Göttelhöf
Göttelhöf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gerhardshofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Göttelhöf Gemeinde Gerhardshofen | |
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Höhe: | 337–349 m ü. NHN |
Einwohner: | 131 (7. Dez. 2016)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91466 |
Vorwahl: | 09163 |
Geografie
Nördlich des Dorfes liegt der Göttelhöfer Berg, im Osten das Waldgebiet Dachsbau und im Südosten die Bertholdwaldung. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Willmersbach (1,5 km nordöstlich), zur Staatsstraße 2414 bei Hohholz (1,6 km südöstlich) und an Altenbuch vorbei die Bundesstraße 470 kreuzend nach Rappoldshofen (3 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1317/22 als „Katelnhoustete“ erstmals namentlich erwähnt. Das Hochstift Würzburg trug zu dieser Zeit Konrad von Pahres (vgl. auch Kästel) im Ort zwei Huben und den Zehnten von einer dieser Huben als Lehen auf. 1404 unterstand „Ködelhofe“ bereits dem Amt Dachsbach der Burggrafschaft Nürnberg. Burggraf Johann III. verlieh in diesem Jahr Wilhelm von Seckendorff den kleinen Zehnten des Ortes. 1434 wurden im burggräflichen Salbuch zwei Bauern in „Kotelhoffen“ verzeichnet, die das Reutgeld an das Amt Dachsbach zu entrichten hatten. 1502/06 bestand „Kotelhoff“ aus zwei Höfen, die dem Herrn Targas von Heßberg gehörten. 1718 gab es im Ort sechs Untertansfamilien.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Göttelhöf 4 Anwesen. Das Hochgericht übte teils das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach, teils das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neustadt an der Aisch. Grundherren waren das Kastenamt Neustadt (1 Häckersgut, 1 Tropfhaus) und das Rittergut Neuhaus (2 Güter).[4]
1810 kam Göttelhöf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Göttelhöf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Diespeck und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Dettendorf zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Göttelhöf, zu der Aichen, Altenbuch, Burgstall und Sengersberg gehörten.[5][6] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Drei Anwesen unterstanden jedoch bis 1848 in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Neuhaus der Freiherren von Crailsheim.[7] Ab 1862 gehörte Göttelhöf zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,885 km².[8]
Am 1. Juli 1971 wurde Göttelhöf im Zuge der Gebietsreform nach Gerhardshofen eingemeindet.[9]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Göttelhöf
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 128 | 149 | 185 | 182 | 161 | 147 | 148 | 159 | 168 | 166 | 148 | 133 | 122 | 126 | 112 | 114 | 112 | 100 | 98 | 131 | 125 | 126 | 122 | 119 |
Häuser[10] | 27 | 26 | 30 | 29 | 30 | 24 | 23 | 24 | ||||||||||||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [13] | [14] | [13] | [15] | [13] | [13] | [16] | [13] | [13] | [17] | [13] | [13] | [13] | [18] | [13] | [13] | [13] | [19] | [13] | [8] | [20] |
Ort Göttelhöf
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2016 |
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Einwohner | 85 | 100 | 98 | 99 | 111 | 77 | 80 | 89 | 87 | 85 | 90 | 131 |
Häuser[10] | 17 | 18 | 19 | 19 | 18 | 17 | 18 | 32 | ||||
Quelle | [11] | [12] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [8] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Göttelhöf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter (Gerhardshofen) gepfarrt.[4][8]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gödelhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 348 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Gottelhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 366 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 97 (Digitalisat). Ebd. S. 186 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gödelhof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 251 (Digitalisat).
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 97–98.
Weblinks
- Ortsteile > Göttelhöf auf der Website gerhardshofen.de
- Göttelhöf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. September 2021.
- Göttelhöf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Göttelhöf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Einwohnerzahlen auf der Website gerhardshofen.de
- Göttelhöf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 97 f.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 97.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 59 (Digitalisat).
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 221.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 186.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 30 (Digitalisat). Für die Gemeinde Göttelhöf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Aichen (S. 4), Altenbuch (S. 4), Burgstall (S. 15) und Sengersberg (S. 85).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 198 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 167 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1221, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1155–1156 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).