Siegbach
Siegbach ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis | |
Höhe: | 398 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,03 km2 | |
Einwohner: | 2541 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35768 | |
Vorwahlen: | 02778, 02776 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDK, DIL, WZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 019 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Austraße 23 35768 Siegbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Maik Trumpfheller (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Siegbach im Lahn-Dill-Kreis | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Siegbach liegt im Gladenbacher Bergland im Tal des namengebenden Siegbachs, der ganz nahe auf der Ostseite der Angelburg entspringt, die Gemeindeteile nacheinander in Nord-Süd-Richtung durchfließt und schließlich bei Bischoffen in die Aar mündet.
Mehr als die Hälfte der Gemeindefläche ist bewaldet. Die höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der Schmittgrund mit 590 m ü. NN, der nach der Angelburg zweithöchste Berg im Gladenbacher Bergland.
Wallenfels liegt auf den Bottenhorner Hochflächen, die westlich des Ortes von Angelburg und Schmittgrund fließend in den Schelder Wald übergehen; alle anderen Ortsteile liegen im Westen des Naturraumes Zollbuche.
Nachbargemeinden
Siegbach grenzt im Norden an die Gemeinden Eschenburg (Lahn-Dill-Kreis) und Angelburg, im Osten an die Gemeinde Bad Endbach (beide im Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Süden an die Gemeinden Bischoffen und Mittenaar, im Südwesten an die Stadt Herborn sowie im Westen an die Stadt Dillenburg (alle im Lahn-Dill-Kreis).
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus den fünf Ortsteilen Eisemroth (Sitz der Gemeindeverwaltung), Oberndorf, Tringenstein, Übernthal und Wallenfels.
Geschichte
Am 1. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oberndorf in die Gemeinde Eisemroth eingegliedert. Diese schloss sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 31. Dezember 1971 mit Tringenstein, Übernthal und Wallenfels zur neuen Gemeinde Siegbach zusammen.[2]
Auf dem Gemeindegebiet standen einst drei Burgen, und zwar in Eisemroth (Standort heutige ev. Kirche), in Wallenfels und in Tringenstein. Sie wurden während bzw. kurz nach dem Ende der 100-jährigen Dernbacher Fehde (1230 bis 1333) errichtet, die Burgen Eisemroth und Wallenfels von den Landgrafen von Hessen, die Burg Tringenstein von den Grafen von Nassau. Es ging dabei um die Vorherrschaft in diesem Gebiet zwischen der aufstrebenden Grafschaft Nassau und der Landgrafschaft Hessen.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5][6]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,0 | 6 | 31,9 | 5 | 31,4 | 5 | 32,3 | 5 | 23,0 | 5 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 37,6 | 6 | 51,3 | 8 | 41,9 | 6 | 46,4 | 7 | 47,3 | 11 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 23,5 | 3 | 16,8 | 2 | 26,6 | 4 | — | — | — | — | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Siegbach | — | — | — | — | — | — | 21,3 | 3 | 16,0 | 4 | |
BL | Bürgerliste Siegbach | — | — | — | — | — | — | — | — | 13,7 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 69,6 | 49,2 | 42,0 | 37,1 | 43,1 |
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Siegbach neben dem Bürgermeister sechs ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[7]
Bürgermeister ist seit 21. Juni 2021 der parteilose Maik Trumpfheller.[8][9]
Um die Funktionsfähigkeit der Gemeinde sicherzustellen, war vom 16. März 2020 bis zur Wahl Maik Trumpfhellers der Altbürgermeister Eckehard Förster (SPD) Staatsbeauftragter für das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde, nachdem der amtierende Bürgermeister Berndt Happel dauerhaft erkrankt war.[10]
Die direkt gewählten Amtsvorgänger von Maik Trumpfheller waren:[7]
- 2010 bis 2020 Berndt Happel (parteilos)[7]
- 1998 bis 2010 Eckehard Förster (SPD)
- 1996 bis 1998 Erich Dietrich (FWG)
Wappen
Das Wappen und die Flagge wurden am 16. Oktober 1975 durch das Hessische Ministerium des Innern amtlich verliehen.
