Schreibersdorf (Klein Strehlitz)
Schreibersdorf (polnisch Pisarzowice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Schreibersdorf liegt in der Gemeinde Klein Strehlitz im Powiat Krapkowicki (Kreis Krappitz) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Schreibersdorf Pisarzowice | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Krapkowice | ||
Gmina: | Klein Strehlitz | ||
Fläche: | 8,84[1] km² | ||
Geographische Lage: | 50° 25′ N, 17° 54′ O | ||
Höhe: | 170–190 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 325 (31. Dez. 2016[1]) | ||
Postleitzahl: | 47-364 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OKR | ||
Geographie
Geographische Lage
Schreibersdorf liegt fünf Kilometer südlich vom Gemeindesitz Klein Strehlitz, 10 Kilometer südwestlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und 35 Kilometer südwestlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Schreibersdorf liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Der Ort liegt am linken Ufer der Osobłoga (Hotzenplotz).
Ortsteil
Zu Schreibersdorf gehört der Weiler Buhlau (Buława).
Nachbarorte
Nachbarorte von Schreibersdorf sind im Norden der Gemeindesitz Klein Strehlitz (poln. Strzeleczki), im Südosten Nowy Dwór Prudnicki (Neuhof) und im Westen der Weiler Buhlau (Buława).
Geschichte
Der Ort wurde 1285 erstmals urkundlich als Villa Scriptoris erwähnt.[2][3] 1383 folgte eine Erwähnung als Schreibersdorff und polnisch als Pisarcowice.[4]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schreibersdorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Schreibersdorf ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss mit Vorwerk, eine katholische Kirche, eine katholische Schule, eine Wassermühle, ein Wirtshaus und 78 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Schreibersdorf 652 Menschen, davon allesamt katholisch.[5] 1858 wurde eine neue katholische Kirche erbaut. 1861 zählte der Ort 14 Bauern, 20 Gärtner und 36 Häusler. Die katholische Schule wurde von 143 Schülern besucht.[4]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 416 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 28 für Polen.[6] Schreibersdorf verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 628 Einwohner. 1939 hatte der Ort 583 Einwohner. Im Januar 2012 wurde die Einwohnerzahl nur noch mit 120 angegeben.[2] Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Pisarzowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Krapkowicki. Am 17. Mai 2006 wurde in der Gemeinde Klein Strehlitz, der Schreibersdorf angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 24. November 2008 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Schreibersdorf.
Sehenswürdigkeiten
St. Michael
Die römisch-katholische Kirche St. Michael (poln. Kościół św. Michała Archanioła) wurde 1301 erstmals erwähnt und stand unter dem Patronatsrecht von Kloster Leubus. Zwischen 1580 und 1646 wurde der Kirchenbau von der protestantischen Gemeinde genutzt. 1784 wurde der Kirchenbau umgebaut. Die Saalkirche besitzt ein zweijochiges Langhaus mit einem Westturm. Das Innere besitzt Ausstattungen im Stil des Barocks und der Renaissance. Die Kirche steht seit 1964 unter Denkmalschutz.[7]
Schloss Schreibersdorf
Das Schloss Schreibersdorf (poln. Pałac Pisarzowice) entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Barocks. Das Gebäude befindet sich aktuell in einem ruinösen Zustand.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Schreibersdorfer Mühlengebäude an der Hotzenplotz – aktuell eine Ruine
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs
- Dorfteich
- Wegekapelle
- Hölzernes Wegekreuz
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Freiwillige Feuerwehr OPS Pisarzowice
Literatur
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 744.
- Seraphin Pietryga (Pfarrer in Schreibersdorf 1902–15): Geschichte von Schreibersdorf. Brieg 1939.
- Seraphin Pietryga: Pisarzowice, Schreibersdorf O/S. Verlag Wydawnictwo MS Opole, ISBN 978-83-61915-00-3, um 2009. (polnisch)
Weblinks
Einzelnachweise
- Einwohnerentwicklung Gemeinde Klein Strehlitz. 31.12.2016
- Internetseite der Gemeinde:
- Schlesisches Wochenblatt: 725-lecie Pisarzowic
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 613.
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 50 (poln.)