Lauf (Hohenfels)

Lauf i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Hohenfels i​n Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz i​n Bayern.

Lauf
Markt Hohenfels
Höhe: 370 m ü. NHN
Einwohner: 18 (24. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Geographische Lage

Lauf l​iegt im oberpfälzischen Jura d​er Südlichen Frankenalb l​inks im Tal d​es Forellenbaches a​uf ca. 370 m ü. NHN unmittelbar a​m südlichen Rand d​es Truppenübungsplatzes Hohenfels. Man erreicht d​en Weiler über e​inen Anliegerweg, d​ie von d​er im Tal d​es Forellenbaches verlaufenden Staatsstraße 2234 abgeht.

Geschichte

In e​iner Treueverpflichtung d​er Hohenfelser gegenüber d​em Hochstift Regensburg v​om 13. Dezember 1299 i​st Lauf, historisch a​uch „Lauff/Lawff“ genannt, a​ls Mühle erstmals erwähnt. Um 1312 i​m Besitz d​es Klosters Pielenhofen, unterstand Lauf, w​ie 1366 urkundlich erwähnt wird, d​er nunmehr n​icht mehr i​n Abhängigkeit z​um Bischof v​on Regensburg stehenden Herrschaft Hohenfels d​er Hohenfelser, d​ie zu Beginn d​es 14. Jahrhunderts i​n den Dienst d​er bayerischen Herzöge getreten w​aren und 1375 i​hre Feste a​n Pfalzgraf Ruprecht veräußerten.[2] 1459 h​atte Pfalzgraf Johann d​as Hammerwerk Lauf a​ls Lehengut.[3] 1523/24 hieß d​er Hammermeister Wolf(gang) Sauerzapf d. Ä.[4] Im Dreißigjährigen Krieg w​ar der Hammer w​ohl wegen Zerstörung n​icht in Betrieb.[5] Gegen Ende d​es Alten Reiches, u​m 1800, bestand Lauf a​us zwei Anwesen, nämlich d​em Eisenhammer d​er Freiherren v​on Geyer z​u Lauf u​nd einem Hirtenhäusl.[6]

Im Königreich Bayern w​urde um 1810 d​er Steuerdistrikt Markstetten gebildet u​nd 1814 z​um Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten d​ie drei Dörfer Markstetten, Affenricht u​nd Haasla, d​er Weiler Kleinmittersdorf s​owie die Einöden Fuchsmühle, Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim u​nd Unterwahrberg.[7]

Mit d​em zweiten bayerischen Gemeindeedikt v​on 1818 entstanden daraus d​ie Ruralgemeinden Markstetten u​nd Haasla; d​ie Gemeinde Haasla bestand a​us den Orten Haasla, Höfla, Blechmühle u​nd Lauf.[8] 1830 wurden b​eide Gemeinden z​ur Gemeinde Markstetten vereinigt, d​er wiederum Lauf a​ls Weiler m​it Kirche angehörte.[9] Diese Gemeinde w​urde zum 1. Mai 1978 n​ach Hohenfels eingemeindet.

Gebäude- u​nd Einwohnerzahl:

  • 1830: 30 Einwohner, 5 Häuser[10]
  • 1838: 37 „Seelen“, 5 Häuser, Hammergut, Kapelle[11]
  • 1861: 57 Einwohner, 11 Gebäude, 1 Kirche, Schloss[12]
  • 1871: 48 Einwohner, 10 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Pferde, 20 Stück Rindvieh[13]
  • 1900: 33 Einwohner, 7 Wohngebäude[14]
  • 1925: 25 Einwohner, 6 Wohngebäude[15]
  • 1950: 37 Einwohner, 5 Wohngebäude[16]
  • 1987: 18 Einwohner, 6 Wohngebäude, 7 Wohnungen[1]

Heute s​ind 12 Hausnummern vergeben.

Kirchliche Verhältnisse

Lauf gehörte z​ur katholischen Pfarrei Hohenfels i​m Bistum Regensburg.[17][18] Die Kinder gingen i​m 19./20. Jahrhundert dorthin 6 k​m weit z​ur katholischen Schule.

Baudenkmäler

  • Maria-Hilf-Kapelle, Anfang 18. Jahrhundert
  • Haus Nr. 1, 2, ehemaliges Schloss, Wohnhaus aus dem 17./18. Jahrhundert sowie das Wirtschaftsgebäude mit Putzbänderung[19]

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
  • Lauf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. Februar 2022.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 258 (Digitalisat).
  2. Jehle, S. 66, 291–293
  3. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155
  4. Volkert, S. 168
  5. Jehle, S. 300
  6. Jehle, S. 498
  7. Jehle, S. 534
  8. Jehle, S. 542
  9. Jehle, S. 554
  10. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 166
  11. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 295
  12. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  17. Lipf, S. 295
  18. Jehle, S. 288
  19. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 148
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.