Opel-Zoo
Opel-Zoo | ||
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Ort | Am Opel-Zoo 3 (bis 2015 Königsteiner Straße 35) 61476 Kronberg im Taunus | |
Fläche | 27 ha | |
Eröffnung | 1956 | |
Tierarten | 223 Arten[1] (1. Januar 2015) | |
Individuen | 1631 Tiere[1] (1. Januar 2015) | |
Besucherzahlen | 748.990[1] (2014) | |
Organisation | ||
Leitung | Thomas Kauffels | |
Trägerschaft | von Opel Hessische Zoostiftung | |
Förderorganisationen | Verein für Freunde und Förderer des Opel-Zoo e.V. | |
Mitglied bei | WAZA, EAZA, VdZ, DTG | |
Afrika-Savanne am Eingang des Opel-Zoos | ||
www.opel-zoo.de | ||
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Der Opel-Zoo (von Opel Hessische Zoostiftung) ist neben dem Zoo Frankfurt der zweite größere zoologische Garten im Rhein-Main-Gebiet. Er wurde 1956 auf Initiative von Georg von Opel als Forschungsgehege gegründet und ging 2007 in einer Stiftung auf.[2] Mit rund 750.000 Besuchern pro Jahr gehört er heute zu den meistbesuchten Freizeit- und Kultureinrichtungen in Hessen. Der Opel-Zoo finanziert sich ausschließlich durch Eintrittsgelder und Spenden. In dem Zoo leben etwa 1600 Tiere in 223 Arten aus allen Kontinenten.
Lage
Der Zoo liegt in einem Waldgebiet zwischen Königstein im Taunus und Kronberg im Taunus in Hanglage unterhalb des Hardtbergs direkt an der Bundesstraße 455. Verkehrsanbindung besteht über die Buslinie 261 Bad Homburg–Oberursel–Kronberg–Königstein. Neben den beiden – insbesondere an den Wochenenden – zumeist überfüllten Parkplätzen an der B 455, die nur jeweils aus einer Richtung angefahren werden dürfen, stehen ergänzend sogenannte Waldparkplätze zur Verfügung, welche über den Opel-Kreisel in Königstein erreichbar sind. Deshalb wurde ein zusätzlicher Eingang von den Waldparkplätzen aus eingerichtet.
Mitten durch das seit der Gründung gewachsene Areal des Opel-Zoos führt ein öffentlicher Weg mit der Bezeichnung „Philosophenweg“ von Kronberg nach Königstein, der Einblicke in den Zoo gestattet.[3] Von Kronberg kommend, ist lediglich der linke Teil des Zoos vollständig eingezäunt, während die Zooanlagen auf der rechten Seite, die in den letzten Jahren erheblich ausgebaut wurden, ebenso wie der Verbindungsweg zwischen dem alten und dem neuen Haupteingang des Zoos nicht eingezäunt sind, dennoch aber nur mit Eintrittskarte betreten werden durften.[4] Anfang 2009 wurde ein Kompromiss gefunden, welcher eine auf 30 Minuten zeitlich begrenzte Aufenthaltsberechtigung auf dem Weg mittels eines Passierscheins vorsah.[5] Ende 2012 wurde dieser Kompromiss aufgehoben. Der Philosophenweg sollte nun vollständig in den Zoo integriert werden und somit nur noch mit Eintrittskarte zugänglich sein. Als Ersatz für den öffentlichen Weg wurde ein zusätzlicher Rundweg um den Opel-Zoo gebaut, die Kosten dafür wollte der Zoo tragen.[6] Seit Ende Februar 2022 ist der Weg nicht mehr frei zugänglich. Kronberger Bürger können seitdem eine persönliche Durchgangskarte erhalten, mit der sie sich bis zu 60 Minuten auf dem Weg aufhalten dürfen. Bleiben sie länger, wird ihre Karte gesperrt, bis sie den Eintrittspreis für den Zoo bezahlt haben, wie andere Besucher des Zoos auch, die den Weg benutzen möchten. Voraussetzung dafür war die Errichtung einer neuen Kasse.[7]
Auf dem Gelände des Zoos liegt auch die ehemalige Unternehmervilla von Georg von Opel. Ebenso ist ein öffentlich zugänglicher Gastronomiebetrieb oberhalb des Parkplatzes an der B 455 entstanden, der einen guten Überblick über die Zooanlage ermöglicht.
