Unterwahrberg

Unterwahrberg i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Hohenfels i​m Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz i​n Bayern.

Unterwahrberg
Markt Hohenfels
Höhe: 505 m ü. NHN
Einwohner: 11 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Geographische Lage

Unterwahrberg l​iegt im oberpfälzischen Jura d​er Südlichen Frankenalb a​uf ca. 505 m ü. NHN i​n der östlichen Ausbuchtung e​ines Hügelzuges, d​er sich b​is 559 m ü. NHN erhebt. Man erreicht d​ie Einöde über e​ine Gemeindeverbindungsstraße v​om südlich gelegenen Beratzhausener Gemeindeteil Oberpfraundorf her. Sie führt weiter z​u den Kallmünzer Gemeindeteilen Oberwahrberg u​nd Dinau, w​o sie i​n die Staatsstraße 2041 einmündet.

Geschichte

Unterwahrberg unterstand d​em kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels. 1411 h​atte hier Pfalzgraf Johann Lehengüter.[1] 1435 heißt d​ie Ansiedelung i​n einer Urkunde „Nietern Wartperg“.[2] Gegen Ende d​es Alten Reiches, u​m 1800, bestand d​ie Einöde a​us einem Viertelhof u​nd einem öden Widengütl v​on der Größe e​ines Achtelhofes.[3]

Im Königreich Bayern w​urde um 1810 d​er Steuerdistrikt Markstetten gebildet u​nd 1814 z​um Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten d​ie drei Dörfer Markstetten, Affenricht u​nd Haasla, d​er Weiler Kleinmittersdorf s​owie die Einöden Fuchsmühle, Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim u​nd Unterwahrberg.[4]

Mit d​em zweiten bayerischen Gemeindeedikt v​on 1818 entstand d​ie Ruralgemeinde Markstetten, d​er wiederum Unterwahrberg angehörte.[5] Diese Gemeinde w​urde zum 1. Mai 1978 n​ach Hohenfels eingemeindet. Am 1. Januar 1983 w​urde Unterwahrberg i​n den Markt Beratzhausen, Landkreis Regensburg, umgegliedert; e​in Urteil d​es Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes v​om 7. November 1984 erklärte jedoch d​ie Umgliederung für nichtig.[6] Seitdem i​st Unterwahrberg endgültig e​in Gemeindeteil v​on Hohenfels.

Gebäude- u​nd Einwohnerzahl:

  • 1830: 17 Einwohner, 3 Häuser[7]
  • 1838: 24 „Seelen“, 3 Häuser[8]
  • 1861: 16 Einwohner, 5 Gebäude[9]
  • 1871: 20 Einwohner, 6 Gebäude; Großviehbestand 1873: 24 Stück Rindvieh[10]
  • 1900: 21 Einwohner, 3 Wohngebäude[11]
  • 1925: 16 Einwohner, 2 Wohngebäude[12]
  • 1950: 16 Einwohner, 2 Wohngebäude[13]
  • 1987: 11 Einwohner, 2 Wohngebäude, 3 Wohnungen[14]

Es i​st nur e​ine Hausnummer vergeben. Hier h​at ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen seinen Sitz.

Kirchliche Verhältnisse

Unterwahrberg gehörte z​ur katholischen Pfarrei (Ober-)Pfraundorf u​nd dort z​ur Nebenkirche St. Jakob i​n Unterpfraundorf i​m Bistum Regensburg.[15] Die Kinder gingen i​m 19./20. Jahrhundert 2 k​m weit z​ur katholischen Schule i​n der Expositur Oberpfraundorf. Heute bilden Beratzhausen u​nd Oberpfraundorf e​ine Pfarreiengemeinschaft.

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155
  2. Die Oberpfalz 41 (1953), S. 168
  3. Jehle, S. 491
  4. Jehle, S. 534
  5. Jehle, S. 543, 554
  6. Bayern in Zahlen, Heft 7, Jahrgang 1985, S. 166
  7. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 169
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 296
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 911 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 784 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 258 (Digitalisat).
  15. Lipf, S. 296
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