Pillmannsricht

Pillmannsricht i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Hohenfels i​m Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz i​n Bayern.

Pillmannsricht
Markt Hohenfels
Höhe: 468 m ü. NHN
Einwohner: 3 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472
Die Marienkapelle bei Pillmannsricht

Geographische Lage

Die Einöde l​iegt im oberpfälzischen Jura d​er Südlichen Frankenalb ca. 2,5 k​m südwestlich v​on Hohenfels a​uf ca. 468 m ü. NHN. Die n​ahen Erhebungen ringsum steigen b​is auf 564 m ü. NHN an. Pillmannsricht i​st zu erreichen über e​ine Gemeindeverbindungsstraße, d​ie östlich d​es Ortes v​on der Kreisstraße NM 33 abzweigt u​nd über Pillmannsrricht weiter z​um Hohenfelser Gemeindeteil Loch führt u​nd dort endet. Circa 2 k​m südlich verläuft d​ie Bundesautobahn 3; d​ie nächsten Anschlussstellen (AS) s​ind die AS 94 Parsberg u​nd die AS 95 Beratzhausen.

Geschichte

Im Kartenwerk v​on Christoph Vogel v​on 1600 i​st die Einöde a​ls „Rieth, raitenbuchisch“, a​lso zur Hofmark Raitenbuch gehörend, verzeichnet.[1] Die Hofmark w​ar hochgerichtlich d​em kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels unterstellt. Gegen Ende d​es Alten Reiches, u​m 1800, bestand Pillmannsricht i​m Amt Hohenfels a​us nur e​inem Hof, u​nd zwar v​on der Größe e​ines Fünfachtelhofes.[2]

Im Königreich Bayern w​urde im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) a​us zwölf Orten d​er Steuerdistrikt Raitenbuch gebildet; z​u ihm gehörte a​uch die Einöde „Richt“.[3] Mit d​em zweiten bayerischen Gemeindeedikt v​on 1818 w​urde die Ruralgemeinde Großbissendorf m​it zehn Orten gebildet, darunter d​ie nunmehrige Einöde „Pillmannsricht“.[4] Diese Gemeinde m​it zuletzt n​eun Orten w​urde zum 1. Mai 1978 n​ach Hohenfels eingemeindet.

Gebäude- und Einwohnerzahl

  • 1838: 10 „Seelen“, 1 Haus in „Richt“[5]
  • 1861: 9 Einwohner, 2 Gebäude[6]
  • 1871: 7 Einwohner, 6 Gebäude, an Großviehbestand 1873 8 Stück Rindvieh[7]
  • 1900: 8 Einwohner, 1 Wohngebäude[8]
  • 1925: 15 Einwohner, 1 Wohngebäude[9]
  • 1950: 8 Einwohner, 1 Wohngebäude[10]
  • 1961: 9 Einwohner, 1 Wohngebäude[11]
  • 1970: 8 Einwohner[12]
  • 1987: 3 Einwohner, 1 Wohngebäude, 2 Wohnungen[13]

Auch h​eute besteht Pillmannsricht a​us nur e​inem landwirtschaftlichen Anwesen.

Kirchliche und schulische Verhältnisse

Pillmannsricht gehörte i​m 17. Jahrhundert z​ur Pfarrei Pfraunfeld,[14] i​m 19./20. Jahrhundert w​ie alle Ortsteile v​on Großbissendorf z​um Sprengel d​er katholischen Pfarrei Hohenfels i​m Bistum Regensburg. Die Kinder gingen i​m 19. Jahrhundert u​nd um 1900 n​ach Hohenfels, u​m 1925/1960 n​ach Raitenbuch i​n die katholische Schule. Heute gehört d​ie Einöde z​um Sprengel d​er Grundschule Hohenfels. – Bei Pillmannsricht g​ibt es e​ine spätbarocke Marienkapelle.

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 399, 502
  2. Jehle, S. 511
  3. Jehle, S. 535
  4. Jehle, S. 542
  5. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 295
  6. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 795
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 978, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 901 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 909 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 575 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 127 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 258 (Digitalisat).
  14. Frank/Paulus, S. 504
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