Geschichte
Der Zoo wurde im Jahr 1955 als Kronberger Tiergarten gegründet. Schon in diesem Jahr kamen die ersten drei Elefanten aus Afrika im noch jungen Zoo an. Am 10. September des Folgejahres wurde der Trägerverein „Georg von Opel - Freigehege für Tierforschung e.V.“ gegründet. Daraufhin wuchs das Freigehege beständig zu einem stattlichen Zoo mit vielen seltenen Tieren an. Zu den Meilensteinen der Geschichte der Einrichtung zählen die deutsche Erstzucht des Mesopotamischen Damhirschs im Jahr 1960 und die zweite bzw. vierte Geburt eines Afrikanischen Elefanten in einem Zoo in den Jahren 1965 und 1968. Im Jahr 1971 starb der Zoogründer Georg von Opel im Alter von 59 Jahren. In der Folge kam es auch aufgrund beschränkter finanzieller Mittel zu einer nur langsamen Weiterentwicklung des Zoos, so dass zum Ende des 20. Jahrhunderts ein erheblicher Investitionsstau aufgelaufen war, den der Zoo bis heute mit neuen tiergerechteren Anlagen abbaut.[8]
Elefantenanlage
Der Opel-Zoo hält die einzigen Elefanten in Hessen. Darum ist man sehr bemüht, dies auch in Zukunft weiterführen zu können. Das neue, moderne Elefantenhaus mit Außenanlage wurde für 11,2 Millionen Euro errichtet und im August 2013 fertiggestellt, da das alte Gehege nicht mehr den Ansprüchen entsprach.[9] Im alten Elefantenhaus mussten die Tiere aus Sicherheitsgründen über Nacht angekettet werden. Die Außenanlage erstreckt sich im mittleren Teil des Hauptgeländes. Zur Finanzierung wurde ein Elefanten-Song-Contest veranstaltet, da man hauptsächlich auf Spenden angewiesen war.
Am 11. März 2020 verstarb Aruba, eine 41 Jahre alte Elefantenkuh. Sie war seit 39 Jahren im Opel-Zoo zu Hause.[10] Die fast 40-jährige Elefantenkuh Zimba verstarb im April 2021.[11]
Weitere Anlagen
Die Afrika-Savanne, die zur Feier des 50-jährigen Bestehens des Zoos im Jahr 2006 eröffnet wurde, ist insgesamt über 2,2 Hektar groß. Den Tieren steht eine einen Hektar große Außenanlage zur Verfügung, die Giraffen haben eine geräumige Freilaufhalle, die für die Besucher einsehbar ist, es gibt außerdem für die Giraffen noch einige Boxen. Für Steppenzebras, Streifengnus und Impalas stehen ebenfalls 18 gleich große Boxen zur Verfügung.
Zu seinem 60-jährigen Bestehen im Jahr 2016 stellte der Opel-Zoo eine 1,3 Millionen Euro teure Anlage für Brillenpinguine fertig. Im Anschluss an die Afrikasavanne befinden sich Anlagen für Zwergziegen, Alpakas, Ponys, Dromedare und Trampeltiere. Im Aquarium finden sich z. B. Skorpion-Krustenechsen, Australien-Krokodile und verschiedene Fischarten. Im Außenbereich befinden sich Freilandterrarien mit heimischen Reptilien und Amphibien und Paläarktische Landschildkröten. Auch eine Voliere mit Tahawebern und eine Gemeinschaftsvoliere u. a. mit Graupapageien und Buschschliefern gibt es. Am Streichelzoo lassen sich verschiedene Haustierrassen anfassen. Im Waldrevier finden sich überwiegend Tiere der Wälder: Waldrentiere, Sikahirsche usw. Im Nagetierhaus finden sich u. a. Ziesel, Mäuse und Feldhamster, welche dort auch aufgezogen werden. Auch einige Raubtiere leben in diesem Revier: Luchse, Manule und Polarfüchse. Anschließend an das Waldrevier befindet sich ein kleiner Südamerika-Bereich mit Guanakos, Kaiserschnurrbarttamarinen, Gehaubte Kapuziner, Südamerikanische Nasenbären, Salzkatzen und Nandus. Weiterhin gibt es Anlagen für Geparde, Mesopotamische Damhirsche, Sulawesi-Hirscheber, Rothalsstrauße, Elenantilopen, Prinz-Alfred-Hirsche, Hirschziegenantilopen, Honigbienen, Kleine Pandas und Rote Riesenkängurus. Am Gibbon-Teich leben Weißhandgibbons, Rosapelikane und weiteres Wassergeflügel. Am Flamingo-Teich befinden sich die namensgebenden Zwergflamingos. Anschließend gelangt man zurück ins Savannenrevier und passiert Anlagen für Streifenhyänen, Gänsegeier, Pinselohrschweine, Weißschwanz-Stachelschweine, Tiefland-Nyalas und Marabus, Erdmännchen und Zwergmangusten. In diesem Bereich laufen die Helmperlhühner frei herum.