Blasonierung: „In Grün auf goldenem Boden ein schwarzes Stollenmundloch mit goldenem Gebälk, belegt mit silbernem schräggekreuzten Hammer und Schlägel.“[11] | |
Wappenbegründung: Das Wappen steht für den ehemaligen Bergbau im Gemeindegebiet. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Kulturdenkmale
Die Wilhelmsteine, zwischen den Ortsteilen Tringenstein und Wallenfels gelegen, sind eine Gruppe von bis zu 15 m hohen Eisenkieshärtlingen inmitten des Schelderwaldes. Am 1. Mai sind sie Ziel zahlreicher Wandergruppen aus den umliegenden Gemeinden. Alljährlich am Himmelfahrtstag wird bei ihnen seit Jahrzehnten ein Waldgottesdienst gefeiert mit Teilnehmern aus allen benachbarten Ortschaften.
Die Wilhelmsteine, benannt nach Herzog Wilhelm von Nassau, wurden früher Buchsteine genannt. Sie waren vermutlich ein zentrales vorchristliches Heiligtum. In ihrer Nähe bei der Angelburg befand sich vom frühen bis zum hohen Mittelalter ein bedeutender Knotenpunkt alter Fernhandelswege, die auf den längeren und kürzeren Wasserscheiden verliefen. Die von Nordosten kommende „Hohe Straße / Herborner Straße“ kreuzte dort den bedeutenden Ost-West-Fernhandelsweg (Leipzig-Kölner-Messestraße auch „Brabanter Straße“ genannt), der von Leipzig über Erfurt und Marburg kommend weiter über Siegen nach Köln bis in die Provinz Brabant, (heute in Belgien) verlief. In der engeren Region wurde er auch „Schelderwald-Weg“, in alten Urkunden „strada publica“ (öffentliche Straße) genannt. Dort mündete auch der Westfalen-Weg ein, der von Gießen auf der Aar-Salzböde-Wasserscheide kommend etwa der heutigen Landesstraße 3047 bis zur Zollbuche folgend, über Günterod und Salzbödesattel westlich an Hartenrod und Schlierbach vorbei der Angelburg zustrebte. Über seine nördliche Fortsetzung, entlang der Perf-Dautphe Wasserscheide, konnte man über Paderborn bis nach Bremen gelangen.
An der Angelburg (Berg) wurde eine bedeutende vorgeschichtliche keltische Siedlung nachgewiesen. Der dabei gefundene „Keltenstein“ (mit figürlicher Darstellung) steht im Museum in Darmstadt.
Burgruinen: In Tringenstein die Burg Tringenstein und in Wallenfels die Burg Wallenfels.
Naturdenkmale in Siegbach
Energie
Ende 2011 hat der Wiesbadener Projektentwickler ABO Wind einen Windpark mit drei Windkraftanlagen vom Typ Nordex N100/2500 in Betrieb genommen.[12] Die Anlagen verfügen über eine Nabenhöhe von 140 m, einen Rotordurchmesser von 100 m und eine Nennleistung von jeweils 2,5 MW. Betreiber ist die Mainova. Pro Jahr sollen sie ca. 16 Millionen kWh elektrische Energie produzieren, entsprechend dem Stromverbrauch von 6400 Haushalten.[13]
Persönlichkeiten
- Bernd Nickel (1949–2021), Fußballspieler und Nationalspieler
- Michael Heck (* 1964), Schlagersänger
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Siegbach. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- red/sirk: Siegbachs Bürgermeister heißt Maik Trumpfheller. In: mittelhessen.de. 28. März 2021, abgerufen am 28. Juli 2021.
- Katrin Weber: Für Maik Trumpfheller geht’s bald los. In: mittelhessen.de. 31. Mai 2021, abgerufen am 28. Juli 2021.
- Bürgermeister. Abgerufen am 28. Juli 2021.
- Verleihung des Rechts zur Führung eines Wappens und einer Flagge an die Gemeinde Siegbach, Dillkreis, Reg.-Bezirk Darmstadt vom 3. November 1975. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1975 Nr. 44, S. 2004, Punkt 1471 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,4 MB]).
- ABO Wind: Windpark Siegbach. Abgerufen am 9. August 2017.
- Windpark Siegbach. (PDF; 6,8 MB) In: Steckbrief. ABO Wind AG, abgerufen im Mai 2019.
Weblinks
- Internetauftritt der Gemeinde
- Siegbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Siegbach In: Hessische Bibliographie[1]
- Linkkatalog zum Thema Siegbach bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!