Rick Kavanian
Richard Horatio „Rick“ Kavanian (armenisch Ռիխարդ „Ռիկ“ Հորացիո Կավանյան / Richard „Rik“ Horazio Kawanjan; * 26. Januar 1971 in München) ist ein deutscher Schauspieler, Komiker und Synchronsprecher armenischer Abstammung.[1] Bekannt wurde er vor allem durch die Bullyparade, in der er zusammen mit Michael „Bully“ Herbig und Christian Tramitz auftrat.
Leben
Rick Kavanian wuchs bei seinen Eltern, einem armenischen Einwandererpaar aus Bukarest, und bei seiner Großmutter in München auf.[2] Er besuchte das Luitpold-Gymnasium München.[3] Von 1990 bis 1994 studierte er insgesamt neun Semester Politikwissenschaft, Nordamerikanische Kulturgeschichte und Psychologie in München und Augsburg.
Seine Zusammenarbeit mit Michael Herbig begann 1990. Kavanian und Herbig waren für die Radioshow Langemann und die Morgencrew beim Münchner Radiosender Radio Gong 96,3 als Autoren und auch am Mikrofon tätig. Nachdem Kavanian 1995 bis 1996 in New York am Lee Strasberg Theatre Institute Schauspiel studiert hatte, arbeitete er ab 1996 zusammen mit Herbig für die ProSieben-Sendung Easy Bully und 1997 für die wöchentlich ausgestrahlte Radioshow Bullys Late Light Show und die Bullyparade. Ab September 2006 bis Mitte 2009 tourte er durch Deutschland, Österreich und die Schweiz mit seinem ersten eigenen Comedyprogramm Kosmopilot. Ab Herbst 2009 war er mit seinem neuen Programm Ipanema auf Tour. Ab Januar 2011 war Rick Kavanian neben Monika Gruber und Bruno Jonas Mitglied des Teams von Die Klugscheißer, einer monatlichen Satireshow des Bayerischen Fernsehens und Das Erste. Seit September 2012 ist er mit seinen Bühnenprogrammen „Egostrip“,„Dollbohrer“ und „Offroad“ unterwegs in Deutschland und Österreich.[4] Er hat außerdem eine wöchentliche Radiocomedy in Bayern 3.[5] Rick Kavanian lieh zahlreichen Filmfiguren seine Stimme als Synchronsprecher. 2013 erhielt er für die Stimme des „Ritter Rost“ im Animationsfilm „Ritter Rost – Eisenhart und voll verbeult“ den Deutschen Animations-Sprecherpreis beim Trickfilmfestival Stuttgart.[6]
Er spricht vier Sprachen: Armenisch, Rumänisch, Deutsch und Englisch.[7]
Im Sommer 2016 agierte er bei den Dreharbeiten für Bullyparade – Der Film in verschiedenen Rollen. Die Komödie lief zum zwanzigsten Geburtstag der Sketchshow am 17. August 2017 in den Kinos an. Erneut spielt er neben Michael Herbig und Christian Tramitz. Der Film errang in der ersten Woche Platz eins der Kinocharts.[8]
2021 war Kavanian Teilnehmer der Comedy-Gameshow LOL: Last One Laughing, bei der Michael Bully Herbig als Gastgeber fungierte.
Privates
Kavanian lebt mit seiner Frau Ilka, die er nach drei Jahren Beziehung im August 2005 geheiratet hat, im Münchener Stadtteil Trudering. Kavanians Eltern leben seit 1997 in New York. Als sein persönliches Vorbild bezeichnet er den britischen Filmschauspieler und wandlungsfähigen Komiker Peter Sellers.[9]
Filmografie
Schauspieler
- 2001: Der Schuh des Manitu
- 2002: Feuer, Eis und Dosenbier
- 2002: Erkan und Stefan – Gegen die Mächte der Finsternis
- 2004: (T)Raumschiff Surprise – Periode 1
- 2006: Hui Buh – Das Schlossgespenst
- 2007: Lissi und der wilde Kaiser
- 2007: Keinohrhasen
- 2008: 1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde
- 2009: Mord ist mein Geschäft, Liebling
- 2010: Otto’s Eleven
- 2013: Buddy
- 2014: Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen
- 2017: Bullyparade – Der Film
- 2017: High Society
- 2018: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
- 2020: Die Wolf-Gäng
- 2020: Jim Knopf und die Wilde 13
- 2021: Der Boandlkramer und die ewige Liebe
- 2021: Beckenrand Sheriff
Synchronsprecher
- 1999: Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung (deutsche Stimme von Mike Myers als Austin Powers)
- 2000: Happy, Texas (deutsche Stimme von Steve Zahn)
- 2000: South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten (deutsche Stimme von Terrance (im Original Trey Parker))
- 2002: Austin Powers in Goldständer (deutsche Stimme von Mike Myers als Austin Powers, Dr. Evil, Goldständer und Fieser Fettsack)
- 2002: Party Animals – Wilder geht’s nicht! (deutsche Stimme von Kal Penn als Taj Mahal Badalandabad)
- 2004: Harold & Kumar (deutsche Stimme von Kal Penn als Kumar)
