Parpan
Parpan, im deutschen Ortsdialekt [pɐrˈpɔːn], rätoromanisch , war eine politische Gemeinde im Kreis Churwalden, Bezirk Plessur, des Schweizer Kantons Graubünden. Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Churwalden, Malix und Parpan zur Gemeinde Churwalden.
Parpan | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Plessur | |
Politische Gemeinde: | Churwalden | |
Postleitzahl: | 7076 | |
frühere BFS-Nr.: | 3913 | |
Koordinaten: | 761867 / 180958 | |
Höhe: | 1493 m ü. M. | |
Fläche: | 9,29 km² | |
Einwohner: | 242 (31. Dezember 2009) | |
Einwohnerdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Parpan | ||
Karte | ||
Geographie
Parpan liegt zehn Kilometer (Luftlinie) südlich der Kantonshauptstadt Chur im Churwaldnertal an der Strasse über die Lenzerheide, wobei die Passhöhe nur wenige hundert Meter jenseits der Gemeindegrenze liegt. Das Territorium umfasst die breite Mulde des obersten Churwaldner Tales und die östliche Flanke, wo am Parpaner Schwarzhorn mit 2683 m ü. M. die grösste Höhe erreicht wird.
Neben der Hauptsiedlung, im Kern ein Strassendorf auf einem Wiesenrücken zwischen zwei Bächen, gehören zur Gemeinde die Hofgruppen Tschuggen und Gadenstatt sowie mehrere Maiensässe auf der Hangterrasse Oberberg am Fuss des Schwarzhorns. Nachbargemeinden sind Churwalden, Tschiertschen-Praden und Vaz/Obervaz.
Wappen
Beschreibung: In Blau goldener Bergmannsschlägel, beseitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen. Das Werkzeug verweist auf den früheren Bergbau am Parpaner Rothorn, die Sterne auf die Zugehörigkeit zum Kreis Churwalden. Die Farben sind jene des Zehngerichtenbundes.
Geschichte
Obwohl die Lenzerheide als Teil der Transitroute von Chur nach Oberitalien bereits in römischer Zeit viel begangen wurde, erfolgte die dauerhafte Besiedlung erst im 13. Jahrhundert unter dem Einfluss des Klosters Churwalden. Der 1208 urkundlich als Partipan erwähnte Ort bildete in den Drei Bünden eine Nachbarschaft des Gerichts Churwalden. Neben Landwirtschaft und Passverkehr stellte der Erzbergbau am Parpaner Rothorn eine wirtschaftliche Grundlage des kleinen Dorfes dar. Dieser endete mit dem Bergsturz von Plurs am 4. September 1618, bei dem die ganze Familie Verthemati-Franchi ums Leben kam, die auch die Parpaner Schürfrechte besass.[1]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||
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Jahr | 1623 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2009 |
Einwohner | 220 | 92 | 62 | 89 | 263 | 242 |
1850 lebten 92 Personen in Parpan, 1900 waren es noch 62, 1950 wieder 89. Im Sog des benachbarten Sport- und Freizeitortes Lenzerheide nahm Parpan ab der Mitte des 20. Jahrhunderts einen stürmischen Aufschwung. Seit 1950 hat sich die Einwohnerzahl verdreifacht und liegt seit manchen Jahren konstant bei etwa 265 Personen.
Wirtschaft und Verkehr
Parpan liegt an der Hauptstrasse 3 und ist durch die Postautolinie Chur–Lenzerheide ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Tourismus
Die Gemeinde zählt zur Tourismusregion Lenzerheide. Vom Dorf ist der Einstieg in die Skigebiete beider Talflanken, Rothorn und Danis Stätz, möglich. In Parpan befindet sich auch das Ziel der nach dem Schweizer Skirennfahrer Silvano Beltrametti benannten Weltcuppiste. Seit dem Winter 2013/14 ist Parpan Teil des Skigebiets Arosa Lenzerheide.
Sehenswürdigkeiten
Bedeutsam sind die reformierte Dorfkirche und das Schlössli Parpan.
Bilder
- Reformierte Kirche Parpan
- Schlössli und Eisfeld
- Schulhaus und Kirche
- Blick zum Dorfkern
- Überbauung Oberbergstrasse und Loipe
- Luftbild von Walter Mittelholzer von 1927
Sonstiges
Parpan ist ein in Graubünden verbreiteter Nachname.
Literatur
- Jürg Simonett: Parpan. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.
- Roman Brugger: Parpan, Ferienort mit Charme. Chur 1989.
Weblinks
- Website der Gemeinde Churwalden
- Lenzerheide Bergbahnen AG (Rothorn und Danis Stätz)
- Parpan auf der Plattform ETHorama
Einzelnachweise
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden, Chur/Zürich 2003, S. 224.