Der Bau weiterer Anlagen für Panzernashörner mit Schabrackentapiren, Hirschziegenantilopen, Prinz-Alfred-Hirschen und Gibbons ist vorgesehen. Hierzu wird der Platz im unteren Zooteil genutzt werden. Weitere Bauvorhaben gibt es für Kattas und Varis. Geplant wird außerdem eine Anlage für Flusspferde.
Arterhaltung
Der Opel-Zoo war daran beteiligt, den Mesopotamischen Damhirsch vor der Ausrottung zu bewahren. Ein Großteil aller Mesopotamischen Damhirsche in Zoos auf der ganzen Welt stammt aus der Zucht des Opel-Zoos, der zusammen mit zahlreichen anderen Tierparks am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) teilnimmt. Für den Mesopotamischen Damhirsch und den Hirscheber führt der Opel-Zoo das Zuchtbuch im Rahmen des EEPs.[12]
Veranstaltungen
Im Opel-Zoo gibt es regelmäßig Veranstaltungen wie Vorlesestunden oder öffentliche Führungen. Des Weiteren wird die Veranstaltung ZooFari angeboten: Eine Nacht im Zoo in afrikanischem Stil. Es erklingen afrikanische Rhythmen und typische Speisen dieses Kontinents werden verkauft. Zusätzlich kann man Tierfütterungen in der Dunkelheit beobachten.
Funk und Fernsehen
Der Opel-Zoo ist zusammen mit dem Frankfurter Zoo Gegenstand der Tierfilmserie Giraffe, Erdmännchen & Co. und der Dokumentation tierisch gut!. Diese Doku-Soaps werden im Ersten ausgestrahlt. Produziert werden die Zoogeschichten vom Hessischen Rundfunk in Frankfurt.[13]
Weblinks
Einzelnachweise
- Datenblatt zum Opel-Zoo Kronberg (Memento vom 8. Oktober 2015 im Internet Archive) auf der Homepage des Verbands der Zoologischen Gärten, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- Daten der Stiftung
- ALK für öffentlichen Philosophenweg
- Kronberger Philosophenweg bleibt ein Zankapfel von Sabine Maurer, 17. Mai 2009 (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) auf Rhein-Main-Net
- Philosophenweg Kompromiss: 30 Minuten gratis flanieren in der Frankfurter Rundschau
- Neuer Rundweg um den Opel-Zoo in der FAZ vom 30. Oktober 2012, abgerufen am 29. Juni 2013
- Kronberg: Philosophenweg am Opel-Zoo kostet ab jetzt Geld. In: hessenschau. 23. Februar 2022, abgerufen am 23. Februar 2022 (deutsch).
- Chronologie des Freigeheges auf der Homepage des Zoos
- Andrea Herzig: Opel-Zoo Elefanten: Ein neues Heim für Elefanten. In: fr-online.de. 30. August 2013 (fr.de [abgerufen am 30. März 2016]).
- Trauer im Opel-Zoo: Elefant Aruba ist tot – Pfleger kämpften noch um ihr Leben. Artikel von fnp.de vom 13. März 2020, zuletzt abgerufen am 13. März 2020.
- Keine Möhren mehr für Zimba. Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22. April 2021.
- Complete List of EEPs and ESBs (Memento vom 4. November 2016 im Internet Archive) auf der Website der EAZA, abgerufen am 19. Mai 2016.
- Giraffe, Erdmännchen & Co., Folge 204 (Memento vom 13. April 2017 im Internet Archive)