- 2004: Isnogud – Der bitterböse Großwesir (deutsche Stimme von Isnogud)
- 2005: Felix – Ein Hase auf Weltreise (Stimme vom Poltergeist und von Nessie)
- 2005: Madagascar (deutsche Stimme von Zebra Marty (im Original Chris Rock))
- 2006: Cars (deutsche Stimme von Luigi)
- 2006: Happy Feet (deutsche Stimme von Ramon)
- 2006: Das hässliche Entlein & ich (deutsche Stimme von Ratso)
- 2007: Lissi und der wilde Kaiser (Stimme von König Bussi von Bayern, des Feldmarschalls, Schwaiger, des Kunstgärtners Jacques, einer der Spanischen Fliegen, Gerd Rubenbauer und einigen weiteren)
- 2007: Triff die Robinsons (Onkel Fritz/Tante Petunia/Spike/Dimitri)
- 2008: Kleiner Dodo (Stimme des Krokodils Arnold)
- 2008: Der Love Guru (deutsche Stimme von Mike Myers)
- 2008: Madagascar 2 (deutsche Stimme von Zebra Marty)
- 2010: Toy Story 3 (deutsche Stimme von Dinosaurier Rex)
- 2010: Fayzal der Krebsfänger (Verrückte Krebse)
- 2011: Le Mac – Doppelt knallt’s besser
- 2011: Willkommen im Süden
- 2011: Cars 2 (deutsche Stimme von Luigi)
- 2011: Happy Feet 2 (deutsche Stimme von Ramon)
- 2012: Madagascar 3 (deutsche Stimme von Zebra Marty)
- 2012: Hotel Transsilvanien (deutsche Stimme von Dracula)
- 2012: Partysaurus Rex (deutsche Stimme von Dinosaurier Rex)
- 2013: Keinohrhase und Zweiohrküken (deutsche Stimme der Hasen)
- 2013: Ritter Rost – Eisenhart und voll verbeult (Stimme von Ritter Rost)
- 2014: Free Birds – Esst uns an einem anderen Tag (deutsche Stimme von Reggie)
- 2015: Hotel Transsilvanien 2 (deutsche Stimme von Dracula)
- 2015: Spy – Susan Cooper Undercover (deutsche Stimme von Peter Serafinowicz als Agent Aldo)
- 2017: Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf (deutsche Stimme von Hefty)
- 2017: Cars 3: Evolution (deutsche Stimme von Tony Shalhoub als Luigi)
- 2017: Why Him? (Deutsche Stimme von Keegan-Michael Key als Gustavo)
- 2018: Hotel Transsilvanien 3 (deutsche Stimme von Dracula)
- 2018: Tabaluga – der Film (deutsche Stimme von Eisbär Limbo)
- 2019: A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando (deutsche Stimme von Dinosaurier Rex)
- 2020: Drachenreiter (deutsche Stimme von Nesselbrand)
- 2022: Hotel Transsilvanien 4 (deutsche Stimme von Dracula)
Fernsehen
- 1996: Easy Bully (Darsteller)
- 1997–2002: Bullyparade (Autor und Darsteller)
- 2004–2006: Bully & Rick (Autor und Darsteller)
- 2008–2009: Kosmopilot (Autor und Darsteller)
- 2011–2014: Die Klugscheißer (Bayerischer Rundfunk)
- 2011: Grünwald Freitagscomedy (Bayerischer Rundfunk)
- 2013: Bully macht Buddy (Darsteller)
- 2017: Abi ’97 – gefühlt wie damals (Darsteller)
- 2021: LOL: Last One Laughing
Bühnenprogramme
- bis 2009: Kosmopilot
- ab 09/2010: Ipanema (Kernplot: Drei Freunde stranden auf dem Weg nach Rio bereits auf dem Münchner Flughafen. Kavanian spricht rund 20 verschiedene Einzelrollen)
- seit 09/2012: Egostrip (Rick steht vor Gericht, weiß aber nicht wieso. Während der Verhandlung tauchen sowohl altbekannte als auch neue Figuren auf – natürlich alle von Kavianian selbst gesprochen und gespielt)
Veröffentlichungen
- 2009: Kosmopilot (DVD)
- 2010: Ipanema (Live) – Exclusiv auf iTunes
Weblinks
- Rick Kavanian in der Internet Movie Database (englisch)
- Rick Kavanian bei Discogs
- Lieber lass ich mich von einer Schlange fressen, Interview mit der Studierendenzeitung ruprecht, 11. Februar 2008
- Kavanians Homepage
- Rick Kavanian in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- Interview: Reifeprüfung Rick Kavanian (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) Abgerufen am 10. Oktober 2012.
- GQ Starportrait: Rick Kavanian (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive). Abgerufen am 10. Oktober 2012.
- Luitpold-Gymnasium München (Hrsg.): Jahresbericht 1982/83 des Luitpold-Gymnasium München. München 1983.
- Rick Kavanian: Bühne – Rick Kavanian – Egostrip, Ipanema, Kosmopilot, Programme. Abgerufen am 25. August 2018.
- Rick Kavanian: „Hart aber weich“ auf br.de vom 25. Januar 2013.
- Deutscher Animations-Sprecherpreis: Rick Kavanian (Memento vom 5. Februar 2013 im Internet Archive)
- M&G (Memento vom 10. März 2009 im Internet Archive) vom 6. März 2009.
- dpa: Wer’ mer angegriffen? In: FAZ.net. 21. August 2017, abgerufen am 13. Oktober 2018.
- NEON-Podcast vom 21. Januar 2008.