Racibórz (Masuren)

Racibórz [raˈt͡ɕibuʂ] (deutsch Ratzeburg) i​st ein Ortsteil d​es Dorfes Kolonia (deutsch Grünwalde) i​n der Gmina Świętajno i​m Powiat Szczycieński i​n der Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Racibórz
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Racibórz (Polen)
Racibórz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Szczytno
Gmina: Świętajno
Geographische Lage: 53° 36′ N, 21° 16′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 12-140
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NSZ
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Der Ortsteil Racibórz liegt im masurischen Seengebiet auf dem Baltischen Landrücken. Charakteristisch für die Landschaft in dieser Gegend sind zahlreiche Seen, Sümpfe, Teiche sowie Nadel- und Mischwälder. Westlich liegt der See Ratzeburger See (polnisch Jezioro Świętajno Łąckie) und östlich die Johannisburger Heide. Südlich des Ortsteils verläuft die Bahnstrecke Olsztyn–Ełk. In der Nähe verläuft die Landesstraße 53 Szczytno–Rozogi und die Landesstraße 59 Mrągowo–Rozogi. Die Entfernung zum Dorf Kolonia beträgt drei Kilometer, nach Świętajno sechs Kilometer und nach Szczytno 24 Kilometer.

Geschichte

Ursprünglich w​ar die Region v​on den heidnischen Prußen bewohnt. Seit 1243 gehörte d​as Gebiet d​em Deutschordensstaat. Nach d​em Zweiten Frieden v​on Thorn i​m Jahr 1466 k​am die Region z​um Herzogtum Preußen u​nd wurde d​amit 1701 Teil d​es Königreichs Preußen u​nd später d​er Provinz Ostpreußen. Im Juli 1874 w​urde der Amtsbezirk Ratzeburg Nr. 2 m​it Oberförsterei gebildet.[1]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Ratzeburg gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Ratzeburg stimmten 29 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[2]

Ende Januar 1945 w​urde Grünwalde s​amt Ratzeburg v​on der Roten Armee eingenommen u​nd der sowjetischen Kommandantur unterstellt. Nach Kriegsende k​am Grünwalde z​u Polen u​nd heißt seither Kolonia u​nd Ratzeburg Racibórz. Von 1975 b​is 1998 gehörte Kolonia s​amt Racibórz d​er Woiwodschaft Olsztyn an.

Kirche

Bis 1945 war das Dorf Ratzeburg in die evangelische Kirche Schwentainen (Kreis Ortelsburg) und die Forststellen in die evangelische Kirche Puppen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische Kirche Ortelsburg im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Racibórz evangelischerseits zur Kirche Szczytno in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, katholischerseits zur Pfarrei St. Andreas Bobola in Świętajno – mit der Filialkirche Kolonia – im jetzigen Erzbistum Ermland.

Persönlichkeiten

  • Curt Siewert (* 1899 in der Oberförsterei Ratzeburg; † 1983 in Hannover), Offizier, Generalmajor der Bundeswehr

Einzelnachweise

  1. Rolf Jehke: Amtsbezirk Ratzeburg. 2004, abgerufen am 6. Dezember 2014.
  2. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 97
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