Linden (Gerhardshofen)
Linden ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gerhardshofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Linden Gemeinde Gerhardshofen | |
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Höhe: | 302–326 m ü. NHN |
Einwohner: | 131 (7. Dez. 2016)[1] |
Postleitzahl: | 91466 |
Vorwahl: | 09163 |
Geografie
Durch das Dorf fließt der Schleiergraben, der ein rechter Zufluss des Reisigbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Aisch ist. Im Norden erhebt sich die Holzspitze, 1 km südlich erhebt sich der Steinberg (346 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Birnbaum zur Staatsstraße 2259 (1,1 km westlich) bzw. zur St 2259 (0,7 km südlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde im Lehenbuch des Hochstifts Würzburg, das im Zeitraum zwischen 1303 und 1317 entstanden sein muss, als „Linten“ erstmals namentlich erwähnt.[3] Lehensträger waren zu dieser Zeit Ulrich von Eisch und Konrad Heider, die beide dort einen Zehnten hatten. 1509 erbte Heinrich von Aurach Höfe und Weiher in diesem Ort.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Linden 18 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach aus. Grundherren waren das brandenburg-bayreuthische Verwaltung Birnbaum (7 Güter, 2 Häckersgüter) und die Würzburgische Juliusspital-Verwalteramt Burgbernheim (1 Schäferei, 1 Hof, 2 Güter, 5 Tropfhäuser).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Linden dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Dachsbach zugeordnet, ab 1813 gehörte es dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Birnbaum an. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es der neu gebildeten Ruralgemeinde Kästel zugewiesen.[6] Am 1. Juli 1971 wurde diese im Zuge der Gebietsreform nach Gerhardshofen eingemeindet.
Ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 19: eingeschossiges Wohnstallhaus mit Ecklisenen, Gurtband, Quadersockel; breite Fenstergewände, im Türsturz 1847[7]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch. Die Bewohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter (Gerhardshofen) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Linden. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 373–374 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 111 (Digitalisat). Ebd. S. 186–187 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Linden. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 270 (Digitalisat).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 103.
Weblinks
- Ortsteile > Linden auf der Website gerhardshofen.de
- Linden in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Linden in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Linden im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Einwohnerzahlen auf der Website gerhardshofen.de
- Linden im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 104.
- Siehe Website gerhardshofen.de
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 111.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 186 f.
- R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 103. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 55 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 199 (Digitalisat). Dort fälschlicherweise 5 Häuser angegeben. Häuserzahl nach der Vetter’schen Ausgabe von 1856, S. 244, korrigiert.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1222, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1156 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).