Seidenhof
Seidenhof (umgangssprachlich: Saidnhuf[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Seidenhof Große Kreisstadt Kulmbach | |
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Höhe: | 304 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Geografie
Das Dorf bildet mit Burghaig im Nordosten eine geschlossene Siedlung. Diese liegt am rechten Ufer des Weißen Mains. Die Bundesstraße 289 führt nach Hornschuchshausen (1,2 km westlich) bzw. nach Kulmbach (2,2 km östlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Schwarzholz (0,5 km nördlich).[2]
Geschichte
Seitenhof ist eine Ausbausiedlung von Melkendorf. 1372 wurde diese als „Seytendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1429 wurde der Ort präzisiert „Seitenhof“ genannt, weil er zu dieser Zeit nur aus einem Hof bestand. Der Ortsname ist eine Lagebeschreibung: Seitenhof liegt im Bezug zum Mutterort auf der anderen Seite des Weißen Mains.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Seidenhof aus 13 Anwesen (1 Wirtshaus, 6 Güter, 4 Tropfgütlein, 1 Wohnhaus, 1 Tropfhaus). Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Rittergut Seidenhof.[4]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Seidenhof dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burghaig und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen.[5] Am 1. Juli 1972 wurde Seidenhof nach Kulmbach eingegliedert.
Religion
Seidenhof ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Aegidius (Melkendorf) gepfarrt.[4] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehören die Protestanten zur Kirchengemeinde Burghaig.[14]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Seidenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 280 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 152.
Weblinks
- Seidenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Seidenhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. November 2020.
- Seidenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 14. November 2020
Einzelnachweise
- E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: saidnhūf.
- Seidenhof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 154.
- R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 640.
- R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 750f.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1015 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1062 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 947 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 697 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 161 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).