubal) ist mit dem König von Numidien Siphax (Syphax) verheiratet. Ihr ehemaliger Verlobter Massinisse (Massinissa) besiegt und erschlägt Siphax mit Hilfe der Römer. Massinisse will Sophonisbe heiraten. Scipion (Publius Cornelius Scipio Africanus) verlangt jedoch ihre Auslieferung an Rom. Massinisse tötet daraufhin Sophonisbe und sich selbst.[1]
Literarische Vorlage und biografische Bezüge
Der Stoff geht auf die schriftliche Überlieferungen bei Titus Livius, Polybios und Appian zurück. Seit der Renaissance wurde der Stoff von Gian Giorgio Trissino (1514) bis Jean Mairet (1629) mehrfach zu Bühnenstücken verarbeitet. Die Behauptung von 1770, das Stück sei eine Neubearbeitung der Fassung von Jean Mairet durch einen mehr als fünfzig Jahre toten Monsieur Lantin, ist bewusst irreführend. Es handelte sich um eine komplette Neudichtung Voltaires, wie er einräumte: „Es wird Schlauköpfe geben, die sagen werden … es sei kein Wort in Sophonisbe, das der Mairets ähnele. Aber man muss die Leute reden und sich nicht beirren lassen“.
Aufführungen und zeitgenössische Rezeption
Voltaire gelang es das Stück 15. Januar 1774 in der Comédie-Française uraufführen zu lassen. Der Durchfall des Stückes und die Ablehnung des Don Pèdre, roi de Castille deprimierten Voltaire, der bis 1777 eine Pause im Schreiben von Tragödien einlegte.[2]
Drucklegung
Voltaire besorgte den Druck bereits Ende 1769 bei der Witwe Duchesne in Paris. Der Herausgabe erfolgte bereits Ende desselben Jahres mit der Angabe 1770. Auch die formale Gestaltung des Titelblattes griff auf Jean Mairet zurück.[3]
Beigabe
In einem kurzen erläuternden Vorwort entwickelte Voltaire eine erfundene Legende. M. Lantin, ein vor etwa fünfzig Jahren verstorbener Literat, habe die Bearbeitung vorgenommen.
Erste Ausgabe
- Sophonisbe, Tragédie de Mairet, reparée à neuf, Veuve Duchesne, Paris, 1770, XII, 71 S.
Literatur
- Theodore Besterman: Exil (1773–1775), in: Voltaire, Winkler, München, 1971, S. 441.
- Eric van der Schueren: Sophonisbe In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 224f.
- Siegfried Detemple: Sophonisbe, in: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 220f.
Einzelnachweise
- Vgl. Siegfried Detemple: Sophonisbe, in: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 220f.
- Theodore Besterman: Exil (1773–1775), in: Voltaire, Winkler, München, 1971, S. 441.
- Siegfried Detemple: Sophonisbe, in: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 220f.