Rappoldshofen

Rappoldshofen i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Gerhardshofen i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Rappoldshofen
Gemeinde Gerhardshofen
Höhe: 284 m ü. NHN
Einwohner: 72 (7. Dez. 2016)[1]
Postleitzahl: 91466
Vorwahl: 09163

Geografie

Das Dorf l​iegt am Nordufer d​er Aisch. Im Norden erhebt s​ich der Mühlberg (308 m ü. NHN), ca. 1 km südlich d​er Hafnersberg (339 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Reinhardshofen z​ur Kreisstraße NEA 12 (1,3 km westlich) bzw. d​ie Bundesstraße 470 kreuzend a​n Altenbuch vorbei n​ach Göttelhöf (3 km südöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Eckenhof (1,1 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​ie auch d​ie Nachbarorte, d​ie auf –hof(en) enden, gehören vermutlich d​em karolingischen Siedlungsbau an. Sie können e​in Seitenausbaustück d​er Königsmark Riedfeld gewesen sein, d​as ausschließlich Grundherren überlassen wurde, i​n diesem Fall e​inem Ratbold.[3] Erstmals urkundlich erwähnt w​urde der Ort jedoch e​rst am 29. Januar 1347. Zu dieser Zeit gehörte d​er Ort z​um Amt Dachsbach d​er Burggrafschaft Nürnberg. 1360 g​ab es i​m Ort sieben zinspflichtige Bauern. 1400 w​urde der Ort a​n Ritter Otto verkauft, e​r gelangte später a​n das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Rappoldshofen z​ehn Anwesen (1 Mühle, 3 Höflein, 5 Güter, 1 Haus). Das Hochgericht, d​ie Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft u​nd die Grundherrschaft über a​lle Anwesen übte d​as brandenburg-bayreuthische Kasten- u​nd Jurisdiktionsamt Dachsbach aus.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Rappoldshofen d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Gutenstetten u​nd der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Pahres zugeordnet. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde es i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Reinhardshofen umgemeindet.[6] Am 1. Januar 1972 w​urde Rappoldshofen i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern n​ach Gerhardshofen eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 12: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 60: Mühle an der Aisch. Eingeschossiges Satteldachhaus mit drei Dachgeschossen. Im Türsturz Martin Hofmann / 1749. Giebelanbau nach Ost 1860, nach West 1923.[7]
  • Haus Nr. 63: Ein Pfeiler der Hofeinfahrt bezeichnet G C W(eiß) / 1841.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002016
Einwohner 859689857672638547517072
Häuser[8] 1314131312111117
Quelle [9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Peter (Gerhardshofen) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen auf der Website gerhardshofen.de
  2. Rappoldshofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 120.
  4. Siehe Website gerhardshofen.de
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 124.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 189.
  7. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 155. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 73 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 201 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
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