Landgericht Parsberg

Das Landgericht Parsberg w​ar ein v​on 1803 b​is 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung m​it Sitz i​n Parsberg i​m heutigen Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz. Es gehörte z​um Regenkreis, d​er am 29. November 1837 i​n Kreis Oberpfalz u​nd Regensburg, j​etzt Oberpfalz, umbenannt wurde.

Geschichte

1803 w​urde im Verlauf d​er Verwaltungsneugliederung Bayerns d​as Landgericht Parsberg errichtet.[1] 1811 w​urde das bisherige Landgericht d​es Fürstentums Regensburg, Hohenburg, m​it dem Landgericht Parsberg vereinigt, wodurch s​ich der Sprengel u​m acht Steuerdistrikte vergrößerte. Zwischen 1814 u​nd 1857 erfolgten mehrere Veränderungen d​es Gerichtsbezirkes (Ein- beziehungsweise Ausgliederungen).[2]

Die Trennung v​on Justiz u​nd Verwaltung w​urde in d​en rechtsrheinischen Landesteilen d​es Königreichs Bayern a​m 1. Juli 1862 wirksam. Dabei entstand für d​ie staatliche Verwaltung (Polizei) d​as Bezirksamt Velburg für d​ie Bezirke d​er Landgerichte Parsberg u​nd Kastl. Zugleich w​urde mit d​er Einrichtung d​es Notariats Parsberg e​in Teil d​er nichtstrittigen Rechtspflege (Beurkundungen) v​on den Landgerichten abgetrennt. Am 1. Januar 1880 wurden d​ie Landgerichte älterer Ordnung v​on den Amtsgerichten abgelöst. Gleichzeitig wurden d​ie Bezirksämter Hemau u​nd Velburg aufgelöst u​nd ein Bezirksamt Parsberg eingerichtet, zuständig für d​ie Bezirke d​er nunmehrigen Amtsgerichte Parsberg u​nd Hemau.[3][4]

Gemeinden 1875

Vor der Umwandlung des Landgerichts (älterer Ordnung) in das Amtsgericht Parsberg gehörten 1875 dem Gerichtssprengel 36 Gemeinden an:[5] Adertshausen, Batzhausen, Darshofen, Daßwang, Degerndorf, Deusmauer, Eichenhofen, Enslwang, Frabertshofen,[6] Geroldsee, Griffenwang, Großbissendorf, Günching, Hamberg, Hörmannsdorf, Hohenburg, Hohenfels, Lengenfeld, Lupburg, Lutzmannstein, Mantlach, Markstetten, Oberweiling, Oberwiesenacker, Parsberg, Pielenhofen,[7] Prönsdorf, Raitenbuch, Reichertswinn, Ronsolden, Rudenshofen, See, Seubersdorf, Unterödenhart,[8] Velburg und Willenhofen.

Siehe auch

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Band 51 Parsberg, München 1981, Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Band 51 Parsberg, München 1981, Seite 513
  2. Jehle, Seite 516–517
  3. Jehle, Seite 515
  4. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend, Gesetz- und Verordnungs-Blatt S. 273 ff
  5. Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, Spalten 975–982
  6. beide aufgelöst 1944 nach Einrichtung des Truppenübungsplatzes Hohenfels
  7. musste 1951 mit Ortsteilen der westlichen Erweiterung des Truppenübungsplatzes Hohenfels weichen
  8. aufgelöst 1944 nach Einrichtung des Truppenübungsplatzes Hohenfels
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