European Association of Zoos and Aquaria
Die European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) ist ein tiergärtnerischer Verband, dem etwa 300 Zoos, Aquarien und Zooverbände aus Europa und dem Nahen Osten angehören. Der Verein mit Sitz in Amsterdam ist Mitglied der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA).
Geschichte
1988 wurde die European Community Association of Zoos and Aquaria (ECAZA) gegründet. Gründungsmitglieder waren 18 tiergärtnerische Einrichtungen aus 8 Staaten. Hauptziel war damals die politische Einflussnahme auf ein Gesetzgebungsverfahren, das länderübergreifende Standards für Zoologische Gärten und Aquarien vorsah und tatsächlich 1999 die EU-Zoodirektive[1] hervorbrachte. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs war der Weg für einen gesamteuropäischen Zooverband geebnet worden. Der Antrag zu einer entsprechenden Erweiterung des Verbandes wurde während der Jahreshauptversammlung 1990 in Bristol von Gunther Nogge eingebracht. Zwei Jahre später, zur Jahreshauptversammlung 1992 in Stuttgart, wurde der Verband offiziell zur EAZA transformiert. Das zuvor unabhängig vom Verband bestehende EEP Executive Office wurde zeitgleich in die EAZA eingegliedert. Seit 1994 findet die EEP-Konferenz während der EAZA-Jahreshauptversammlung statt.[2]
EAZA heute
Dem weiten Spektrum tiergärtnerischer Arbeit entsprechend, wurden dem Executive Committee im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Komitees zur Seite gestellt: Veterinary Committee (1989), Membership and Ethics Committee, Legislation Committee, Aquarium Committee (alle 1992), Technical Assistance and Animal Welfare Committee (1993), Education Committee, Research Committee (beide 1995), Conservation Committee (1998) und Marketing Committee (2000). Das EEP Committee besteht bereits seit 1985 und ist damit älter als die EAZA.[3] Seit 2016 ist Thomas Kauffels, Direktor des Opel-Zoos in Kronberg im Taunus, Vorsitzender der EAZA.[4]
Kampagnen
Die EAZA widmet jeweils ein oder zwei Jahre einer besonders bedrohten Tiergruppe oder einem bedrohten Lebensraum mit einer Artenschutz-Kampagne, die stets während der Jahrestagung im September gestartet wird. Zoo-Besucher werden dabei plakativ auf Artenschutz-Probleme aufmerksam gemacht und können Geld für ausgewählte Schutzprojekte spenden. Die aktuelle Kampagne Let It Grow wird gemeinschaftlich mit den Botanic Gardens Conservation International (BGCI) und der European Collaborative for Science, Industry & Technology Exhibitions (ECSITE) durchgeführt und widmet sich dem Verlust von Biodiversität und der Invasion von Neobiota in Ökosysteme.
Bisherige Kampagnen:[5]
- 2017–2019: „Stummer Wald“: Aussterben von asiatischen Singvögeln
- 2015–2017: „Let It Grow“: Verlust von Biodiversität und Invasion von Neobiota, gemeinsam mit BGCI und ECSITE
- 2013–2015: „Pole to Pole“ (Von Pol zu Pol): Polargebiete / „Pull the Plug“ („Zieh den Stecker“, Energiesparen und Klimaschutz)
- 2011–2013: Südostasien (gemeinsam mit der IUCN)
- 2010–2011: Menschenaffen
- 2008–2010: Europäische Fleischfresser
- 2007–2008: Amphibien
- 2006–2007: Madagaskar
- 2005–2006: Nashörner
- 2004–2005: Shellshock (Schildkröten)
- 2002–2004: Tiger
- 2001–2002: Tropischer Regenwald
- 2000–2001: Buschfleisch
Weblinks
Anmerkungen und Einzelnachweise
- Richtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos.
- Gunther Nogge: Fifteen years E(C)AZA. In: EAZA News 44 (Oct/Nov/Dec), S. 5–8.
- Gunther Nogge: Fifteen years E(C)AZA. In: EAZA News 44 (Oct/Nov/Dec), S. 5–8.
- Direktor eines VdZ Zoos übernimmt Vorsitz beim Europäischen Zooverband. Mitteilung des Verbands der Zoologischen Gärten vom 13. Mai 2016, abgerufen am 15. Mai 2016.
- EAZA Campaigns. In: www.eaza.net. Abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).