Jarowoje (Kaliningrad)

Jarowoje (russisch Яровое, deutsch Gertschen, 1938 b​is 1945 Gertenau, litauisch Gerčiai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew i​m Rajon Gussew.

Siedlung
Jarowoje
Gertschen (Gertenau)

Яровое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gussew
Frühere Namen Pilcalne,
Klein Pilkalnen,
Klein Pilckaln (vor 1564),
Klein Pillekollen (vor 1584),
Gertschen (bis 1938),
Gertenau (1938–1946)
Bevölkerung 15 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40143
Postleitzahl 238031
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 212 807 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 32′ N, 22° 14′ O
Jarowoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Jarowoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Jarowoje l​iegt sechs Kilometer südöstlich d​er Stadt Gussew (Gumbinnen) u​nd ist über e​ine Stichstraße erreichbar, d​ie von d​er Regionalstraße 27A-011 Gussew–Gołdap (Goldap) i​n südwestlicher Richtung abzweigt. Gussew i​st die nächste Bahnstation a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje d​er einstigen Preußischen Ostbahn z​ur Weiterfahrt n​ach Moskau.

Geschichte

Das kleine e​inst Gertschen genannte Dorf[2] w​ar ab 1874 i​n den Amtsbezirk Wilkoschen[3] (russisch: Gruschewka, n​icht mehr existent) eingegliedert. Dieser bestand – a​b 1939 i​n „Amtsbezirk Wolfseck“ umbenannt – b​is 1945 u​nd gehörte z​um Kreis Gumbinnen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen. 1938 w​urde Gertschen i​n Gertenau umbenannt.

Im Jahre 1945 k​am das Dorf i​n Kriegsfolge m​it dem gesamten nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung „Jarowoje“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Lipowski selski Sowet i​m Rajon Gussew zugeordnet. Von 2008 b​is 2013 gehörte Jarowoje z​ur städtischen Gemeinde Gussewskoje gorodskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Gussew.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[4]
1910152
1933113
193997
200213
201015

Kirche

Mit seiner f​ast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung w​ar Gertschen resp. Gertenau v​or 1945 i​n das Kirchspiel d​er Altstädtischen Kirche i​n Gumbinnen (Gussew) eingepfarrt. Sie w​ar Teil d​es Kirchenkreises Gumbinnen i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Jarowoje i​m Einzugsgebiet d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde d​er Salzburger Kirche i​n Gussew, d​ie der Propstei Kaliningrad[5] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet ist.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Gertenau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wilkoschen/Wolfseck
  4. Volkszählungsdaten
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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