Rosa Wladimirowna Tamarkina
Rosa Wladimirowna Tamarkina (russisch Роза Владимировна Тамаркина; * 23. März 1920 in Kiew; † 5. August 1950 in Moskau) war eine ukrainisch-russische Pianistin und Hochschullehrerin.[1][2][3][4]
Leben
Rosa war 1925–1931 Schülerin der 1. Klasse-Schule des Kiewer Konservatoriums in der Klasse N. M. Goldenbergs. Darauf wurde sie in die von Alexander Goldenweiser eingerichtete Spezialkindergruppe am Moskauer Konservatorium aufgenommen und kam in die Klasse Anna Artobolewskajas. Bereits 1933 nahm sie am Ersten Allunionswettbewerb der Musikausübenden teil und erhielt einen Spezialpreis, da sie für den Wettbewerb noch zu jung war. 1935, als sie Studentin Goldenweisers am Moskauer Konservatorium war, errang sie beim Zweiten Allunionswettbewerb den ersten Platz. Ihre ersten Aufnahmen wurden 1935 veröffentlicht: Ungarische Rhapsodie Nr. 10[5] und Verdi Paraphrasen und Transcriptionen[6] von Franz Liszt.
1937 begeisterte die sechzehnjährige Rosa beim Dritten Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau das Publikum und die Jury (mit Heinrich Neuhaus, Emil von Sauer, Wilhelm Backhaus), die ihr nach Jakow Sak den zweiten Preis gab.[1] Darauf spielte sie in verschiedenen Städten in Polen und begann dann ihre Konzertkarriere in der Sowjetunion. Bald erhielt sie das Ehrenzeichen der Sowjetunion. 1939 wurde sie in den Moskauer Stadtsowjet gewählt. 1940 schloss sie das Konservatoriumsstudium mit Auszeichnung ab und begann die Aspirantur bei Goldenweiser.[1] Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges war sie mit den Konservatoriumsmitgliedern evakuiert. Sie konzertierte weiter und gab 1942 ein Konzert in Moskau. 1943 wechselte sie in die Klasse Konstantin Igumnows.
1947 begann Rosa am Moskauer Konservatorium zu lehren, ohne ihre Konzertauftritte aufzugeben.[1] Allerdings war ihr Leben durch das Hodgkin-Lymphom beeinträchtigt, das sich seit Anfang der 1940er Jahre bemerkbar machte. Ihr letztes Konzert gab sie im Februar 1950.
Rosa war mit Emil Gilels verheiratet (1940–1943). Sie wurde auf dem Moskauer Wwedenskoje-Friedhof in Lefortowo begraben.
Nach Rosas Tod erschienen 1952 und 1956 Schallplatten und 2006 CDs mit von ihr eingespielten Werken von Franz Liszt, Frédéric Chopin, Robert Schumann, Franz Schubert, Sergei Rachmaninow, Sergei Tanejew, Johannes Brahms und César Franck.[7]
Weblinks
- Rosa Wladimirowna Tamarkina bei Discogs
- Literatur von und über Rosa Wladimirowna Tamarkina in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Marina Lobanova: Artikel „Rosa Tamarkina“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 25. April 2018
Einzelnachweise
- Naxos Records: ROSA TAMARKINA (abgerufen am 7. Juli 2017).
- Зак Я. И.: О Розе Тамаркиной. In: Советская музыка. Nr. 10, 1950.
- Я. И. Мильштейн: Воспоминания о Розе Тамаркиной. Сборник статей. Советский композитор, Moskau 1989.
- Максим Тавьев: Жизнь и судьба Розы Тамаркиной (abgerufen am 7. Juli 2017).
- 78 rpm disc: Hungarian Rhapsody Nr. 10
- 78 rpm disc: Verdi Paraphrasen und Transcriptionen
- ROSA TAMARKINA (1920–1950) Russian pianist (abgerufen am 7. Juli 2017).