Oxolinsäure

Oxolinsäure i​st ein Gyrasehemmer (Topoisomerase II-Hemmer) a​us der Familie d​er Chinolon-Antibiotika.

Strukturformel
Allgemeines
Name Oxolinsäure
Andere Namen

5,8-Dihydro-5-ethyl-8-oxo-1,3-dioxolo[4,5-g]chinolin-7-carbonsäure

Summenformel C13H11NO5
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14698-29-4
EG-Nummer 238-750-8
ECHA-InfoCard 100.035.213
PubChem 4628
DrugBank DB13627
Wikidata Q287840
Eigenschaften
Molare Masse 261,23 g·mol−1
Dichte

1,55 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

315 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: 301+312+330 [2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Oxolinsäure k​ann durch e​ine mehrstufige Reaktion ausgehend v​on Brenzcatechin gewonnen werden. Dieses reagiert m​it Formaldehyd z​u Methylendioxybenzol, welches weiter m​it Salpetersäure, Wasserstoff u​nd Diethylethoxymethylenmalonat reagiert. Durch thermische Zersetzung u​nd Reaktion m​it Natriumhydroxid u​nd Iodethan entsteht n​un das Endprodukt.[3]

Alternativ kann Oxolinsäure ausgehend von 1,2-Methylendioxybenzol gewonnen werden. Dieses wird zu 3,4-Methylendioxy-1-nitrobenzol nitriert, welches zu 3,4-Methylendioxyanilin hydriert wird. Dieses reagiert nun mit Ethoxymethylenmalonat zum Substitutionsprodukt, welches durch Erhitzen zum Ethylester von 4-Hydroxy-6,7-methylendioxychinolin-3-carbonsäure cyclisiert. Hydrolyse mit einer Base in Dimethylformamid und Reaktion mit Iodethan führt nun zum Endprodukt.[4]

Verwendung

Oxolinsäure ist ein Antibiotikum und wird als Bakterizid (Starner) im Reisanbau verwendet. Es ist auch gegen Feuerbrand wirksam.[5] In der Europäischen Union und in der Schweiz ist Oxolinsäure nicht als Pflanzenschutzwirkstoff zugelassen.[6]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Oxolinic acid in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 4. August 2020.
  2. Datenblatt Oxolinic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. August 2020 (PDF).
  3. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 589 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Ruben Vardanyan, Victor Hruby: Synthesis of Essential Drugs. Elsevier, 2006, ISBN 0-444-52166-6, S. 515 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. J. Adaskaveg, H. Förster, B.A. Holtz, E. Hoffman, D. Gubler, E. Erickson: Evaluation of Bactericides for Control of Fire Blight of Pears and Apples Caused by Erwinia Amylovora. In: Acta Horticulturae. Nr. 704, Februar 2006, S. 277–282, doi:10.17660/ActaHortic.2006.704.39.
  6. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag im nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Schweiz, abgerufen am 20. Juni 2016.
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