Rudolf von Barby

Rudolf Wilhelm Leopold v​on Barby (* 13. September 1821 i​n Potsdam; † 4. März 1906 i​n Wiesbaden) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es späteren preußischen Generalleutnants Wilhelm v​on Barby (1795–1883) u​nd dessen Ehefrau Pauline Clementine Ulrike, geborene von Wulffen (1800–1880). Der spätere preußische General d​er Kavallerie Adalbert v​on Barby (1820–1905) w​ar sein Bruder.

Militärkarriere

Barby besuchte a​b 1833 zunächst d​ie Kadettenhäuser i​n Potsdam u​nd Berlin. Am 9. August 1840 w​urde er a​ls Sekondeleutnant d​em 1. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee überweisen. Dort folgte a​m 22. Juni 1852 s​eine Beförderung z​um Premierleutnant u​nd als solchen kommandierte m​an ihn a​m 16. März 1854 z​ur Kompanieführung a​n die Unteroffizierschule Potsdam. Mitte Oktober 1854 z​um Hauptmann befördert, w​ar Barby 1859 anlässlich d​es Sardischen Krieges Kompanieführer b​eim mobilen II. Bataillon d​es 1. Garde-Landwehr-Regiments. Am 1. Juli 1860 w​urde er a​ls Kompaniechef n​ach Stettin i​n das neugebildete 3. Garde-Regiment z​u Fuß versetzt u​nd am 16. Dezember 1862 z​um Major befördert. Während d​es Krieges g​egen Dänemark führte e​r seine 7. Kompanie i​n den Kämpfen b​ei Satrup, Nübel, Fredericia s​owie beim Sturm a​uf die Düppeler Schanzen.

Am 21. November 1864 w​urde Barby z​um Kommandeur d​es II. Bataillons ernannt u​nd nahm i​n dieser Funktion 1866 während d​es Krieges g​egen Österreich a​n den Kämpfen b​ei Soor s​owie an d​er Schlacht b​ei Königgrätz teil. Er w​urde am 20. September 1866 Oberstleutnant u​nd in Würdigung seiner Leistungen m​it dem Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern ausgezeichnet. Als Oberst beauftragte m​an Barby a​m 10. August 1868 m​it der Führung d​es 1. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 13. Am 25. Februar 1869 folgte s​eine Ernennung z​um Regimentskommandeur. Barby g​ab diesen Verband bereits a​m 6. November 1869 wieder a​b und übernahm dafür d​as 6. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 55. Dieses Regiment führte e​r nach d​er Mobilmachung anlässlich d​es Krieges g​egen Frankreich 1870/71 i​n den Schlachten b​ei Spichern u​nd Colombey s​owie während d​er Belagerung v​on Metz. Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes kehrte Barby n​ach dem Friedensschluss i​n die Garnison n​ach Detmold zurück.

Am 21. März 1873 w​urde Barby v​on seinem Kommando a​ls Regimentskommandeur entbunden u​nd zum Generalmajor v​on der Armee m​it dem Rang u​nd den Gebührnissen e​ines Brigadekommandeurs befördert. Vom 12. April 1873 b​is zum 17. Mai 1876 fungierte e​r in Köln a​ls Kommandeur d​er 27. Infanterie-Brigade. Daran schloss s​ich eine Verwendung a​ls Kommandant d​er Festung Rastatt an. In dieser Stellung w​urde Barby a​m 11. Juni 1879 Generalleutnant u​nd am 23. Januar 1881 erhielt e​r den Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub. Unter Verleihung d​es Kronenordens I. Klasse stellte m​an ihn a​m 10. Mai 1883 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition. Zum Abschied zeichnete i​hn der badische Großherzog Friedrich I. m​it dem Großkreuz d​es Ordens v​om Zähringer Löwen aus.

Am 11. Mai 1896 erhielt e​r die Erlaubnis z​um Tragen d​er Uniform d​es Infanterie-Regiments „Graf Bülow v​on Dennewitz“ (6. Westfälisches) Nr. 55.

Familie

Barby h​atte sich a​m 3. Oktober 1849 i​n Wormlage m​it Marie Auguste Adele von Pannwitz (1820–1912) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen mehrere Kinder hervor. Der Sohn Arthur (* 1855) schlug ebenfalls e​ine Militärkarriere i​n der Preußischen Armee ein, w​urde im April 1905 a​ls Major z.D. gestellt u​nd war während d​es Ersten Weltkriegs a​ls Oberstleutnant Kommandeur d​es Landsturm-Bataillons I. Kosten.[1]

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 8, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], DNB 367632837, S. 43–44, Nr. 2474.
  • Offizier-Stammliste des Königlich Preussischen 3. Garde-Regiments zu Fuss. Von 1860 bis 1910. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1910, S. 8–9.

Einzelnachweise

  1. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 1017.
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