Johannisburger Heide
Die Johannisburger Heide (polnisch Puszcza Piska) ist ein circa 1005 km² Waldgebiet in Masuren. Bis 1945 war es der größte Forst im Deutschen Reich; heute ist es das größte Waldgebiet Polens. Seinen Namen erhielt das Gebiet nach der Stadt Johannisburg, heute Pisz.
Die vorherrschenden Koniferenwälder werden vielerorts durch Laubbaumbestände aufgelockert. Der Baumbestand besteht zu 80 Prozent aus Nadelbäumen, hauptsächlich Kiefern und Fichten, und zu 20 Prozent aus Laubbäumen (Eichen, Weißbuchen, Linden, Birken, Ahorn, Rotbuchen, Schwarz- und Grauerlen). Die Tier- und Pflanzenwelt zeichnet sich durch ihre Artenvielfalt aus. Durch die Nähe zu den masurischen Seen, besonders den Niedersee, wird das Gebiet auch von Wassersportlern aufgesucht.
Historisches
In der Zeit des Deutschen Ordens wurde der Wald nicht gerodet und bildete so in einer Linie mit den Masurischen Seen und der Rominter Heide eine natürliche Barriere gegen Polen und Litauen (siehe auch Litauerkriege des Deutschen Ordens). Am Anfang des 20. Jahrhunderts war das auch Johannisburger Wildnis genannte Gebiet 100 Kilometer lang und 45 Kilometer breit.[1]
Der Text des Ostpreußenliedes (Land der dunklen Wälder) geht auf diese Landschaft zurück.
Literatur
- Johannisburger Forst, westlich und östlich von Nieden, Kreis Johannisburg, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Nieden mit dem Niedersee, dem Großen Guschiensee, dem Kleinen Guschieninsee und dem Beldahnsee).
- Heinrich Hoffheinz: Geschichtliche Uebersicht der Besitzverhältnisse der Mühlen zu Guszianka und Nieden und des Flössereibetriebes in den anliegenden Gewässern. In: Altpreußische Monatsschrift, Band 15, Königsberg in Pr. 1878, S. 396–411 (Online).
- Andreas Kossert: Masuren. Ostpreußens vergessener Süden. 2006, ISBN 3570550060.
Weblinks
Einzelnachweise
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 10, Leipzig/Wien 1907, S. 286.