Agathocle
Agathocle ist die letzte Tragödie in fünf Aufzügen von Voltaire. Das Stück wurde von dem 84-jährigen Autor 1777 direkt im Anschluss an die Tragödie Irène verfasst und nach einer privaten Aufführung in Ferney 1777 zum ersten Todestag des Autors in Paris öffentlich uraufgeführt.
Daten | |
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Titel: | Agathocle |
Gattung: | Tragödie |
Originalsprache: | Französisch |
Autor: | Voltaire |
Uraufführung: | 31. Mai 1779 |
Ort der Uraufführung: | Paris |
Personen | |
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Handlung
Die Handlung spielt in Syrakus zwischen dem Palast des Tyrannen Agathocle (Agathokles) und der Ruine des Tempels der Ceres. Zwischen Syrakus und Karthago soll ein Frieden geschlossen werden. Der punische Krieger Ydasan will seine gefangene Tochter Ydace auslösen. Die beiden Söhne des Tyrannen Agathocle begehren Ydace. Polycrate ist bereit den Friedensschluss zur Befriedigung seiner Begierde unterlaufen. Der selbstlose Argide dagegen verzichtet und lässt nach der Tötung des Bruders Ydace frei. Agathocle erkennt die Motive seines Sohnes Argide an, führt den Kult der Göttin Ceres wieder ein und übergibt Argide die Herrschaft über Syrakus. Argide als Schüler Platons wendet sich gegen die Tyrannei und stellt die Herrschaft des Volkes wieder her.[1]
Zeitgenössische Rezeption
Die Aufführung des Agathocle erregte nach dem Tod Voltaires nur wenig Aufsehen und wurde von der Kritik kaum aufgenommen. In der Werkausgabe Kehl wird ihre skizzenhafte Ausführung betont.
Aufführungen
Voltaires Agathocle wurde erstmals öffentlich zum ersten Todestag des Autors am 31. Mai 1779 in der Comédie-Française aufgeführt. Vor der Aufführung verlas der Schauspieler Jean Baptiste Brisard einen von Jean-Baptiste le Rond d’Alembert verfassten Discours, prononcé avant la première Representation d'Agathocle, der dem Abdruck der Tragödie in der Kehler Werkausgabe vorangestellt wurde. Eine private Aufführung in Voltaires privatem Theater in Ferney ging im September 1777 voraus. Die Tragödie Agathocle wurde nach vier Aufführungen vom Spielplan gesetzt.
Drucklegung
Die Tragödie Agathocle wurde erstmals im sechsten Band der Werkausgabe Kehl abgedruckt. Separate Drucke der Zeit sind nicht bekannt.
Literatur
- Manuel Couvreur: Agathocle, in: Dictionnaire Voltaire, Hachette Livre, 1994, S. 16f.
Einzelnachweise
- Manuel Couvreur: Irène, in: Dictionnaire Voltaire, Hachette Livre, 1994, S. 16f.