Phoenix Air
Die Phoenix Air Group, Inc. (firmierend als Phoenix Air) ist eine US-amerikanische Charterfluggesellschaft mit Sitz in Cartersville, Georgia.
Geschichte
Die Phoenix Air Group wurde 1978 in Atlanta als Bedarfsfluggesellschaft gegründet und nahm ihren Betrieb mit zwei Maschinen des Typs Beechcraft Model 18 auf.[1] Weitere Kleinflugzeuge, unter anderem Piper PA-31, ergänzten in den Folgejahren die Flotte. Ab Mitte der 1980er-Jahre setzte das Unternehmen Geschäftsreiseflugzeuge des Typs Learjet 23 ein.[2]
Unter dem Namen Phoenix Air werden Auftragsdienste (Ad-hoc-Charter), Frachttransporte sowie Ambulanzflüge für Privatkunden oder Unternehmen ausgeführt. Zu den wichtigsten Kunden zählen mittlerweile verschiedene US-amerikanische Bundesbehörden und Ministerien. Im Jahr 2011 erhielt die Gesellschaft Aufträge in Höhe von rund 46 Millionen US-Dollar aus der öffentlichen Hand.[3]
Im Jahr 2013 gewann Phoenix Air eine Ausschreibung des Department of Health and Human Services. Infolgedessen wurden zwei Gulfstream III zu Ambulanzflugzeugen mit vergrößerten Türen und mit einem System der Biologischen Schutzstufe 4 ausgerüstet, wodurch sie zum Transport von liegenden Patienten mit hochinfektiösen Krankheiten geeignet sind.[4] Eines der Flugzeuge (Kennzeichen: N173PA) wurde im Herbst 2014 für den Rücktransport von zwei US-Bürgern genutzt, die sich in Westafrika mit dem Ebolafieber infiziert hatten.[4] Am 13. Juni 2017 wurde der US-Amerikaner Otto Warmbier, der im Januar 2016 in Nordkorea zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt wurde und seit Monaten im Koma lag, mit einem Ambulanzflugzeug der Phoenix Air ausgeflogen.[5] Daneben führt die Phoenix Air Group auch Modifikationen an Flugzeugen durch, im Speziellen für den Typ Grumman Gulfstream I, und betreibt eine Flugschule auf dem Flugplatz Cartersville, der größtenteils in Besitz der Gesellschaft ist.[1][4]
Unter dem Namen Phoenix Force fliegt das Unternehmen als Auftragnehmer militärische Trainingsmissionen für verschiedene Luftwaffen. Diese umfassen Zieldarstellungen für Luft- oder Seekrieg und Zielschleppflüge sowie den Transport von Zieldrohnen ins Einsatzgebiet. Die Flugzeuge werden zudem zur Erprobung von Waffensystemen und von elektronischen Abwehrmaßnahmen genutzt.[1]
Flotte
Mit Stand Oktober 2014 besteht die Flotte der Phoenix Air Group aus 26 Flugzeugen:[6]
- 4 Learjet 35
- 2 Learjet 35A
- 7 Learjet 36A
- 8 Grumman Gulfstream I, die größte flugtaugliche Flotte dieses Typs
- 1 Grumman Gulfstream II
- 1 Grumman Gulfstream IIB
- 3 Gulfstream III, darunter zwei Maschinen, die zum Transport von Patienten mit hochinfektiösen Krankheiten (z. B. Ebolafieber) geeignet sind.
Zwischenfälle
- Am 8. Januar 1988 verunglückte eine Learjet 36A im Anflug zum Flughafen Memphis, dabei wurde die Besatzung getötet.[7]
- Am 14. Dezember 1994 fing eine Learjet 35A Feuer, dabei wurde die Besatzung getötet.[8]
- Am 3. Dezember 2002 stieß ein Learjet 36 beim Start vom Flughafen Astoria mit einem Elch zusammen. Der Start wurde abgebrochen, aber das Flugzeug kam erst rund 55 Meter nach der Startbahn zum Stehen und wurde durch ein anschließendes Feuer zerstört. Die Besatzung und die zwei Passagieren kamen nicht zu Schaden.[9]
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Phoenix Air (englisch)
Einzelnachweise
- Phoenix Air, Company Overview (Memento des Originals vom 27. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- JP airline-fleets international Edition 87/88
- Federal Contracts to Phoenix Air Group Inc. (FY 2011)
- The Obscure Airline That Evacuated the American Ebola Patients
- hr-fernsehen: Die Akte Otto Warmbier, gesendet am 3. Dezember 2020
- Phoenix Air (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch), abgerufen am 20. Oktober 2014
- Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
- Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
- Unfallbericht des NTSB (englisch), abgerufen am 29. Oktober 2014