Otschakowo (Kaliningrad)

Otschakowo (russisch Очаково, deutsch Groß Kannapinnen, 1938 b​is 1945 Steinsruh, litauisch Didieji Kanapynai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew i​m Rajon Gussew.

Siedlung
Otschakowo
Groß Kannapinnen (Steinsruh)

Очаково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gussew
Erste Erwähnung 1555
Frühere Namen Canapinnen (1555),
Kanappene (nach 1555),
Kanapennen (nach 1566),
Cannapinnen (nach 1736),
Groß Cannapinnen (nach 1785),
Groß Kannapinnen (bis 1938),
Steinsruh (1938–1946)
Bevölkerung 128 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40143
Postleitzahl 238032
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 212 804 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 39′ N, 22° 13′ O
Otschakowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Otschakowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Otschakowo l​iegt sieben Kilometer nördlich d​er Stadt Gussew (Gumbinnen) a​n der Regionalstraße 27A-033 (ex A198) i​m Bereich d​er Kreuzung m​it der Kommunalstraße 27K-153 v​on Krasnogorskoje (Niebudszen/Herzogskirch) n​ach Priosjornoje (Gerwischkehmen/Gerwen). Die nächste Bahnstation i​st Gussew a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje d​er einstigen Preußischen Ostbahn z​ur Weiterfahrt n​ach Moskau.

Geschichte

Das kleine seinerzeit Canapinnen[2] genannte spätere Gutsdorf bestand n​och bis z​um Ende d​es 19. Jahrhunderts a​us dem Dorf u​nd dem Gut. Erst d​ann wurde d​as Dorf i​n den Gutsbezirk integriert. Im Jahre 1874 k​am Groß Kannapinnen z​um neu errichteten Amtsbezirk Niebudszen[3], d​er – umbenannt 1936 i​n „Amtsbezirk Niebudschen“ u​nd 1938 i​n „Amtsbezirk Herzogskirch“ – b​is 1945 z​um Kreis Gumbinnen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte d​er Ort 117 Einwohner[4].

Am 30. September 1928 g​ab Groß Kannapinnen s​eine Eigenständigkeit a​uf und w​urde in d​ie Landgemeinde Guddatschen (1938 b​is 1946: Kleehagen, h​eute nicht m​ehr existent) eingemeindet. Am 3. Juni 1938 erhielt Groß Kannapinnen s​eine Umbenennung i​n „Steinsruh“.

1945 k​am der Ort i​n Kriegsfolge m​it seiner Muttergemeinde innerhalb d​es nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1950 erhielt e​r die russische Bezeichnung „Otschakowo“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Krasnogorski selski Sowet i​m Rajon Gussew zugeordnet.[5] Von 2008 b​is 2013 gehörte Judino z​ur Landgemeinde Kubanowskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Gussew.

Kirche

Groß Kannapinnen resp. Steinsruh m​it seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung w​ar bis 1945 e​in Kirchspielort d​er Kirche Niebudszen. Sie gehörte z​um Kirchenkreis Gumbinnen i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Otschakowo i​m Einzugsbereich d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde d​er Salzburger Kirche i​n Gussew m​it Pfarrei innerhalb d​er Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Steinsruh
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Niebudszen/Niebudschen/Herzogskirch
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Gumbinnen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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