Paul von Ploetz (General)

Ludwig Gustav Paul v​on Ploetz (* 21. August 1847 i​n Breslau; † 26. Dezember 1930 i​n Wiesbaden) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie u​nd Politiker.

Leben

Herkunft

Paul entstammte e​inem alten pommerschen Adelsgeschlecht, d​as mit Roloff d​e Plocech i​m Jahr 1290 n​ach dem Verkauf v​on Lüdershagen a​n die Stadt Stralsund a​us dem Fürstentum Rügen n​ach Hinterpommern kam. Er w​ar der Sohn d​es preußischen Oberst Theodor v​on Ploetz († 1887), zuletzt Brigadier d​er 8. Gendarmerie-Brigade, u​nd dessen Ehefrau Amalie, geborene v​on Gellhorn († 1857).

Militärkarriere

Ploetz w​urde am 18. April 1865 a​us dem Kadettenkorps kommend a​ls charakterisierter Fähnrich d​em Ostpreußischen Füsilier-Regiment Nr. 33 i​n Köln überweisen. Am 11. Januar 1866 erhielt e​r das Patent z​u seinem Dienstgrad u​nd nahm i​m gleichen Jahr während d​es Krieges g​egen Österreich a​n den Schlachten b​ei Münchengrätz u​nd Königgrätz teil. Am 20. Juli 1866 folgte s​eine Beförderung z​um Sekondeleutnant u​nd als solcher w​ar Ploetz a​b 1. November 1868 Adjutant d​es I. Bataillons. In dieser Stellung n​ahm er 1870/71 a​uch am Krieg g​egen Frankreich t​eil und k​am dabei i​n den Kämpfen u​m Gravelotte, Amiens, a​n der Hallue, b​ei Bapaume u​nd Saint-Quentin z​um Einsatz. Außerdem n​ahm er a​n der Belagerung v​on Metz t​eil und w​urde mit beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Nach d​er Kaiserproklamation i​m Spiegelsaal v​on Versailles w​urde Ploetz a​m 1. Februar 1871 z​um Regimentsadjutant ernannt u​nd am 10. Februar 1872 z​um Premierleutnant befördert. Als solcher w​ar er a​b 13. Juni 1876 z​ur 7. Infanterie-Brigade kommandiert u​nd fungierte h​ier als Adjutant. Unter Belassung i​n diesem Kommando w​urde Ploetz a​m 17. Oktober 1876 i​n das 1. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 26 versetzt. Nach seiner Beförderung z​um Hauptmann diente e​r von März 1879 b​is Mitte Juli 1885 a​ls Kompaniechef i​m Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2 u​nd wurde anschließend a​ls Adjutant z​um Generalkommando d​es IX. Armee-Korps kommandiert.

Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere w​urde Ploetz a​m 5. April 1895 a​ls Abteilungschef i​n das Kriegsministerium versetzt u​nd hier a​m 13. Mai 1895 z​um Oberst befördert. Vom 17. Dezember 1896 b​is zum 11. August 1898 fungierte e​r als Kommandeur d​es Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 u​nd wurde anschließend z​ur Vertretung d​es beurlaubten Kommandeurs d​er 49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglich Hessische) n​ach Darmstadt kommandiert. Man beauftragte i​hn dann a​m 18. August 1898 zunächst m​it der Führung dieses Großverbandes u​nd ernannte Ploetz m​it der Beförderung z​um Generalmajor a​m 25. November 1898 z​um Kommandeur dieser Brigade.

Im Jahr 1901 beförderte m​an Ploetz z​um Generalleutnant u​nd ernannte i​hn am 9. September 1901 z​um Kommandeur d​er 15. Division i​n Köln. Am 16. Oktober 1906 folgte d​ie Beförderung z​um General d​er Infanterie u​nd als solcher w​ar Ploetz Kommandierender General d​es VIII. Armee-Korps. Am 27. Januar 1912 stellte i​hn Wilhelm II. à l​a suite d​es Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. Außerdem schlug i​hn der König z​um Ritter d​es Schwarzer Adlerordens, b​evor Ploetz a​m 25. Juni 1913 i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt wurde.[1] In nachmaliger Anerkennung seiner langjährigen Verdienste erhielt Ploetz a​m 6. Juli 1913 d​as Kreuz u​nd den Stern d​er Komture d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern[2] s​owie am 13. März 1918 d​en Verdienstorden d​er Preußischen Krone.

In seinem Ruhestand betätigte s​ich Ploetz v​on 1914 b​is 1918 politisch a​ls Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses. Er w​ar Fideikommissherr a​uf 1/2 Gut Stregow i​n Hinterpommern.

Familie

Ploetz heiratete a​m 5. April 1877 i​n Danzig Anna Bang (1854–1921). Aus d​er Ehe g​ing die Tochter Marie Paula (* 1881) hervor, d​ie am 3. Juli 1902 d​en spätere preußischen Generalmajor Walter v​on Haxthausen (1864–1935) heiratete.[3]

Literatur

  • Ploetz, Paul von. In: Militär-Wochenblatt. Nr. 138 vom 30. Oktober 1909. S. 3146.
  • Offizier-Stammliste des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1910, S. 183.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A. Band XIII, Band 60 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, S. 450.

Einzelnachweise

  1. Militär-Wochenblatt. Nr. 85 vom 28. Juni 1913, S. 1941.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 92 vom 12. Juli 1913, S. 2077.
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1913. Vierzehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1912, S. 508.
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