Röhrenfurth
Röhrenfurth ist ein Stadtteil von Melsungen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Röhrenfurth Stadt Melsungen | |
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Höhe: | 197 m ü. NHN |
Fläche: | 3,59 km²[1] |
Einwohner: | 1300 ca.[2] |
Bevölkerungsdichte: | 362 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1971 |
Postleitzahl: | 34212 |
Vorwahl: | 05661 |
Geographie
Geographische Lage
Röhrenfurth liegt im Fulda-Werra-Bergland am nordöstlichen, rechten Ufer der Fulda, in die dort der aus dem Melsunger Bergland kommende Breitenbach mündet. Es befindet sich 2,8 km (Luftlinie) nördlich der Melsunger Kernstadt. Östlich des Dorfs erhebt sich diesseits der Fulda der Heiligenberg (439 m), und jenseits der Fulda liegen im Westsüdwesten der Kesselkopf (Kessel; 368,1 m) und im Südsüdwesten der Steinwaldskopf (291,2 m).
Nachbarorte
Nachbarorte sind Empfershausen im Norden, Eiterhagen im Nordosten, Kehrenbach im Osten, Kirchhof und Schwarzenberg im Südosten (alle diesseits der Fulda), Melgershausen im Westsüdwesten und Lobenhausen im Westnordwesten (beide jenseits der Fulda) sowie Körle im Nordwesten (diesseits der Fulda).
Geschichte
Röhrenfurth wird 1182 als „Rorefort“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war ein Lehen des Klosters Hersfeld und seit 1182 im Besitz des Adelsgeschlechts der von Röhrenfurth, das zur althessischen Ritterschaft zählte. Bei Röhrenfurth galt es die wichtige Fulda-Querung für die Landgrafen von Hessen zu sichern, und die Herren von Röhrenfurth waren verlässliche Lehnsmannen der Landgrafen. Der letzte männliche Spross des Geschlechts, Eckhard II. von Röhrenfurth, war von 1428 bis zu seinem Tod im Jahr 1432 Erbmarschall von Hessen, als Nachfolger seines Schwiegervaters Rörich II. von Eisenbach. Auf Eckhard, der keine Söhne hinterließ, folgte in diesem Amt sein Schwiegersohn Herrmann von Riedesel, der mit Eckhards Tochter Margaretha verheiratet war und auch die Besitzungen Eckhards erbte.
Ortsname
Die schriftliche Wiedergabe des Ortsnamens wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte, je nach Gusto der jeweiligen Dokumentenschreiber (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Rorefort (1182), Rornevurth (1184), Rorenvort (1199), Rurenwort (1269) und Rorenfurt (1481).
Gebietsreform
Am 1. März 1971 wurde die Gemeinde Röhrenfurth im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Februar 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Melsungen eingemeindet.[3][4] Für Röhrenfurth, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1585: 33 Haushaltungen
- 1747: 51 Haushaltungen
Röhrenfurth: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 503 | |||
1840 | 533 | |||
1846 | 577 | |||
1852 | 537 | |||
1858 | 510 | |||
1864 | 537 | |||
1871 | 559 | |||
1875 | 522 | |||
1885 | 504 | |||
1895 | 529 | |||
1905 | 566 | |||
1910 | 573 | |||
1925 | 638 | |||
1939 | 822 | |||
1946 | 1.188 | |||
1950 | 1.207 | |||
1956 | 1.157 | |||
1961 | 1.118 | |||
1967 | 1.145 | |||
1970 | 1.217 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.182 | |||
2015 | 1.305 | |||
2019 | 1.300 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; 1970:[4]; Stadt Melsungen:[2]; Zensus 2011[6] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 479 evangelische (= 95,04 %), 25 jüdische (= 4,96 %) Einwohner |
• 1961: | 984 evangelische (= 88,01 %), 109 katholische (= 9,75 %) Einwohner |
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Röhrenfurth führt die Kreisstraße 142 (Röhrenfurth–Schwarzenberg), die nordwestlich der Ortschaft von der Bundesstraße 83 abzweigt. Noch etwas weiter nordwestlich zweigt die Landesstraße 3228 von der B 83 in Richtung Nordosten nach Empfershausen ab. Jenseits der Fulda verläuft die über eine Fuldabrücke der B 83 erreichbare K 147 nach Lobenhausen. Durch das vom Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) bediente Dorf führt die Bahnstrecke Bebra–Baunatal-Guntershausen, auf der unter anderem die RegioTram Kassel-Melsungen verkehrt. Die Schnellfahrstrecke Hannover–Kassel–Würzburg, mit dem nahen Betriebsbahnhof Körle Ost (ohne planmäßige Verkehrshalte), führt nördlich bis nordöstlich von Röhrenfurth über die Mülmischtalbrücke, dann durch den Erbelbergtunnel und danach über die Breitenbach-Talbrücke. Südlich vorbei am Dorf verläuft jenseits Fulda der Fulda-Radweg (Hessischer Radfernweg R1).
Örtliche Einrichtungen
- Die Wolfgang-Fleischert-Schule im Ort ist eine Grundschule.
- Für die Kleinen gibt es einen Kindergarten sowie zwei Spielplätze.
- Für den Sport gibt es eine Mehrzweckhalle und einen Sportplatz.
- Direkt an der Fulda liegt ein Campingplatz.
Literatur
- Literatur über Röhrenfurth In: Hessische Bibliographie[7]
- Suche nach Röhrenfurth In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Stadtteil Röhrenfurth. In: Webauftritt der Stadt Meldungen.
- Röhrenfurth. Ortsgeschichte, Infos. In: www.roehrenfurth.de. Dorfgemeinschaft Röhrenfurth
- Röhrenfurth, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Röhrenfurth, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Röhrenfurth. In: Webauftritt. Stadt Melsungen, abgerufen im Oktober 2020.
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 3. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 12, S. 474, Punkt 535, Abs. 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405.
- Hauptsatzung. (PDF; 143 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Mesungen, abgerufen im Oktober 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!