Reichsbahndirektion Königsberg
Die Reichsbahndirektion Königsberg war eine Eisenbahndirektion in Königsberg (Preußen).
Geschichte
Die Reichsbahndirektion Königsberg war die Nachfolgerin der Königlich Preußischen Eisenbahndirektion Königsberg, die bei der Reform der Preußischen Staatseisenbahnen 1895 gegründet worden war.[1]
Nachdem die Preußischen Staatsbahnen 1920 in der Deutschen Reichsbahn aufgegangen waren, wurde die Direktion in Reichsbahndirektion Königsberg (Pr) umbezeichnet. Der Zusatz „(Pr)“ fiel 1943 weg.[2]
Nach der Besetzung Polens durch Deutschland im Zweiten Weltkrieg wurde 1939 eine Reichsbahndirektion Danzig eingerichtet. Sie übernahm 1940 die Strecke Danzig–Deutsch-Eylau–Warschau und alle westlich davon gelegenen Strecken der Königsberger Direktion in ihre Zuständigkeit.
Ende 1941 übernahm sie die Zuständigkeit für „die Verwaltung der Eisenbahnen im Gebiet von Bialystok“ im deutsch besetzten Polen.[3]
Am 22. Januar 1945 fuhr der letzte durchgehende Zug von Königsberg nach Berlin.
Am 1. März 1946 wurde die Abwicklungsstelle der RBD Königsberg in Hamburg-Altona, die gerettete Personalakten verwaltete, aufgelöst.
Zuständigkeit
Das Gebiet dieser Reichsbahndirektion erstreckte sich über die preußische Provinz Ostpreußen mit den nach dem Ersten Weltkrieg beim Deutschen Reich verbliebenen westpreußischen Gebieten im Südwesten (Regierungsbezirk Westpreußen).
Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion waren:
- die Preußische Ostbahn (Berlin–Schneidemühl)–Marienburg (Westpreußen)–Elbing–Königsberg und weiter über Insterburg nach Eydtkuhnen an der litauischen Grenze.
- (Berlin–Frankfurt (Oder)–Posen–Thorn–)Deutsch Eylau–Allenstein–Insterburg–Tilsit(–Memel)
- die rechte Weichseluferbahn von Marienburg nach Garnsee, die 1902–1914 auch von Schnell- bzw. Eilzügen befahren wurde.
- die 1903 verstaatlichte Eisenbahnlinie von Marienburg nach Mlawka.
- die 1903 verstaatlichte Ostpreußische Südbahn von Königsberg über Rastenburg, Korschen–Lötzen und Lyck bis zum polnischen Grenzbahnhof Grajewo.
- die 1903 verstaatlichte Tilsit–Insterburger Eisenbahn
- Königsberg–Allenstein, die seit 1911 von Eilzügen befahren wurde.
Dienstgebäude
Adresse: Vorstädtische Langgasse 117/121 (Ленинский проспект 111—117).
Literatur
- Amtlicher Taschenfahrplan für Königsberg (Pr.) und Danzig – Jahresfahrplan 1943. Reichsbahndirektion Königsberg (Pr.) und Danzig – Jahresfahrplan 1943 – Gültig vom 17. Mai 1943, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1. Reprint-Auflage 2006, ISBN 3-937135-97-9.
- Wolfgang Klee: Preußische Eisenbahngeschichte. Kohlhammer, Stuttgart 1982. ISBN 3-17-007466-0
Weblinks
- Königliche Eisenbahndirektion zu Königsberg i. Preußen. Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. In: bahnstatistik.de. Abgerufen am 25. Januar 2021.
- Streckenkarte der RBD Königsberg (1927). In: bahnstatistik.de. Abgerufen am 25. Januar 2021.
- Streckenkarte der RBD Königsberg (1938) (Memento vom 27. April 2019 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Klee, S. 179.
- Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 28. August 1943, Nr. 48. Bekanntmachung Nr. 713, S. 401.
- Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 6. Dezember 1941, Nr. 60. Bekanntmachung Nr. 812, S. 386.