Psalm 92
Der 92. Psalm ist ein Psalm aus dem vierten Buch des Psalters. Nach der griechischen Zählung, die von Septuaginta und Vulgata verwendet wird, stellt er den 91. Psalm dar. Der 1. Vers weist ihn als Psalmlied für den Sabbattag aus.
Inhalt
Der Psalm, der ursprünglich das Danklied eines Einzelnen gewesen sein könnte, wurde später zu einem Gebet der Synagogengemeinde für den Gebrauch am Sabbat. Zentrales Thema sind nun diejenigen Werke Gottes, die wichtig für die ganze Gemeinde sind. Dazu gehört besonders das gerechte Regieren Gottes. Der Psalm beginnt zunächst mit einer Aufforderung zum Lob des HERRN. Grund für den Dank ist der Umstand, dass Gott für Recht sorgt. Allein wer das Geschenk von Gottes Einsicht annimmt, kann sein Handeln verstehen. Das Glück der Gottlosen ist nur scheinbar. Auch wenn sie zunächst blühen mögen, vergehen sie doch wieder. Die Gerechten hingegen gleichen eher einem immergrünen Baum. Ihr gesegnetes Leben verkündigt Gottes Werk und seine Größe.[1]
Rezeption
Das Kirchenlied Das ist köstlich von Günter Rutenborn, welches auf dem ungarischen Lied Mely igen jó az Ur Istent dicsérni von Mihály Sztárai basiert, greift Psalm 92 auf.[2]
Literatur
- Annette Böckler: „Psalm. Lied für den Schabbattag“ (Psalm 92). In: Katholisches Bibelwerk (Hrsg.): Bibel heute 4/2006, S. 14–16. (PDF)
Weblinks
- Psalm 92 in der Einheitsübersetzung, der Lutherbibel und weiteren Übersetzungen aus bibleserver.com
- Psalm 92 in der Biblia Hebraica Stuttgartensia (BHS) auf bibelwissenschaft.de
- Gemeinfreie Noten von Vertonungen zu Psalm 92 in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
- Annette Böckler: Moses Prophetie oder der Urgesang der Menschheit? Psalm 92 und die liturgische Interpretation der Psalmen im Judentum (Vortrag, 46. Internationale Jüdisch-Christliche Bibelwoche, 2014).
Einzelnachweise
- Stuttgarter Erklärungsbibel. 2. Auflage. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1992, ISBN 3-438-01121-2, S. 736
- Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen, München, ISBN 3-583-12000-0, S. 534