Oreste (Voltaire)
Oreste ist eine Tragödie in fünf Aufzügen von Voltaire. Der Oreste wurde mit zunächst mäßigem Erfolg am 12. Januar in der Comédie-Française uraufgeführt. Erst die Wiederaufnahme des Stückes 1761 geriet zum Erfolg.
Daten | |
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Titel: | Oreste |
Gattung: | Tragödie |
Originalsprache: | Französisch |
Autor: | Voltaire |
Erscheinungsjahr: | 1750 |
Uraufführung: | 12. Januar 1750 |
Ort der Uraufführung: | Paris |
Personen | |
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Handlung
Die Handlung spielt am Strand des Meeres, umgeben von einem Wald, einem Tempel, einem Palast und einem Grab. In der Ferne liegt Argos. Agamemnon wurde nach seiner Rückkehr aus Troja von seiner Frau Clytemnestre (Klytaimnestra) und deren Geliebtem Égiste (Aigisthos) ermordet. Oreste ist zurückgekehrt, um den Vater zu rächen und seine Schwester Électre (Elektra) aus der Sklaverei zu befreien. Er macht sich dadurch des Muttermordes schuldig.[1]
Literarische Vorlage und biografische Bezüge
Voltaire bearbeitete im Laufe des Jahres 1749 auf das Neue die bereits mehrfach auf die Bühne gebrachte Elektra des Sophokles. Der spätere Zensor Prosper Jolyot Crébillon hatte bereits 1708 den Stoff zur Tragödie Électre verarbeitet. Voltaire bemühte sich wiederholt, den Erfolgsautor Crébillon durch Neubearbeitungen in den Schatten zu stellen.[2]
Aufführungen und zeitgenössische Rezeption
Der Oreste wurde am 12. Januar 1750 in der Comédie-Française vor 976 Besuchern uraufgeführt. Voltaire ließ vor der Aufführung einen Prolog verlesen, in dem er wenig glaubwürdig beteuerte, sich nicht mit der Vorlage Crébillons messen zu wollen. Vor der zweiten Aufführung, nach einer Pause von sieben Tagen, nahm er einige Anpassungen vor. Der Oreste wurde aber bereits nach der achten Aufführung vom Spielplan genommen. Der Durchbruch gelang erst 1761 nach der Wiederaufnahme des Stückes.[3]
Drucklegung
Voltaire besorgte den Druck noch im Januar 1750 bei Mercier und Lambert. Friedrich II. bestätigte am 25. April 1750, ein Exemplar erhalten zu haben.[4]
Beigabe
Voltaire stellte dem Oreste einen Brief an seine Förderin, die literarisch interessierte Herzogin von Maine Louise Bénédicte de Bourbon, mit Erläuterungen zur griechischen Tragödie voran. Der Erstausgabe folgt auf dem Seiten 205 bis 212 der Lettre à M. le Maréchal de Schullembourg. Génélal des Vénetiens.
Erste Ausgaben
Literatur
- Theodore Besterman: Abschied von Cirey (1747–1750). In: Voltaire. Winkler, München 1971, S. 246.
- Éric van der Schueren: Oreste In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 148.
- Siegfried Detemple: Orest, in: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 92 f.
Einzelnachweise
- Éric van der Schueren: Oreste. In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 148.
- Éric van der Schueren: Les Pélopides. In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 157.
- Éric van der Schueren: Les Pélopides. In: Raymond Trousson, Jeroom Vercruysse, Jacques Lemaire (Hrsg.): Dictionnaire Voltaire. Hachette Livre, Paris 1994, S. 157.
- Siegfried Detemple: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 92 f.