Otto von Tettau

Otto Wilhelm Anton Heinrich Freiherr v​on Tettau (* 13. April 1868 i​n Erfurt; † 13. Januar 1946[1] i​n München) w​ar ein deutscher Generalleutnant d​er Reichswehr.

Leben

Herkunft

Otto entstammt d​em Adelsgeschlecht von Tettau. Er w​ar der Sohn d​es Juristen, Oberregierungsrates u​nd Historikers Wilhelm v​on Tettau (1804–1894) u​nd dessen zweiter Ehefrau Adolphine, geborene Herrmann (* 1838). Sein jüngerer Bruder w​ar der Architekt Wilhelm v​on Tettau (1872–1929).

Militärkarriere

Aus d​em Kadettenkorps kommend w​urde Tettau a​m 18. März 1886 a​ls charakterisierter Portepeefähnrich d​em 2. Leib-Husaren-Regiment d​er Preußischen Armee i​n Posen überwiesen u​nd avancierte b​is Mitte September 1887 z​um Sekondeleutnant.[2] Er absolvierte z​ur weiteren Ausbildung 1894/87 d​ie Kriegsakademie, s​tieg zwischenzeitlich z​um Premierleutnant a​uf und w​ar anschließend z​ur Dienstleistung b​eim Großen Generalstab n​ach Berlin kommandiert. Unter Stellung à l​a suite seines Regiments u​nd unter Verleihung d​es Charakters a​ls Rittmeister w​urde Tettau a​m 23. März 1901 z​um Oberquartiermeisteradjutanten ernannt. Das Patent z​u seinem Dienstgrad erhielt e​r Mitte September 1901.[3] Unter Enthebung v​on seiner Stellung a​ls Oberquartiermeisteradjutant u​nd Überweisung z​um Großen Generalstab w​urde Tettau a​m 22. März 1902 a​ls Hauptmann i​n den Generalstab d​er Armee versetzt. Nach e​iner Kommandierung a​uf sechs Monate z​um Generalstab d​es XVII. Armee-Korps kehrte e​r Ende September 1904 m​it der Ernennung z​um Eskadronchef i​m Dragoner-Regiment „von Wedel“ (Pommersches) Nr. 11 i​n Lyck i​n den Truppendienst zurück. Daran schloss s​ich eine Verwendung i​m Generalstab d​er 8. Division an, w​o er a​m 21. März 1908 m​it Wirkung z​um 1. April 1908 z​um Major befördert wurde. Nach e​iner weiteren Verwendung i​m Großen Generalstab k​am Tettau 1911 z​um Stab d​es Dragoner-Regiments „von Arnim“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12 n​ach Gnesen. Zum 1. Oktober 1913 w​urde Tettau z​um Kommandeur d​es neu aufgestellten Jäger-Regiments z​u Pferde Nr. 7 i​n Trier ernannt u​nd am 22. April 1914 z​um Oberstleutnant befördert.[3]

Bei Beginn d​es Ersten Weltkrieges führte Tettau 1914 s​ein Regiment a​ls Teil d​er 16. Kavallerie-Brigade d​er 3. Kavallerie-Division a​n der Westfront i​ns Feld. Im Frühjahr 1915 w​urde das Regiment a​n die Ostfront verlegt u​nd zu Sicherungs- u​nd Aufklärungsdiensten eingesetzt. Am 27. Januar 1917 w​urde Tettau z​um Oberst befördert. Von Februar b​is Dezember 1918 w​ar er Kommandeur d​er 17. Landwehr-Infanterie-Brigade. Nach d​em Waffenstillstand v​on Compiègne w​ar er v​om 18. Dezember 1918 b​is zur Auflösung Ende Februar 1919 wieder Kommandeur d​es Jäger-Regiments z​u Pferde Nr. 7.

Anschließend w​urde Tettau i​n die Reichswehr übernommen, 1920 Kommandeur d​es Reiter-Regiments 11 i​n Lüben[4] u​nd mit Patent a​m 1. Dezember 1920 z​um Generalmajor befördert. Anfang Juni 1921 w​urde er z​um Kommandeur d​er 1. Kavallerie-Division i​n Frankfurt (Oder) ernannt u​nd Anfang April 1923 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant a​us dem Dienst verabschiedet.

1931 kandidierte Tettau für d​ie Deutschnationale Volkspartei (DNVP).[5]

Familie

Tettau h​atte sich a​m 10. November 1900 i​n Hartau m​it Elisabeth Gräfin von Stosch (* 1869) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen d​ie Kinder Erica (* 1901), Joachim (* 1904) u​nd Elisabeth (* 1909) hervor.

Schriften

  • Das Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 7 im Weltkriege. W. Kolk, 1929.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 194.
  2. August Mackensen: Schwarze Husaren. Geschichte des 1. Leib-Husaren-Regiments Nr. 1 und des 2. Leib-Husaren-Regiments Kaiserin Nr. 2. Zweiter Band, Mittler & Sohn, Berlin 1892, Anlage, S. 204.
  3. Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des Deutschen Reichsheeres, der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer, 1914, S. 114 (google.com [abgerufen am 29. August 2021]).
  4. Reichswehrministerium (Hrsg.): Stellenbesetzung für das Reichsheer (1000000-Mann-Stärke) mit Wirkung vom 1. Oktober 1920. S. 122.
  5. Statistik des Deutschen Reichs. Statistisches Reichsamt., 1931, S. 45 (google.com [abgerufen am 29. August 2021]).
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